
- Nadja Abd el Farrag ist an Multiorganversagen verstorben
- Naddel litt lange unter einer Leberzirrhose
- Diese Folgen kann Alkoholismus haben
Die traurige Nachricht über den Tod von Nadja "Naddel" Abd el Farrag hat ein Beben in der Medienlandschaft ausgelöst. Doch nicht, weil ihr Ableben plötzlich gekommen wäre. Im Gegenteil: Naddel verlor sich seit Jahren im Alkohol und machte bereits 2018 öffentlich, dass sie an einer Leberzirrhose litt. Ihre Geschichte macht deutlich, welche Folgen Alkoholkonsum haben kann.
Lesen Sie auch:
- Naddel mit 60 Jahren gestorben
- Neue Instagram-Posts nach Naddels Tod schüren Empörung
- Trauer um Nadja Abd el Farrag - Jenny Elvers beweint "arme kranke Seele"
Nadja Abd el Farrag alias Naddel ist tot - der Alkohol brachte sie um
Die ehemalige Partnerin von Dieter Bohlen (71) und TV-Persönlichkeit ist am 9. Mai in Hamburg verstorben. Als Todesursache wurde Multiorganversagen genannt. In einer 2018 erschienenen Autobiografie beschrieb Nadja Abd el Farrag auch ihre langjährigen Alkoholprobleme. Mit der Zeit wurden diese immer sichtbarer. Auch das letzte von ihr bekannte Foto zeigt sie bei der "Schlagermove"-Veranstaltung in Hamburg: Ausgezehrt, taumelnd und allein lief sie die Straßen entlang. Zahlreiche Promis nahmen Anteil an der Trauer - doch helfen wollte ihr in den letzten Jahren keiner mehr. In ihrem Buch machte Naddel zudem öffentlich bekannt, dass sie aufgrund ihrer Alkoholprobleme auch an einer Leberzirrhose litt.
Leberzirrhose: Ursachen und Symptome
Leberzirrhosen sind das Endstadium einer starken Leberschädigung, wie Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Specht gegenüber RTL erklärt. "Wenn die Leber gestresst und überlastet wird, reagiert sie mit Vernarbung. Das nennt man Leberfibrose", so der Mediziner. Ursachen dafür können unter anderem Alkoholkonsum, eine falsche Ernährung, Entzündungen, Hepatitis B und bestimmte Medikamente sein. Das vernarbte Gewebe hinterlässt mit der Zeit immer weniger funktionierende und gesunde Leberzellen, die den Körper entgiften können. Ist die Leberfibrose extrem ausgeprägt, kommt es zur Leberzirrhose. Ab diesem Stadium ist die Erkrankung nicht mehr rückgängig zu machen. "Häufig bleibt nur noch die Lebertransplantation", erläutert Dr. Specht die Therapie-Möglichkeiten.
Laut der renommierten Mayo Clinic sind die Symptome einer Leberzirrhose unter anderem:
- Extreme Müdigkeit
- Gelbe Verfärbung der Haut und Augen
- Appetitverlust
- Ödeme
- Schnelle Blutungen oder blaue Flecke
- Gewichtsverlust
- Trommelschlegelfinger
So kommt es zum Leberversagen bei Alkoholikern
Bei einem langjährigen Alkoholkonsum kann es zur sogenannten alkoholischen Fettleber kommen. Alkohol ist ein Zellgift, das jede Zelle des Körpers schädigt. Auch in kleinen Mengen bleibt Alkohol schädlich. Doch bei einer Alkoholsucht handelt es nicht mehr um kleine Mengen, sondern eine stetige Zufuhr an Alkohol. Und fällt die Leber erst einmal aus, dann entfaltet sich die volle Wirkung des Alkohols: Nacheinander fallen auch alle anderen Organe aus, da sie nicht mehr richtig arbeiten können. Auch die Entgiftung über die Nieren klappt nicht mehr.
Während die Leberfibrose zwar noch behandelbar ist, wird die Situation durch Alkoholsucht kompliziert. Denn bei einer Leberfibrose hilft nur noch der komplette Alkoholverzicht. Nur fällt den Betroffenen bei einer Sucht ein totaler Entzug extrem schwer. Oft funktioniert ein Entzug nur, wenn auch außerhalb der Suchtklinik ein stabiles soziales Netz gegeben ist - etwas, das Naddel fehlte.
Blut im Erbrochenen: Das sind die Spätfolgen einer Leberzirrhose
Wer trotz Leberschäden weiterhin trinkt, der riskiert dramatische Folgen. "Wenn die Leber nicht mehr richtig arbeiten kann, fließt das Blut in einen Umgehungskreislauf über die Venen, entlang der Speiseröhre. Die Venen sind aber viel zu dünn, sodass sie oft reißen und es in die Speiseröhre hinein bluten kann. Die Betroffenen erbrechen dann Blut – ein hochdramatisches Ereignis", erklärt Dr. Specht. Zudem kann Wasser aus den Blutgefäßen in das umliegende Gewebe austreten, wenn die Leber nicht mehr genügend Eiweiße produzieren kann. Es kommt zu Ödemen und zum sogenannten Bauchwasser. Der Bauch bläht sich durch das angesammelte Wasser auf und wird groß - das ist auch für die Organe gefährlich.
Die letzte Konsequenz einer Leberzirrhose ist dann meist das Multiorganversagen - ein schleichender Prozess, während dem nach und nach die Organfunktionen einknicken, bis schließlich der ganze Körper versagt. Ist die Leber vollkommen zerstört, stirbt der Körper unweigerlich. Oft sind Menschen, die an den Spätfolgen von Alkohol sterben, auch nicht mehr richtig ansprechbar. Auch das Gehirn wird durch das Zellgift Alkohol stark geschädigt, dazu kommen noch Verwahrlosung und Dehydration. Ein solcher Tod ist nicht zu vergleichen mit einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall - denn der Tod durch das Multiorganversagen ist ein schleichender Prozess, der Betroffene erst nach einem langen Kampf umbringt.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
sfx/loc/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.