Säfte machen durstig: Diese Getränke schaden den Nieren bei Hitze

Fruchtsäfte und Softdrinks verstärken bei Hitze paradoxerweise den Durst - und belasten die Nieren durch ihren hohen Fruchtzuckergehalt. Studien zeigen ein erhöhtes Risiko für chronische Nierenerkrankungen.

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Besonders die Nieren können unter Fruchtsäften im Sommer leiden. (Foto) Suche
Besonders die Nieren können unter Fruchtsäften im Sommer leiden. Bild: picture alliance / dpa | Arno Burgi
  • Trinken ist während der Sommerhitze praktisch unerlässlich
  • Nicht alle Getränke helfen jedoch dabei, den Körper zu hydrieren
  • Besonders zuckerhaltige Getränke trocknen ihn noch stärker aus

Bei extremen Sommertemperaturen greifen viele Menschen zu Fruchtsäften oder Softdrinks wie Cola und Limonaden. Diese Getränke mögen auf den ersten Blick erfrischend wirken, verstärken jedoch paradoxerweise das Durstgefühl. Der hohe Zuckergehalt sorgt dafür, dass der Durst nicht gelöscht, sondern sogar verstärkt wird.

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Fruchtzucker in Getränken kann Entzündungen fördern

Der Fruchtzucker in Säften und Softdrinks bildet im Körper das schädliche Fruktose-1-Phosphat. Diese Substanz treibt nicht nur die Harnsäurebildung an, sondern kann auch Entzündungen fördern. Dr. Simone Cosima Boedecker-Lips von der Universitätsmedizin Mainz warnt gegenüber "Focus Online" vor den Folgen für die Nierenfunktion.

Bei zu wenig Flüssigkeit leidet besonders die Nierenfunktion. "50 bis 90 Prozent der Patientinnen und Patienten mit einem Hitzeschock erleiden einen akuten Nierenschaden", erklärt Boedecker-Lips. Das Risiko für Nierensteine sowie eine chronische Niereninsuffizienz wird durch zuckerreiche Getränke deutlich erhöht.

Studie belegt Nierenrisiko: Gefahr chronischer Erkrankungen erhöht

Eine Studieder britischen Datenbank UK Biobank belegt die gesundheitlichen Risiken von Softdrinks. Die Daten zeigten: Personen, die regelmäßig zuckerhaltige Getränke konsumieren, weisen in der Regel ein erhöhtes Risiko für chronische Nierenerkrankungen auf. Bei Hitze verstärkt sich diese Problematik zusätzlich. Auch das Herz-Kreislaufsystem leidet besonders unter Flüssigkeitsmangel, da das Blut dicker wird und das Herz schneller pumpen muss. Falsche Getränkewahl an heißen Tagen kann diese Belastung noch verstärken und langfristige Gesundheitsschäden verursachen.

Welche konkreten Folgen Hitze für den Körper haben kann, lesen Sie in unserem Artikel "Herz, Hirn und Nieren - das passiert bei Hitze mit dem Körper".

So bleiben Sie im Sommer immer hydriert

An heißen Sommertagen benötigt der Körper zwei bis drei Liter Flüssigkeit täglich. Wasser und ungesüßte Tees sind die beste Wahl für die Hitze, aber auch leichte Obstsaftschorlen erfüllen den Zweck, wenn sie nicht gesüßt und mit ausreichend Wasser verdünnt werden.Der Verbraucherzentralen Bundesverband (VZBV) empfiehlt auf seiner Webseite wasserreiches Obst und Gemüse wie Melonen, Apfelsinen oder Gurken als zusätzliche Flüssigkeitsquelle.

Die Temperatur der Getränke spielt zudem eine entscheidende Rolle. Getränke sollten lauwarm oder leicht gekühlt sein, aber keinesfalls eiskalt. Bei zu kalten Getränken erhält der Körper das Signal für Kälte und fährt die Wärmeregulierung hoch. Die Folge ist verstärktes Schwitzen - das kühlt im Endeffekt zwar ab, verstärkt aber den Flüssigkeitsverlust. Daher ist es empfehlenswert, auf Eiswürfel im Getränk trotz hoher Temperaturen zu verzichten.

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