Urlaubspreise explodieren: In diesen 8 deutschen Regionen ist der Urlaub noch erschwinglich
Während Hotels in Europa ihre Preise um über 40 Prozent anheben, bleiben ausgerechnet die Betten leer. Die paradoxe Lage treibt deutsche Urlauber in acht überraschend günstige Heimatregionen.
Erstellt von Felix Schneider - Uhr
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- Die Urlaubspreise steigen überall in Europa deutlich an
- Grund sind die gestiegenen Betriebskosten für die Hotels
- Preiswerter lässt sich in bestimmten deutschen Regionen Urlaub machen
Die Urlaubspreise in Europa schießen durch die Decke. Hotels verlangen mittlerweile über 40 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Gleichzeitig kämpfen viele Ferienregionen mit einem dramatischen Gästeschwund. Während einerseits die Kosten explodieren, bleiben andererseits die Betten leer. Wohin die Deutschen jetzt in den Urlaub fahren, lesen Sie hier.
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Energiekosten und Personalmangel treiben Hotelpreise nach oben
Die massiven Preissteigerungen haben konkrete Ursachen: Energiekosten und Personalausgaben sind nach der Corona-Krise regelrecht explodiert - da Hotels enorme Mengen an Energie verbrauchen, spüren sie die gestiegenen Kosten besonders stark. Zudem herrschte vor der Pandemie noch harter Wettbewerb. Hotels erweiterten daher ihre Kapazitäten und modernisierten ihre Ausstattung. Der Kampf um Gäste führte zu moderaten Preisen - Reisende profitierten von Sonderangeboten und günstigen Neueröffnungen. Die Pandemie hat diese Dynamik grundlegend verändert.
Mit der zurückkehrenden Nachfrage nutzen Betreiber nun die Gelegenheit für deutliche Preisanpassungen. Hotspots wie Mallorca steuern sogar bewusst über hohe Preise gegen - die Einheimischen wehren sich zunehmend gegen günstigen Massentourismus.
Gardasee-Paradox: Moderate Preise, aber keine Gäste
Am Gardasee zeigt sich ein überraschendes Phänomen: Die Preise bleiben vergleichsweise moderat - eine Pizza kostet meist unter zehn Euro, Pasta-Gerichte sind noch günstiger. Trotzdem verzeichnet die beliebte Urlaubsregion einen drastischen Besucherrückgang. Die Gründe liegen woanders. Die Anreise aus München dauert durch zahlreiche Verkehrshindernisse mittlerweile zwei Stunden länger als früher. Zudem prüfen mehr Urlauber vor der Buchung die Wetterprognosen und wägen so ab, ob sich eine Reise lohnt.
Hoteltester Michael Bauer bestätigt gegenüber "Focus Online" die moderate Preisgestaltung der Region. Die Wirte berechnen zwar ein Gedeck pro Person, dafür entfällt aber das Trinkgeld. Der Urlauberschwund hat also andere Ursachen als überteuerte Preise.
Ostsee statt Gardasee: Hier macht Deutschland noch günstig Urlaub
Bezahlbare Alternativen bieten vor allem strukturschwache Regionen in Deutschland. An der Ostsee locken Badeorte wie Heringsdorf und Binz außerhalb der Hauptsaison mit moderaten Preisen. Und auch die Mecklenburgische Seenplatte punktet mit günstigen Unterkünften abseits der Hochsaison.
Wanderfreunde finden im Harz, in Franken oder der Rhön preiswerte Angebote außerhalb der Ferienzeiten. Der Bayerische Wald überzeugt mit erschwinglichen Naturerlebnissen, besonders außerhalb der Wintersaison. Aktivurlauber zieht es in die Sächsische Schweiz, wo die Preise je nach Unterkunft moderat bleiben.
Auch die ländliche Oberlausitz und der Schwarzwald bieten günstige Aufenthalte - letzterer vor allem in kleineren Orten abseits der Touristenzentren. Diese acht Regionen profitieren von ihrer Lage abseits der überlaufenen Hotspots.
Wirtschaftskrise bremst die Reiselust der Deutschen
Die schwache Konjunktur verschärft die Situation zusätzlich. Deutschlands Wirtschaftsleistung schrumpft, wichtige Branchen wie die Automobilindustrie streichen Stellen. Selbst etablierte Unternehmen wie Mercedes geraten unter Druck.
Die Verunsicherung wächst - auch durch technologische Umbrüche wie Künstliche Intelligenz. Viele Deutsche sparen deshalb beim Urlaub. Im Großraum Stuttgart verzeichnen Gastronomiebetriebe laut der "Stuttgarter Zeitung" bereits drastische Umsatzeinbußen.
Die Kombination aus explodierten Hotelpreisen und wirtschaftlicher Unsicherheit trifft die Tourismusbranche hart. Urlauber buchen zurückhaltender, prüfen genauer und weichen auf günstigere Alternativen aus. Für Hoteliers wird die Lage zunehmend bedrohlich - ihre Existenz steht auf dem Spiel, wenn die Gäste ausbleiben.
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