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Nach Verbot von "One Love"-Binde: Heftiger Gegenwind für die FIFA! Zeichen von DFB-Elf bei Katar-WM gefordert

Manuel Neuer sollte beim WM-Auftaktmatch gegen Japan am Mittwoch die "One Love"-Binde als Zeichen für Vielfalt und Toleranz tragen. Doch die FIFA verbot diese Form des Protests kurzfristig. Fans fordern, dass sich der DFB jetzt über diese Entscheidung hinwegsetzt.

Soll Manuel Neuer trotz des FIFA-Verbots die "One Love"-Binde bei der WM in Katar tragen? (Foto) Suche
Soll Manuel Neuer trotz des FIFA-Verbots die "One Love"-Binde bei der WM in Katar tragen? Bild: picture alliance/dpa | Christian Charisius

Sportliche Themen sind bei der umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft in Katar längst in den Hintergrund gerückt. Bereits vor dem Turnier stand der Gastgeber wegen massiver Menschenrechtsverletzungen und seinem Umgang mit Homosexualität in der Kritik. Die Kapitäne verschiedener Nationalmannschaften wollten deshalb bei den Begegnungen mit der bunten "One Love"-Kapitänsbinde ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen. Auch die deutsche Nationalmannschaft plante sich an dieser Form des Protest zu beteiligen. Mittlerweile hat die FIFA das Tragen dieser Binde untersagt, die Teams verzichten aus Angst vor Sanktionen (zum Beispiel Gelbe Karten für die Spieler) darauf. Der DFB will den Fall wohl aber vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS bringen. Auch im Netz sind die WM-Begegnungen nur eine Nebensache. Stattdessen rückt auch hier die Debatte um die "One Love"-Binde in den Fokus.

Diskussion um "One Love"-Binde bei Katar-WM: Twitter-Nutzer fordern Statement von Manuel Neuer und DFB-Elf

Unter dem Hashtag #OneLove wird auf Twitter intensiv über das Thema diskutiert. "Bei mir ist der DFB absolut durch. Sie stellen dadurch, dass sie so schnell nachgeben , ihre sportlichen Ziele eindeutig über die Werte, die sie immer predigen. Der sportliche Erfolg ist eindeutig Priorität 1 PFUI TEUFEL.", wütet ein Fan. Auch dieser Nutzer fordert: "@DFB_Team Bitte lauft mit der Binde auf. Denkt nicht nur daran, wie es morgen aussieht, wenn ihr einknickt, sondern auch was man in 10, 20 oder 50 Jahren denken wird. Ihr könnt als Feiglinge in die Sportgeschichte eingehen, oder als jemand der zu seinen Prinzipien steht. #OneLove". Und ein weiterer Twitter-Nutzer regt sich auf: "Wenn protestieren möchtest, würdest du dann denjenigen, gegen den du protestieren willst, um Erlaubnis fragen? Nein? Gut, so ungefähr ist das nämlich mit der #FIFA dem #dfb und der #Armbinde #OneLove #OneLoveBinde Ein Grund mehr für #BoycottQatar2022". "Hach ja, die @FIFAcom hat nur ein #OneLove ... das zum Geld! Denen ist #Fussball egal, so lange das Zugpferd #FIFAWorldCup nur genügend davon in die Kassen schwemmt. Die Europäischen Mannschaften sollten alle abreisen. Wozu teilnehmen an einer #WMderSchande?!", so ein weiterer Kommentar.

Ein Mann hat bei change.org mittlerweile sogar eine Petition gestartet, dass Manuel Neuer die One-Love-Binde bei der WM trägt. Innerhalb kurzer Zeit hatten bis Dienstagabend bereits 20.000 Menschen unterschrieben. Ziel sind 25.000 Unterstützer.

Ein anderer Nutzer schreibt hingegen: "Ich finde, dass man den Spielern keinen Vorwurf machen sollte. Beim Tragen riskieren sie ihrer Mannschaft aufgrund von Karten extrem zu schaden. Dass geht sich in einem Team nicht aus. Nur eine geschlossene Aktion aller Verbände wäre wohl nicht zu sanktionieren gewesen #OneLove".

Fußball-WM 2022 in Katar für politische Zwecke missbraucht? Diese User können Aufregung um "One-Love"-Binde nicht nachvollziehen

"Fokus, Fokus, Fokus - es geht um Fussball und darum, dass die bessere #Mannschaft gewinnt - keep it simple and do your best!", zeigt sich dieser Nutzer hingegen genervt von der Debatte. Auch dieser User kritisiert: "#WM in Russland. Olympische Spiele in China. Vlt ist der Negativhype über #Katar etwas überzogen? Vielleicht ist es aber auch nur etwas leichter, über das kleine Land herzuziehen, um sich nicht mit den großen Mächten anzulegen? Sehr wohlfeil+man fühlt gr. Gerechtigkeit. #OneLove". "Die #OneLove-Binde zieht die WM in den Schmutz der politischen Auseinandersetzung. Statt um Fußball und Völkerverständigung geht es um neokoloniale Moralpredigt im Lehrer-Lämpel-Style. Ja, Katar war ein Fehler. Nein, man muss die Bühne nicht unbedingt zur Provokation nutzen.", heißt es in einem weiteren Tweet. Und auch dieser User zeigt wenig Verständnis für die Aufregung: "Was es zusätzlich lächerlich macht: diese [Binde, Anm. d. Red.] wurde auch nur entworfen, weil man sich nicht traut, die Regenbogenfarben zu verwenden. #OneLove". "Die #OneLove Binde wäre nix weiter als eine wirkungslose PR Maßnahme gewesen.", so eine weitere Meinung.

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