Manipulierte Bankautomaten: Polizei warnt vor perfider Betrugsmasche "Cash Trapping"
Stellen Sie sich vor, Sie wollen Geld abheben, doch der Automat zahlt nichts aus. Viele würden sich in dieser Situation einen neuen Automaten suchen - doch das ist ein gravierender Fehler. Denn: Hier handelt es sich um eine Betrugsmasche. Alles, was Sie zum Automaten-Betrug wissen müssen.
Erstellt von Felix Schneider - Uhr
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- Eine neue Betrugsmasche ist in Binz auf Rügen aufgetaucht
- Die Kriminellen manipulieren für den Betrug den Ausgabeschacht von Bankautomaten
- Nur selten fällt der Betrug direkt auf - Geschädigte bemerken ihn oft erst Tage danach
Polizei und Banken schlagen Alarm: Betrüger manipulieren vermehrt Geldautomaten mit einer perfiden Masche. Ein aktueller Vorfall ereignete sich laut dem NDR im beliebten Urlaubsort Binz auf Rügen, wo ein Mann vergeblich versuchte, Bargeld abzuheben. Der Automat zahlte kein Geld aus, obwohl die Transaktion scheinbar durchgeführt wurde. Erst nachträglich kam ans Licht, dass Kriminelle das Gerät zuvor präpariert hatten.
Mehr Infos rund um aktuelle Betrugsmaschen finden Sie am Ende dieses Beitrags.
So funktioniert die perfide Bargeld-Falle
Die Betrüger wenden beim sogenannten "Cash Trapping" eine raffinierte Technik an. Sie bringen am Geldausgabeschacht einen präparierten Aufsatz an, der täuschend echt aussieht. Im Inneren dieses Verschlusses befindet sich jedoch eine spezielle Klebefolie, die von außen praktisch unsichtbar ist.
Gibt der Automat Geldscheine aus, bleiben diese an der klebrigen Oberfläche haften. Für den Kunden scheint es, als wäre der Automat defekt - auch, wenn eine Fehlermeldung erstmal ausbleibt. Die meisten Betroffenen gehen entsprechend davon aus, dass die Transaktion fehlgeschlagen ist und keine Abbuchung erfolgen konnte.
Betrüger warten geduldig auf ihre Beute
Häufig ziehen sich die Kriminellen nach der Manipulation des Automaten zunächst zurück und beobachten die Situation aus sicherer Entfernung, um nicht aufzufallen. Die meisten Bankkunden geben nach der vermeintlich gescheiterten Transaktion auf und suchen einen anderen Automaten auf. Genau darauf spekulieren die Täter.
Sobald das Opfer den Tatort verlassen hat, schlagen die Betrüger zu. Sie entfernen den manipulierten Aufsatz und entnehmen die an der Folie haftenden Geldscheine. Der Diebstahl bleibt für die Geschädigten zunächst unsichtbar, da auf dem Kontoauszug eine reguläre Abbuchung erscheint. Viele Betroffene realisieren den Betrug - wenn überhaupt - erst Tage später bei der Überprüfung ihrer Kontobewegungen.
Diese Warnsignale sollten Sie kennen
Die Polizei empfiehlt, bei auffälligem Verhalten des Automaten am Ort zu bleiben und sich nicht ablenken zu lassen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn der Ausgabeschacht locker wirkt oder Veränderungen aufweist, die von der Norm deutlich abweichen. Ein deutliches Warnsignal: Der Automat zeigt eine erfolgreiche Auszahlung an, gibt aber kein Bargeld heraus.
Bei echten technischen Störungen erscheint immer eine eindeutige Fehlermeldung auf dem Display. Bleibt diese aus, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Manipulation. In Bankfilialen sollten Kunden sofort das Personal informieren. Bei Automaten im Außenbereich empfiehlt sich ein Anruf bei der Bank oder notfalls der Polizei. Generell raten die Ermittler, bevorzugt Geldautomaten innerhalb von Bankgebäuden zu nutzen.
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