Erdbeer-Preissturz: Erdbeeren für unter zwei Euro: Wettereinbruch lässt Preise purzeln

Erdbeeren gibt es derzeit für unter zwei Euro pro 500-Gramm-Schale – ein Rekordtief in deutschen Supermärkten. Vor allem wetterbedingte Ernteprobleme sorgen derzeit für den drastischen Preisverfall.

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So billig wie selten: Erdbeeren gibt es derzeit für zwei Euro pro 500-Gramm-Schale. (Foto) Suche
So billig wie selten: Erdbeeren gibt es derzeit für zwei Euro pro 500-Gramm-Schale. Bild: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt
  • Preise für Erdbeeren sind derzeit auf Rekordtief
  • Schlechte Wetterbedingungen treiben die Preise runter
  • Ernte ist je nach Region unterschiedlich weit fortgeschritten

Erdbeeren sind derzeit zu Rekord-Tiefpreisen erhältlich. Die 500-Gramm-Schale gibt es diese Woche teilweise für unter zwei Euro, wie Marktanalystin Eva Würtenberger von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft bestätigt. Noch in der vergangenen Woche lag der günstigste Supermarktpreis bei 2,39 Euro, wie unter anderem die "Tagesschau" berichtet.

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Ungünstiges Wetter treibt die Preise runter

Der Preisverfall wird besonders im Vergleich zum Saisonbeginn deutlich. Ende April und Anfang Mai kostete das Kilogramm deutsche Erdbeeren durchschnittlich noch 8,19 Euro. Aktuell liegt der Durchschnittspreis bei 5,87 Euro pro Kilogramm.

Vor allem das Wetter spielt eine entscheidende Rolle beim aktuellen Preisverfall. Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauern erklärt die Situation: Zunächst herrschten optimale Bedingungen, doch der Wettereinbruch vor zwei Wochen mit starkem Regen veränderte alles. Die Feuchtigkeit macht die empfindlichen Früchte weniger stabil und verkürzt ihre Haltbarkeit erheblich.

Die Anbauer stehen unter Druck, ihre Ernte schnell zu vermarkten. "Da gehen wir teilweise auch mit den Preisen runter", so Schumacher. Die verderbliche Ware muss zügig an die Kunden gebracht werden. Zusätzlich fahren Supermärkte derzeit günstige Angebotsaktionen, um Käufer anzulocken. Diese Kombination aus wetterbedingt erhöhtem Angebotsdruck und gezielten Handelsaktionen führt zu den außergewöhnlich niedrigen Preisen.

Unterschiedliche Erntefortschritte sorgen für verschiedene Saison-Starts

Die Erdbeerernte ist in Deutschland regional sehr unterschiedlich weit fortgeschritten. Nach Angaben des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauern haben die südlichen Bundesländer bereits einen Großteil ihrer Ernte eingefahren. In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Südhessen und Bayern sind etwa 70 Prozent der Normalkultur bereits gepflückt.

Im Norden hingegen steht die Haupternte noch bevor. In Niedersachsen und Brandenburg liegt der Erntefortschritt erst bei rund 20 Prozent. Diese regionalen Unterschiede wirken sich auch auf die Saisondauer aus: Während im Süden die Hauptsaison bereits Anfang Juli endet, läuft sie in den nördlichen Bundesländern noch den gesamten Juli über. Besonders für regionale Anbieter kommt es zu einer schwierigen Situation: Denn während die niedrigen Preise die roten Früchte für Verbraucher besonders attraktiv machen, können lokale Obstbauern mit den Dumpingpreisen nicht mithalten.

Prognose für zweite Juni-Hälfte: Erdbeeren werden wieder teurer

Die günstigen Erdbeerpreise werden nicht von Dauer sein. Marktanalystin Würtenberger prognostiziert, dass die Preise in der zweiten Junihälfte voraussichtlich wieder anziehen werden. Dann ist die Hauptpflückzeit vorbei und das Angebot geht zurück.

Simon Schumacher vom VSSE sieht die Entwicklung differenzierter. Die Preise könnten je nach Wetter und Nachfrage schwanken. Besonders zu Pfingsten steige traditionell die Nachfrage nach Erdbeeren für Kuchen, was die Preise treiben könnte. Andererseits könnte die Reisetätigkeit während der Pfingstferien die Nachfrage dämpfen. Verbraucher sollten die aktuell niedrigen Preise nutzen und jetzt zugreifen.

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