Friedrich Merz: Kanzler-Katastrophe - die Stimmung im Land kippt
Es ist eine knallharte Abrechnung. Fast drei Viertel der Deutschen glauben einer Umfrage zufolge nicht, dass die Regierung von Bundeskanzler Friedrich Merz die drängendsten Probleme des Landes lösen kann.
Erstellt von Tobias Rüster - Uhr
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- Kanzler-Absturz laut neuer Umfrage
- Pessimismus erreicht neuen Höchststand
- Migration bleibt das drängendste Anliegen der Bürger
- Finanzielle Zukunftssorgen weit verbreitet
Kurz vor dem Jahreswechsel zeigt sich ein ernüchterndes Bild für die Bundesregierung: Die Deutschen haben kaum noch Zuversicht in die schwarz-rote Koalition unter Kanzler Friedrich Merz (70, CDU) und Vizekanzler Lars Klingbeil (47, SPD). Das geht aus einer aktuellen INSA-Umfrage für "Bild" hervor, bei der zwischen dem 12. und 15. Dezember 1003 Personen befragt wurden.
Dabei hatte das Bundeskabinett erst in dieser Woche mehrere Reformvorhaben auf den Weg gebracht:
- Die Ablösung des Bürgergelds durch eine neue Grundsicherung, die Einrichtung einer Rentenkommission und Änderungen bei der Riester-Rente.
- Hinzu kamen eine Verlängerung des Kurzarbeitergelds auf 24 Monate, vereinfachte Regeln für den Wolfsabschuss sowie schnellere Genehmigungen bei Verkehrsprojekten.
Dennoch lässt die Stimmung im Land keine Aufbruchstimmung erkennen.
Kein Vertrauen in Friedrich Merz: Pessimismus erreicht neuen Höchststand
Bei der Frage nach den wirtschaftlichen Aussichten unter der aktuellen Regierung fällt das Urteil der Befragten besonders hart aus.
- Fast 59 Prozent rechnen nicht damit, dass die Konjunktur wieder anzieht - ein Negativrekord seit dem Regierungsantritt der Koalition.
- Lediglich ein Viertel der Deutschen glaubt noch an einen wirtschaftlichen Aufschwung, während 16 Prozent unentschlossen sind.
Innerhalb der Regierungslager zeigt sich allerdings ein anderes Bild:
- Unter den Unionswählern erwarten 56 Prozent ein Wirtschaftswachstum, bei den SPD-Anhängern sind es immerhin 44 Prozent.
- Damit bleibt die Zuversicht in den eigenen Reihen der Koalitionsparteien zumindest relativ stabil.
Migration bleibt das drängendste Anliegen der Bürger
Beim Thema Zuwanderung fällt das Urteil der Deutschen noch vernichtender aus.
- Ganze 42 Prozent gehen davon aus, dass sich unter der schwarz-roten Regierung nichts ändern wird. Weitere 31 Prozent befürchten sogar eine Verschlechterung der Lage.
- Nur 18 Prozent der Befragten zeigen sich optimistisch und erwarten Fortschritte von der Koalition.
- Besonders skeptisch sind die Anhänger von AfD und BSW - beide Wählergruppen rechnen mehrheitlich mit einer negativen Entwicklung.
- Neun Prozent äußerten keine Meinung zu diesem Thema.
Die Bedeutung der Migrationspolitik unterstreicht ein weiteres Umfrageergebnis:
- Mit 31 Prozent steht das Thema an der Spitze der Probleme, die nach Ansicht der Bürger dringend angepackt werden müssen. Dahinter folgen Wirtschaft mit 24 Prozent sowie Sicherheit mit 15 Prozent.
Finanzielle Zukunftssorgen weit verbreitet
Auch bei der persönlichen wirtschaftlichen Lage überwiegt der Pessimismus.
- Vier von zehn Befragten rechnen damit, dass sich ihre finanzielle Situation unter der neuen Regierung verschlechtert.
- Fast ebenso viele - 41 Prozent – erwarten zumindest keine Veränderung. Die Kluft zwischen beiden Gruppen hat sich damit nahezu geschlossen.
- Hoffnung auf eine Verbesserung hegen lediglich zehn Prozent der Deutschen.
- Neun Prozent konnten oder wollten keine Einschätzung abgeben.
Auffällig ist dabei das Verhalten der Koalitionswähler:
- Sowohl Anhänger von Union und SPD als auch Grünen-Wähler ordnen sich überwiegend dem Lager zu, das keine Veränderung der eigenen finanziellen Verhältnisse erwartet.
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rut/news.de
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