Wenn der Alltag ausbrennt: An diesen Anzeichen erkennen Sie ein Burnout

Bei starker Belastung durch die Arbeit oder schwierige Lebensumstände stoßen wir schnell an unsere Grenzen. Wer seine Gesundheit nicht aufs Spiel setzen möchte, sollte die Frühwarnzeichen für ein Burnout kennen.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Nicht nur Arbeit, sondern auch schwere Lebensumstände wie der Verlust eines Familienmitglieds können zum Burnout führen. (Foto) Suche
Nicht nur Arbeit, sondern auch schwere Lebensumstände wie der Verlust eines Familienmitglieds können zum Burnout führen. Bild: picture alliance/dpa | Fabian Sommer
  • Bei chronischem Stress kommt es zum Burnout
  • Bestimmte Anzeichen können schon früh warnen
  • Mithilfe einiger Maßnahmen kann eine Erkrankung verhindert werden

Immer müde, ausgelaugt und bereits von kleinen Aufgaben überfordert? So oder so ähnlich geht es vielen Deutschen. Laut der Umfrage "Arbeiten 2023" haben etwa 30 Prozent der Befragten bereits mindestens ein mal unter einem Burnout gelitten. Was Burnout eigentlich ist, wie die Erkrankung ausgelöst wird und welche Maßnahmen Betroffene ergreifen können, bevor es zu spät ist, erklären wir Ihnen hier.

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Wie kommt es zu einem Burnout?

Wenn die Arbeit und die professionelle Umgebung nicht gut organisiert und gemanaged werden, kann das negative Konsequenzen für das Arbeitsklima haben: Die Arbeiter fühlen sich chronisch gestresst, wenig wertgeschätzt und mit der Zeit immer mehr überlastet. Das verbraucht wiederum die psychischen Ressourcen und kratzt an ihrer Widerstandsfähigkeit. Burnout wurde zunächst als Krankheit solcher, die in der Pflege arbeiten, angesehen. Doch mittlerweile haben Experten erkannt, dass alle möglichen Arbeitsumfelder zu einem Burnout führen können. Inzwischen wurde das Burnout-Syndrom auch in den ICD-11 aufgenommen, allerdings nur im arbeitsbedingten Kontext. Doch auch persönliche Schicksalsschläge wie der Verlust eines Familienmitglieds können zu einem Burnout führen. Typische Symptome sind dauerhafte Müdigkeit, Rücken- und Gliederschmerzen, Schwierigkeiten beim Einschlafen, Magenschmerzen, Übelkeit und weitere Magenbeschwerden. Am häufigsten sind vor allem Müdigkeit und Schmerzen.

Diese Anzeichen warnen vor einem Burnout

Wer nun befürchtet, aufgrund der beschriebenen Symptome selbst an Burnout zu leiden, der ist mit dieser Angst nicht allein: Über 60 Prozent der Deutschen befürchten, dass sie potenziell vor einem Burnout stehen. Eines der ersten Anzeichen, die schon früh auf ein Burnout hinweisen, ist, dass bereits einfache Aufgaben einen an seine Grenzen bringen können. Das Gefühl, sich bereits mit leichten Aufgaben seltsam schwer zu tun, ist die Vorstufe der völligen Überforderung, die Burnout-Erkrankte bei der Zuweisung von Aufgaben verspüren. Fühlt sich bereits das Schreiben einer E-Mail nach Stress an, dann ist das ein Zeichen, dass ein Burnout droht. Ebenso ist Reizbarkeit ein deutliches Warnsignal. Ein etwas subtileres Anzeichen ist Vergesslichkeit: Wer vor einem Burnout steht, der merkt, dass er auf Arbeit durch immer häufiger auftretende Vergesslichkeit ungewollt Fehler macht – oft geht das auch ins Privatleben über und man vergisst Termine, verlegt Gegenstände oder lässt seine Brieftasche in der Wohnung liegen. Auch Chaos in der Wohnung sollte als Warnsignal ernst genommen werden. Wie schlimm die Unordnung ist, merken Betroffene allerdings in manchen Fällen nicht mehr. Erst, wenn Angehörige sie auf chaotische Zustände im Wohnbereich hinweisen, fällt es auch ihnen auf.

Diese Maßnahmen ergreifen, bevor es zu spät ist

Was tue ich, wenn ich merke, dass einige der hier aufgeführten Anzeichen und Symptome auf mich zutreffen? In diesem Fall ist es ratsam, ein Gespräch mit dem Hausarzt zu suchen und über mögliche Lösungen und Behandlungen zu reden. Ist der Stress noch nicht zu einem vollen Burnout herangewachsen, ist es immer noch möglich, Präventivmaßnahmen zu ergreifen. Insbesondere eine ambulante Psychotherapie ist in diesem Stadium empfehlenswert. Die Wartelisten sind zwar lang, dafür kommt es nicht zu einem stationären Aufenthalt in einer Klinik. Wer nicht warten kann, kann auch selbst einige therapeutische Maßnahmen ergreifen. Dazu zählen:

  • In Bewegung bleiben: Regelmäßige Bewegung ist insbesondere bei sitzenden Tätigkeiten extrem wichtig – nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist.
  • Rückzugsinseln: Mit kleinen Ruhemomenten zwischendurch fällt es leichter, im Gleichgewicht zu bleiben. Dabei helfen schon 15-30 Minuten pro Tag, in denen man sich entspannt zurücklehnt, etwas Musik hört oder kurz die Augen schließt.
  • Schlaf: Burnouts haben oft damit zu tun, dass Betroffene neben zu viel Stress auch zu wenig Schlaf erhalten. Wer etwas ausgeruhter ist, hat mehr Energie, um sich den Herausforderungen des Tages zu stellen.
  • Bewusste Ernährung: Ein Burnout führt häufig auch zu Appetitlosigkeit, Übelkeit und Magenverstimmungen. Um dem entgegenzuwirken, hilft es, sich bewusst mit seinen Mahlzeiten auseinanderzusetzen. Selbst zu kochen, gesunde und frische Zutaten zu verwenden und den Tisch zu dekorieren kann die Freude am Essen wiederbeleben.
  • Entspannungstechniken: Wichtig sind Werkzeuge, mit denen man sich aus stressigen Situationen befreien kann. Ob Yoga, Atemübungen oder Meditation – Hauptsache ist, dass man es schafft, sich auch spontan zu entspannen.
  • Erreichbarkeit: Zur Prävention von Stress hilft es, auch mal nicht erreichbar zu sein – das gilt vor allem für die Arbeit. Wichtig ist für Betroffene, sich im klaren darüber zu sein, wie sie Arbeit und Freizeit trennen.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

Verwendete Quellen:

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