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Egidius Braun: Fußballwelt trauert! Ex-DFB-Präsident mit 97 Jahren gestorben

Die Fußballwelt trauert um Egidius Braun. Der frühere DFB-Präsident ist im Alter von 97 Jahren in der Nacht zum Mittwoch gestorben. Der DFB und viele Vereine nehmen nun Abschied "Pater Braun".

Der frühere DFB-Präsident Egedius Braun ist mit 97 Jahren gestorben. (Foto) Suche
Der frühere DFB-Präsident Egedius Braun ist mit 97 Jahren gestorben. Bild: picture alliance/dpa | Marius Becker

Einer der wichtigsten Weichensteller im deutschen Fußball, Egidius Braun, ist in der Nacht zum Mittwoch in seiner Heimstadt Aachen im Alter von 97 Jahren gestorben.

Egidius Braun ist tot: Ex-DFB-Präsident mit 97 Jahren gestorben

Der Deutsche Fußballbund (DFB) bestätigte den Tod von Egidius Braun und schrieb, dass er im engsten Familienkreis beigesetzt wird. Der DFB bat darum, dass jeder, der Geld geben will, dieses an die für die Ukraine-Soforthilfe der DFB-Stiftung Egidius Braun spendet. 

Der Verband lobte ihn für sein jahrelanges soziales Engagement. Er sei "fest in der DNA und der Satzung unseres Verbandes verankert", schrieb der neu gewählte DFB-Präsident Bernd Neuendorf in einer Mitteilung. "Heute ist ein trauriger Tag für alle Fußballerinnen und Fußballer in Deutschland und Europa. Mit Egidius Braun verlieren wir einen besonderen Menschen, der sich mit den Möglichkeiten des Fußballs gerade für diejenigen eingesetzt hat, die Unterstützung und Zuwendung brauchen. Dabei trieb ihn insbesondere die Sorge um in Not geratene Kinder und Jugendliche". "Es ist und bleibt sein Verdienst, dass der DFB sich seit Jahrzehnten auf vielfältige Weise mit gesellschaftlichen Programmen engagiert, insbesondere auch mit der Egidius Braun gewidmeten DFB-Stiftung, die unter anderem schon seit 2001 Hilfsprojekte in der Ukraine fördert", erklärt Neuendorf. 

Egidius Braun setzte sich für wohltätige Zwecke ein

Braun begann seine Funktionärskarriere im Fußball als Präsident des Verbandes Mittelrhein 1973 im Alter von 48 Jahren. 1977 wurde er Schatzmeister des DFB. Nach 15 Jahren in dem Amt stieg er zum achten Präsidenten des mitgliederstärksten Fußball-Verbandes der Welt auf. Er blieb bis zum 28. April 2001 DFB-Chef. Nach seiner aktiven Zeit als Präsident blieb er dem DFB treu. Später wurde er zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Egidius Brauns Liebe zum Fußball wurde früh geweckt. Der Katholik war Zeit seines Lebens seinem Dorfverein SV Breinig treu. Ihm war es wichtig, den Fußball und sozialpolitische Themen zu verbinden. Soziale Verantwortung schrieb er groß. Bewegt durch Eindrücke im Waisenhaus "Casa de Cuna" in Queretaro während der WM 1986 gründete Braun die Mexiko-Hilfe. 2013 erhielt er vom mexikanischen Botschafter den Verdienstorden "Águila Azteca", den höchsten Orden Mexikos für ausländische Personen, die nicht Politiker sind.

Seit 2001 gibt es die Egidius-Braun-Stiftung, die heute noch alle zwei Jahre ein Benefiz-Länderspiel veranstaltet. Brauns Motto: "Fußball - Mehr als ein 1:0." Für Wolfgang Niersbach, einen seiner Nachfolger, war Egidius Braun "das soziale Gewissen des deutschen Fußballs".

Egidius Braun zog sich nach Schlaganfall aus Öffentlichkeit zurück

In seiner Amtszeit erlebte "Pater Braun" einen Titel: den EM-Sieg 1996. Die Eindrücke der Weltmeisterschaften seiner Amtszeit sind jedoch getrübt. 1994 schickte Braun Nationalspieler Stefan Effenberg nach dessen Stinkefinger gegen die Fans nach Hause. Noch viel schwerer bedrückten Braun die Geschehnisse 1998, als deutsche Hooligans in Lens randalierten und den französischen Polizisten Daniel Nivel schwer verletzten. Braun war passionierter Jäger und Fan von Alemannia Aachen. Er hatte Rechtswissenschaften und Philosophie studiert und sich vor seiner Karriere beim DFB als Kartoffelgroßhändler einen Namen gemacht. 2006 erlitt Braun einen Schlaganfall. In der Folge trat er nur noch selten in der Öffentlichkeit auf.

Die Fußballwelt trauert um Ex-DFB-Präsident Egidius Braun

Bei Twitter sorgte die Nachricht von seinem Tod für viel Bestürzung. "Ruhe in Frieden, Egidius Braun Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden", schrieb der Verein Fortuna Düsseldorf bei Twitter. "Auch wir bei #Bayer04 trauern um Egidius Braun. Wir sind in Gedanken bei seinen Angehörigen und Freunden und wünschen allen viel Kraft."

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/hos/news.de/dpa

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