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Undercover Deutschland bei RTL: So demütigend ist Sadomaso

Das Team von Undercover Deutschland bei RTL tauchte verdeckt in die SM-Szene ein. Reporterin Miriam Werning stellte sich als Sadomaso-Versuchskaninchen zur Verfügung - nicht ganz ungefährlich. Reporter Wolfram Kuhnigk gab sich als Sugar Daddy aus.

Als Miriam Werning sich verweigert, wird der dunkle Besucher wütend und wirft die Sofakissen durchs Zimmer. Dass die vermeintlich devote Sex-Sklavin ihm nicht gehorcht, erzürnt den SM-Liebhaber. Nur widerwillig verlässt er nach dem gescheiterten Kennenlernen-Treffen den Raum. «Ich habe gemerkt, dass der Trend zu SM viele Frauen in eine Richtung lockt, die gefährlich werden kann», sagt Miriam Werning.

Undercover Deutschland bei RTL: RTL-Reporter als Sugar Daddy und höriges SM-Luder

In Undercover Deutschland recherchieren die RTL-Journalisten Wolfram Kuhnigk und Miriam Werning in Gesellschaftsbereichen, wo sonst keine Kamera dabei ist - undercover, mit versteckter Kamera.

Wie Sie Undercover Deutschland in der RTL Now-Mediathek sehen, erfahren Sie hier.

In Folge 3 der aktuelle Staffel 2014 begab sich Kuhnigk in die Rolle eines Sugar Daddys - ein reicher Gönner, der jungen Mädchen tausende Euro im Monat Taschengeld spendieren, um sich mit den Ludern zu schmücken - und Sex mit ihnen zu haben.

Seine Kollegin begab sich inspiriert vom Hausfrauen-SM-Besteller «50 Shades of Grey» in die Sadomaso-Szene. Am Ende ihrer Recherche verabredete sie sich als SM-Anfängerin getarnt mit dominanten Männern, die auf der Suche nach einer devoten Anfängerin als Sex-Sklavin sind.

Gefährliche SM-Praxis - Undercover Deutschland zeigt: So demütigend kann Sadomaso sein

Leider hört die oberflächliche Dokumentation in beiden Erzählsträngen jeweils dort auf, wo es interessant wird. Am Ende von Kuhnigks Recherche als Sugar Daddy fallen Sätze wie diese: «Es geht um Sex und Geld - und nicht um Liebe.» Ach! Um das festzustellen, hätte sich RTL den Aufwand sparen können.

Vor allem Miriam Werning gibt sich auf der Suche nach der Faszination von Sadomaso anfangs prüde. Genauso wie die SM-Hausfrauen-Feier, die an eine Tupperparty erinnert. Als sie eine «50-Shades-of-Grey-Party» besucht, entrüstet sie sich, dass sich Frauen auf den Po geschlagen haben. Interessant wird es nur im Schlussteil der Doku, als sie einen fremden SM-Liebhaber in die angemietete Wohnung bestellt. Auf den Knien soll sich die RTL-Reporterin ihren Rock hochziehen. Dafür, dass sie nicht wie verabredet dünne Strümpfe trägt, droht der dominante SM-Mann Haue an. In dieser Szene ist zu spüren, wie demütigend und heftig Sadomaso sein kann. Für den Ernstfall wartete ein Security-Team im Nachbarraum.

Beleuchtet wird in der Doku jedoch nur von der Angst vor Sadomaso. Von der Lust der Frauen und Männer, die sich freiwillig als Sklaven oder dominanter Part hingeben, ist nichts zu hören. So ist die Sex-Praktik sehr einseitig dargestellt.

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kru/news.de

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