Tourismus News: Kein deutscher Text: Italiens Post zieht Südtirol-Briefmarken zurück
Der Rosengarten in den Dolomiten heißt Rosengarten - und nicht nur Gruppo del Catinaccio. Deshalb muss die italienische Post jetzt mehr als 200.000 neue Briefmarken einstampfen lassen.
Erstellt von Sarah Knauth - Uhr
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In Italien muss die Post zwei neue Sonderbriefmarken mit Motiven aus Südtirol aus dem Verkehr ziehen, weil darauf der deutsche Text fehlt. Der Verkauf wurde auf Anweisung der Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit sofortiger Wirkung gestoppt, wie das Wirtschaftsministerium in Rom mitteilte. Die beiden Marken zeigen zwei Gebirgszüge in den Dolomiten, den Rosengarten und den Latemar. Allerdings fehlen darauf die deutschen Namen, obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben ist.
In Südtirol - Italiens nördlichster Provinz mit Bozen als Hauptstadt - ist die Mehrheit der Bevölkerung deutschsprachig. Zu deren Schutz gibt es zahlreiche Sonderregelungen - für Ortsnamen, Straßenschilder und eben auch für Briefmarken. Auf den beiden Marken steht nun aber nur Gruppo del Catinaccio für den Rosengarten und Gruppo del Latemar für den Latemar. Außerdem heißt es dort auch nur Alto Adige, die italienische Bezeichnung für Südtirol. Das Ministerium sieht darin einen Verstoß gegen Artikel 6 der Verfassung.
Hunderttausende Briefmarken werden eingestampft
Wirtschaftsminister Adolfo Urso verfügte deshalb die sofortige Rücknahme der Marken, die erst heute in den Vertrieb gingen. Die "Unregelmäßigkeiten" seien erst im Prozess der Freigabe erkannt worden, hieß es. Das Ministerium kündigte an, künftig besser auf die sprachliche Sensibilität regionaler Identitäten achten. Jetzt sollen neue, zweisprachige Entwürfe ausgearbeitet werden.
Die italienische Post veröffentlicht regelmäßig Serien mit Motiven aus dem Tourismus. Die beiden Marken wurden in einer Auflage von jeweils 225.000 Stück gedruckt. Sie sollen nun eingestampft werden. Südtirol gehört zu den beliebtesten Zielen von deutschen Urlaubern in Italien. In der Region leben etwas mehr als eine halbe Million Menschen. Davon gehören etwa 360.000 der deutschen Sprachgruppe an, knapp 70 Prozent.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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