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Boris Becker: Urteil verkündet! Tennislegende muss ins Gefängnis

Eine Jury hat Tennis-Legende Boris Becker in 4 von 24 Anklagepunkten schuldig gesprochen. Am Freitag verkündete Richterin in London das Strafmaß. Der Wimbledon-Sieger wurde schuldig gesprochen. Er kann noch Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen.

Am Freitag, 29.04.2022, wurde verkündet in London verkündet, dass Boris Becker eine Haftstrafe absitzen muss. (Foto) Suche
Am Freitag, 29.04.2022, wurde verkündet in London verkündet, dass Boris Becker eine Haftstrafe absitzen muss. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alberto Pezzali

Schicksalstag für eine Tennis-Legende: Im Strafprozess gegen Boris Becker wurde heute, 29. April 2022, um 16.00 Uhr MESZ das Strafmaß verkündet. Der frühere Tennisprofi muss für zwei Jahre und sechs Monate ins Gefängnis, wovon er mindestens die Hälfte absitzen muss.Der frühere Ausnahmesportler hatte Vermögen im Wert von mehr als einer Million Euro in seinem Insolvenzverfahren nicht offengelegt. Eine Jury hatte Becker deshalb vor drei Wochen in mehreren Anklagepunkten schuldig gesprochen. Der 54-Jährige hatte die Vorwürfe bestritten. Er kann gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen.

Urteil im Becker-Prozess: Boris Becker verurteilt

Boris Becker war vor drei Wochen von einer Jury in mehreren Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Er kann danach allerdings noch Rechtsmittel einlegen - sowohl gegen den Schuldspruch als auch gegen das Strafmaß. Der 54-Jährige hatte die Vorwürfe bestritten.Becker, der in London lebt, war 2017 gerichtlich für zahlungsunfähig erklärt worden. Daraufhin musste er den Insolvenzverwaltern sein Vermögen offenlegen - dabei ließ er aber nach Einschätzung der Jury wichtige Teile aus.

Muss Boris Becker in Haft? Richterin verkündet Strafmaß

Die Laienrichter am Londoner Gerichtshof Southwark Crown Court waren hingegen zu der Ansicht gelangt, dass Becker eine Immobilie in seinem Heimatort Leimen verschleiert, unerlaubterweise hohe Summen auf andere Konten überwiesen und Anteile an einer Firma für künstliche Intelligenz verschwiegen hatte. Über das Strafmaß gegen den Deutschen entscheidet Richterin Deborah Taylor.

Rechtsexperten Rechnen mit Haftstrafe für Tennis-Star Boris Becker

Auch bei Rechtsexperten herrschte Unklarheit darüber, welche Strafe Boris Becker nun droht. Sicher sind sich Beobachter, dass Richterin Taylor nicht die Höchststrafe von sieben Jahren verhängen wird. Dass Boris Becker aber in Haft muss, wird als durchaus wahrscheinlich angenommen.

Becker-Anwalt vor Gericht: Mandant zwar naiv aber unschuldig

Die Staatsanwaltschaft hatte insgesamt 24 Anklagepunkte gegen Becker erhoben. Anklägerin Rebecca Chalkley sah es als erwiesen an, dass er zahlreiche Besitztümer absichtlich verschwiegen hatte und nun seinen Beratern die Schuld zuwies, die sich ihm zufolge um seine Finanzen gekümmert hatten. Der Verteidiger der Tennis-Legende hatte erklärt, sein Mandant sei zwar naiv, aber unschuldig. In 20 Punkten folgte die Jury dieser Argumentation, auch bei der Frage nach verschwundenen Pokalen. Doch der Schuldspruch in vier Punkten könnte ausreichen, um Beckers Leben grundlegend zu verändern.

Wandsworth-Gefängnis in London: DAS könnte der Becker-Knast werden

Theoretisch könnte die Richterin Boris Becker für jeden der vier Anklagepunkte für sieben Jahre ins Gefängnis schicken, hieß es zuvor. Sollte der Tennis-Star in den Knast müssen, so könnte laut "Bild" das berühmte Wandsworth-Gefängnis sein neues Zuhause werden. Dieses liegt imSüdlondoner Stadtbezirk London Borough of Wandsworth und ist für seine knallharten Wärter bekannt. Früher war dasWandsworth-Gefängnis ein reiner Männer-Knast, heute haben hier knapp 1.500 Gefangene Platz.

Berühmte Häftlinge im Wandsworth-Gefängnis

Einige prominente Insassen kann dasWandsworth-Gefängnis bereits aufweisen. Neben Wikileaks-GründerJulian Assange saßen hier unter anderem auchSchriftsteller Oscar Wilde, Musiker Pete Doherty, Journalist und Ex-Energieminister Chris Huhne und 70er-Musik-Star Gary Glitter ein. Assange, der zeitweise im Trakt für Sexualstraftäter untergebracht worden ist, erzählte später über seine Zeit im Wandsworth-Gefängnis: "Dort gab es verrückte Pädophile, die die ganze Nacht immerzu lauthals von ihren Verbrechen erzählt haben. Man hörte ihre Rufe die ganze Nacht hindurch."

Früher Hinrichtungen im Speisesaal: Das muss man über das Wandsworth-Gefängnis wissen

VIP-Behandlungen gibt es laut dem britischen Journalisten Chris Atkins, der ebenfalls bereits im Wandsworth einsaß, nicht. Demnach herrschen hier Gewalt und Drogenmissbrauch. Die Häftlinge müssen sich laut Atkins zu zweit eine 6,5-Quadratmeter-Zelle teilen. Besonders makaber: Dort, wo früher Hinrichtungen stattfinden, ist inzwischen der Speisesaal der Häftlinge. Die letzte Hinrichtung wurde hier laut "Bild" vor über 60 Jahren vollzogen.

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/sba/news.de/dpa

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