
- Studie untersuchte Fettverteilung nach Zeugungs-Zeitpunkt
- Ergebnis: Im Winter geborene Kinder haben mehr braunes Fett
- Es handelt sich wohl um einen evolutionär bedingten Mechanismus
Wer im Winter gezeugt wurde, hat generell weniger Körperfett. Klingt verrückt? Stimmt aber: In Japan haben Forscher der Universität Tokio bei einer Untersuchung von über 300 Männern Erstaunliches feststellen können. Sie fanden heraus, dass die Verteilung des Körperfetts abhängig davon ist, wann man gezeugt wurde.
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Neue Studie zeigt: Zeitpunkt der Zeugung entscheidet über Fettverteilung
Unter der Leitung von Takeshi Yoneshiro untersuchte das Forscherteam insgesamt 356 Männer. Dabei stellten sie fest, dass Männer, die in kälteren Monaten gezeugt wurden, eine höhere Aktivität des braunen Fettgewebes aufwiesen. Braunes Fett ist Fettgewebe, das Energie verbrennt um Wärme zu erzeugen. Damit reguliert es auch den Blutzucker. Bei übergewichtigen Menschen fehlt häufig die Aktivität von braunem Fettgewebe. Daher arbeiten Forscher auch ohne Unterlass an Methoden, um mehr braunes Fett im Körper zu erzeugen oder dessen Aktivität zu steigern. Die im Winter gezeugten Teilnehmer der Studie wiesen einen höheren Energieverbrauch, einen niedrigeren BMI und weniger Fett auf Organen auf. Dies zeigt, dass der Stoffwechsel der Teilnehmer besonders gesund ist. Die Ergebnisse erstaunten die Forscher, welche diese an einer zweiten Kohorte überprüfen wollten.
BMI und Taillenumfang bei Winter-Kindern geringer
Auch bei der zweiten Gruppe,die aus einer Mischung von 286 Männern und Frauen bestand, zeigten sich "bescheidene, aber signifikante Zusammenhänge". Der BMI war sichtlich geringer als bei der Sommer-Vergleichsgruppe – das trifft auch auf den viszeralen Fettanteil und den Taillenumfang zu. Einen Zusammenhang zwischen dem Geburtstag einer Person und ihrer Stoffwechsel-Gesundheit konnten die Forscher bei ihren Untersuchungen übrigens nicht feststellen - lediglich mit dem Zeitpunkt der Zeugung, etwa 9 Monate vor der Geburt.Die Ergebnisse stützen andere Beobachtungsstudien, die zeigten, dass die Jahreszeit, in der jemand geboren wird, seine spätere Gesundheit beeinflussen kann. Kinder, die etwa im Mai geboren werden, kommen tendenziell etwas früher auf die Welt als solche, die zu einem anderen Zeitpunkt gezeugt wurden.
Möglicherweise uralter Überlebensmechanismus
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die Kälte die genetische Expression von Samenzellen oder Eizellen beeinflussen kann – das bedeutet, dass Umwelteinflüsse die Gene indirekt beeinflussen können. Diese Kälte-Anpassung könnte evolutionär bedingt sein, vermuten die Forscher. Sie könnte unseren Vorfahren geholfen haben, unter extremen Wetterbedingungen zu überleben, indem der Körper Hitze aus seiner chemisch gespeicherten Energie generiert hat.
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sfx/bos/news.de
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