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Tino Chrupalla bei "Markus Lanz": "Balsam fürs Faschistenherz!" AfD-Chef schockt mit Höcke-Aussage

Erneut sorgt ein TV-Auftritt von AfD-Chef Tino Chrupalla für Entsetzen. Der Politiker behauptet bei "Markus Lanz", dass Björn Höcke nicht rechtsextrem sei und liefert dafür eine angebliche Definition. Die Zuschauer reagieren mit Entsetzen.

Tina Chrupalla war bei "Markus Lanz" zu Gast. (Foto) Suche
Tina Chrupalla war bei "Markus Lanz" zu Gast. Bild: ZDF / Markus Hertrich

Erneut sorgt AfD-Chef Tino Chrupalla mit einem TV-Auftritt für Kontroversen. In der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" behauptete der Politiker, dass er keine Ahnung habe, warum beispielsweise der AfD-Landesverband Sachsen rechtsextrem sein sollte. Im Netz sorgte er damit für Entsetzen.

"Markus Lanz" am 06.02.2024: "Gesichert rechtsextrem!" Tino Chrupalla kritisiert Verfassungsschutz

Erst kürzlich stufte der Verfassungsschutz die Jugendorganisation der AfD, die Junge Alternative, als "gesichert rechtsextrem" ein. Chrupalla kritisierte diese Entscheidung im Gespräch mit Markus Lanz scharf. "Wir wissen nicht mal konkret, was uns vorgeworfen wird. Und da ist es natürlich schwierig, zu reagieren", gibt sich der AfD-Chef unwissend und wittert eine Verschwörung gegen die Partei vor den anstehenden Landtagswahlen.

"Sie haben keine Idee, warum man die als 'gesichert rechtsextrem' einstuft?", fragt Lanz. "Richtig", antwortet Chrupalla. "Ist jemand wie Björn Höcke für Sie rechtsextrem?", hakt Lanz nach. "Da müssten wir mal definieren, was rechtsextrem eigentlich ist?", kontert der AfD-Chef. "Für mich ist ein Extremist jemand, der mit Gewalt oder mit Gewaltfantasien versucht, die Freiheitlich-Demokratische Grundordnung infrage zu stellen oder diese zu bekämpfen. Und das sehe ich bei unseren Mitgliedern zumindest bei den aktuellen, die in unserer Partei arbeiten, nicht", versucht sich Chrupalla und die AfD aus der Schusslinie zu nehmen. "Und wenn einer aus der Reihe tanzt, dann wird er auch diese Partei verlassen müssen. Das ist die klare rote Linie. Wir sind eine Grundgesetzpartei. Für uns zählt das Grundgesetz und auch die Freiheitlich-Demokratische Grundordnung."

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Mit dieser Erklärung gibt sich Markus Lanz jedoch nicht zufrieden. "Björn Höcke ist keiner, der von sozusagen Umsturzfantasien oder von völkischen Fantasien und so weiter spricht? Da würden Sie sagen: Der ist raus? Er ist nicht rechtsextrem?", fragt der Talkmaster weiter. "Er ist für mich nicht rechtsextrem", entgegnet Chrupalla. "Das ist interessant", zeigt sich Lanz verblüfft. "Mir fallen da direkt so ein paar Aussagen ein. Zum Beispiel in Schnellroda, als Björn Höcke über die Fortpflanzung von Menschen in Afrika sprach, als wären es Bakterien", unterbricht die Journalistin Franziska Klemenz die Stille. Als weiteres Beispiel zählt sie die Höcke-Rede auf, in der der AfD-Politiker über das Berliner Holocaust-Mahnmal als "Mahnmal der Schande" sprach.

Chrupalla genervt und angriffslustig. "Deswegen ist eine Person doch nicht gleich rechtsextrem! Ich habe Ihnen doch gerade die Definition von Rechtsextremismus, die im Übrigen auf der Website für Politische Bildung genauso dargestellt wird, geschildert", versucht der AfD-Chef die Journalistin kleinzureden. Er bezieht sich bei seiner Definition auf die Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung. Jedoch unterschlägt er dabei, dass Rechtsextremismus deutlich mehr Merkmale als "Gewaltfantasien" beinhaltet. "Einzelne Aussagen, und da gibt's einige Politiker auch bei anderen Parteien, die sicherlich auch mal danebengreifen, die ich nicht unterschreibe, die es auch bei uns gibt, keine Frage. Die ich auch zurückweise und wo ich auch mit diesen Politikern ins Gespräch gehe, heißt das für mich noch lange nicht, dass diese Person rechtsextremistisch ist", erwidert Chrupalla.

"Balsam fürs Faschistenherz!" Entsetzen über "Rechtsextremismus"-Aussage von Tino Chrupalla

Im Netz sorgen die Aussagen des AfD-Chefs für Entsetzen. "Welchen Erkenntnisgewinn gibt es nach 40 Minuten mit #Chrupalla? Haltlose Unterstellungen eines Desinformationsprofis, Delegitimierung demokratischer Strukturen, Verächtlichmachung Andersdenkender, Suhlen in eigener Opferrolle. Null Konstruktives. Alles keine Überraschung", fasst ein X-Nutzer die Sendung zusammen. "ZITAT DES MONATS kommt von Malermeister #Chrupalla. Wer ernsthaft behauptet,#Höcke sei nicht rechtsextrem, der ist entweder Lügner o. total naiv!#Lanz @Tino_Chrupalla Informier dich mal über Höckes Ideologie. Er ist nicht nur rechtsextrem,sondern FASCHIST", ist in einem anderen Tweet zu lesen. "'Björn #Höcke ist für mich nicht rechtsextrem.' sagt ein #AfD Tino #Chrupalla gestern bei #Lanz. Da fehlen mir die Worte", schreibt ein anderer X-Nutzer.

Andere Zuschauer kritisieren jedoch auch die Macher der ZDF-Talkshow. "Was Millionen mit ihren Demonstrationen gegen die AfD aufbauen, reißen die Programmdirektoren von ARD und ZDF mit ihren Hintern wieder ein. Da kann man noch soviele aufklärerische Dokus drehen- ein #Lanz-Show mit Stargast #Chrupalla ist Balsam fürs Faschistenherz", ist in einem Tweet zu lesen. "#Lanz bereitet #Chrupalla die Bühne für seine Opfer Inszenierung und endet mit dem Satz: 'Das ist dieses Klima, das in diesem Land leider mittlerweile entstanden ist, auf allen Seiten offensichtlich, und das ist nicht gut.' Lanz fällt Millionen Demonstrierenden in den Rücken", schreibt ein X-Nutzer.

Die komplette Ausgabe von Markus Lanz vom 06.02.2024 können Sie in der ZDF-Mediathek als Video-on-Demand abrufen.

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