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Ferdinand von Schirach privat: Depressions-Drama! DIESE düsteren Geheimnisse hütet der Autor

Ferdinand von Schirach kennt sich als Anwalt mit menschlichen Abgründen aus. Diese liefern ihm in seinem zweiten Job als Schriftsteller die perfekte Grundlage für seine erfolgreichen Krimis. Wir verraten Ihnen mehr über den Bestseller-Autor.

Ferdinand von Schirach ist ein erfolgreicher Autor und Anwalt. (Foto) Suche
Ferdinand von Schirach ist ein erfolgreicher Autor und Anwalt. Bild: picture alliance/Jörg Carstensen/dpa

Er schreibt über Schuld, Verbrechen und die tiefen Abgründe, die Menschen zu Straftaten bewegen. Ferdinand von Schirach weiß wovon er spricht. Als Strafverteidiger kommen ihm spektakuläre Fälle unter, die ihn für seine Bestseller inspiriert haben. Auch die Vergangenheit seiner Familie bietet viel Stoff für eine dramatische Geschichte.

Ferdinand von Schirach: Eine Kindheit in Einsamkeit

Ferdinand von Schirach wurde 1964 in München geboren. Sein genaues Geburtsdatum verrät er nicht. Er wächst in einem großbürgerlichen Haushalt mit Haushälterin, Försterei und Köchin auf. Mit zehn Jahren ging er auf das Jesuiteninternat Kolleg St. Blasien. Schon früh erlebte er die Einsamkeit, nicht nur wegen der Abgeschiedenheit auf dem Land, sondern auch wegen seiner psychischen Erkrankung. Ob das etwas mit dem Selbstmord seines Vaters zu tun hatte, ist nicht klar. In seinem Buch "Kaffee und Zigaretten" (2019) verarbeitet er seine Depression die ihn von seiner Kindheit bis hin zum jungen Erwachsenen begleitete.

Nach dem Abitur studierte er in Bonn Jura und arbeitet bis heute als Strafverteidiger. Der Job als Anwalt half ihm schließlich, die Depression zu bekämpfen. In seiner Zeit als Anwalt hat er einige Berühmtheiten vertreten. Zu seinen Mandanten zählen unter anderem Günter Schabowski oder die Familie von Klaus Kinski. Mittlerweile steht er nur noch selten vor Gericht, denn er verfolgt seit einigen Jahren sehr erfolgreich einen zweiten Karriereweg, als Schriftsteller und Dramatiker. Seine Schreibleidenschaft liegt in der Familie, seine Cousinen und Cousins haben ebenfalls Bücher veröffentlicht.

Ferdinand von Schirach als erfolgreicher Autor

2009 erschien sein erstes Buch "Verbrechen". Es wurde ein internationaler Bestseller, für den er den Kleist-Preis erhielt. Seine anderen Werke "Schuld", "Tabu" "Gott" und der "Fall Conelli" standen ebenfalls lange auf der "Spiegel"-Bestseller-Liste. Nebenbei schreibt er Kurzgeschichten oder Theaterstücke. Die Anwaltsgeschichten haben schnell das Interesse von Filmproduzenten geweckt.

Schuld: 3. Staffel mit Moritz Bleibtreu

Seine Bücher bildeten die Grundlage für viele Serien und Filme. Sein Erstlingswerk "Verbrechen" lief 2013 als sechsteilige Serie im ZDF. Danach kam die Serie "Schuld nach Ferdinand von Schirach", die 2015 erstmals ausgestrahlt wurde. Am 13. September lief die dritte Staffel der Serie im ZDF, mit Moritz Bleibtreu als Anwalt Friedrich Kronberg. Auch sein Theaterstück "Terror" sorgte für ein großes Medienecho nach der Ausstrahlung 2016. Denn die Zuschauer durften bestimmen, ob der Angeklagte schuldig ist oder nicht. Damit hat Ferdinand von Schirach die Vorlage für ein Second-Screen-Erlebnis im öffentlich-rechtlichen Fernsehen geschaffen. Auch seine Kinofilme waren ein Hit, wie der "Fall Collini", indem Elyas M. Barek einen Anwalt mimte. Auch in seinem neuen Theaterstück "Gott", das im November in der ARD lief, schneidet der Autor ein brisantes Thema an. Hier geht es um Sterbehilfe. Wieder dürfen Zuschauer Richter spielen und entschieden, ob ein gesunder älterer Mann sich ein tödliches Mittel geben lassen darf oder nicht.

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Ferdinand von Schirachs Familiengeheimnis

Seine persönlichste Geschichte hat er einmal in einem Essay im Spiegel erzählt und damit ein dunkles Familiengeheimnis gelüftet. Ferdinand von Schirachs Nachname ist auf eine schreckliche Weise mit dem Nationalsozialismus verbunden. Sein Großvater Baldur von Schirach war ein Nazi, der schnell unter Adolf Hitler aufstieg. 1931 war er Reichsjugendführer der NSDAP und ab 1941 Reichsstatthalter in Wien. Dort veranlasste er die Deportation der Wiener Juden. Wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurde er 1946 in Nürnberg zu 20 Jahren Haft verurteilt. Ferdinand von Schirach selbst konnte seinen Großvater nicht befragen. Anfangs wusste er selbst nichts über die schrecklichen Taten seines Opas, erst ein Geschichtsbuch im Internat zeigte ihm, was Baldur von Schirach getan hat. Ferdinand von Schirach hat seinen Großvater nie von dieser Schuld freigesprochen.

Hat der Anwalt und Autor von Schuld Frau und Kinder?

Über sein Privatleben schweigt er. Ob er eine Frau hat oder Kinder hat, ist bislang nichts bekannt. Er lebt seit Jahren in Berlin - allein oder nicht verriet er nicht, dafür spricht er lieber über seine Arbeit und gesellschaftspolitische Themen.

Ferdinand von Schirach im Steckbrief

Geburtsjahr: 1964

Geburtsort: München

Beruf: Anwalt und Autor

Buchveröffentlichungen:Verbrechen (2009) Schuld (2010), Der Fall Collini (2011), Tabu (2013), Die Würde ist antastbar (2014), Die Herzlichkeit der Vernunft (2017), Strafe (2018), Kaffee und Zigaretten (2019), Trotzdem (2020)

Theater: Terror (2015), Gott (2020)

Filme:4.1 Glück (2012), Verbrechen (2013), Schuld (2014–2019), Terror – Ihr Urteil (2016), Der weiße Äthiopier (2016), Asphaltgorillas (2018), Der Fall Collini (2019), Gott (2020), Der Feind (2021)

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