Rolf Seelmann-Eggebert ist tot: Royals-Fans weinen um legendären TV-Adelsexperten († 88)

• Rolf Seelmann-Eggebert ist tot
• Langjähriger Royals-Experte der ARD mit 88 Jahren gestorben
• Dieses Fernseh-Vermächtnis hinterlässt Rolf Seelmann-Eggebert

Die Welt des europäischen Adels kannte er wie kein Zweiter und war über Jahrzehnte hinweg die erste Anlaufstelle, wenn es royale Ereignisse bei Live-Übertragungen im Fernsehen zu kommentieren galt: Nun ist Rolf Seelmann-Eggebert im Alter von 88 Jahren gestorben.

Rolf Seelmann-Eggebert ist tot: ARD-Adelsexperte im Alter von 88 Jahren gestorben

Wie der Norddeutsche Rundfunk am 22. August 2025 unter Berufung auf die Familie von Rolf Seelmann-Eggebert mitteilte, starb der langjährige TV-Journalist in Hamburg. Mehr als vier Jahrzehnte prägte Seelmann-Eggebert die deutsche Fernsehberichterstattung über europäische Königshäuser. Millionen Zuschauer kannten seine Stimme von royalen Großereignissen wie der Trauerfeier für Prinzessin Diana oder der Vermählung von Prinz William und Catherine.

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Mit Sendungen wie "Königshäuser" und "Royality" etablierte er sich als führender Monarchie-Kenner im deutschen Fernsehen. Keine bedeutende Adelshochzeit oder königliche Zeremonie kam ohne seinen sachkundigen Kommentar aus. Für viele Deutsche war er das Gesicht der royalen Berichterstattung - ein Experte, der es verstand, die Welt des Hochadels einem breiten Publikum nahezubringen.

Rolf Seelmann-Eggebert war mehr als der Königshaus-Experte der ARD

Seine journalistische Laufbahn startete der gebürtige Berliner bereits als 19-Jähriger beim NDR. Für einen Bericht über den Fahrrad-Führerschein erhielt er damals 25 Mark - eine Summe, die ihn nach eigenen Worten "stolz wie ein Kaiser" machte. Die Juristenfamilie zeigte sich wenig begeistert vom Berufswunsch des Sohnes. 1955 verschlug es den jungen Reporter nach London, das er später als seine "zweite Heimat" bezeichnete. Ein entscheidender Wendepunkt folgte 1968: Seelmann-Eggebert siedelte mit seiner Familie an die Elfenbeinküste um. Sieben Jahre lang durchquerte er als Korrespondent den afrikanischen Kontinent. In Westafrika vollzog sich seine Wandlung vom Radioreporter zum Fernsehmann. Die Bilder von Armut und hungernden Kindern wollte er den Menschen zeigen - manchmal fehlten ihm selbst die Worte für das Erlebte.

Rolf Seelmann-Eggebert brachte Millionen Menschen die Welt des Adels näher

Rolf Seelmann-Eggebert kommentierte bereits 1981 die Märchenhochzeit von Prinz Charles und Diana in London. Später begleitete er die deutschen Zuschauer durch alle großen royalen Ereignisse - vom langen Hochzeitskuss von Willem-Alexander und Máxima der Niederlande 2002 über die Vermählung der schwedischen Kronprinzessin Victoria 2010 bis zur Traumhochzeit von William und Kate 2011. Seine Fernsehformate "Königshäuser" und "Royality" machten ihn zum bekanntesten deutschen Monarchie-Experten. Für seinen Kommentar zur Hochzeit von William und Catherine wurde er 2011 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet - eine Ehrung neben vielen anderen wie der "Goldenen Kamera" und dem "Bambi". Der studierte Stil und die profunde Sachkenntnis begeisterten Kollegen wie Zuschauer gleichermaßen. "Wenn irgendetwas in Königshäusern passiert, dann möchte ich Rolf dazu sehen", bekannte einst Fernsehjournalist Wolf von Lojewski.

Panne bei Neujahrsansprache machte Schlagzeilen

Von 1982 bis 1989 lenkte Seelmann-Eggebert als Programmdirektor die Geschicke des NDR Fernsehens. In diese Zeit fiel auch die legendäre Panne der Neujahrsansprache 1987: Durch eine Verwechslung in der Regie lief das Band vom Vorjahr, in dem Helmut Kohl allen ein friedvolles Jahr 1986 wünschte. Der Vorfall brachte ihm heftige Reaktionen ein. "Ich habe bis auf den heutigen Tag vier Aktenordner voll mit Briefen, in denen steht: 'Sie gehören aufgehängt'", erinnerte er sich später. Viele machten ihn persönlich für den Fehler verantwortlich.

Trauer um Rolf Seelmann-Eggebert: So verlebte der Royals-Kenner seinen Lebensabend

Nach seiner Zeit als Programmdirektor gründete Seelmann-Eggebert gemeinsam mit seinem Sohn Florian die Produktionsfirma Seelmannfilm in Hamburg. Etwa seit 2020 hatte sich der Journalist aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Neben seiner Fernsehkarriere setzte sich Seelmann-Eggebert als UNICEF-Botschafter für Kinder in Not ein. Gemeinsam mit Königin Silvia von Schweden engagierte er sich für wohltätige Zwecke. Die schwedische Monarchin schätzte ihn als "sehr kultivierten Herrn, der auch mit dem Herzen spricht".

NDR-Intendant Joachim Knuth würdigte den Verstorbenen als vorbildlichen Journalisten, der das Programm des Senders über sechs Jahrzehnte entscheidend mitgestaltet habe. "Ob er aus Krisengebieten berichtete, die ungleiche Verteilung des globalen Reichtums thematisierte oder royale Großereignisse begleitete - immer überzeugte er die Zuschauerinnen und Zuschauer durch seine profunde Sachkenntnis und seinen taktvollen Umgang mit Themen und Menschen", so Knuth.

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loc/news.de/dpa/stg