Zoff um Feiertags-"Betrug": Politik streitet über freie Tage unter der Woche
Zwei gesetzliche Feiertage futsch – und der politische Streit ist entfacht! Während Linke und Grüne Ersatz-Feiertage fordern, warnt die Union vor Milliardenverlusten. Droht 2026 der große Feiertags-Knall?
Erstellt von Anika Bube - Uhr
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- 2026 fallen wichtige Feiertage auf Wochenenden – Millionen Arbeitnehmer gehen leer aus
- Linke und Grüne fordern Ersatz-Feiertage und sprechen von "Betrug"
- Union warnt vor Milliarden-Schäden für Wirtschaft und Standort Deutschland
Mehrere gesetzliche Feiertage fallen 2026 auf Wochenenden – für Arbeitnehmer bedeutet das weniger freie Tage unter der Woche. Politiker von Grünen und Linken verlangen nun Ersatzfeiertage als Ausgleich.
Zoff um Feiertage 2026: Linke und Grüne fordern Ersatztage
"Für Beschäftigte ist es nicht nur ärgerlich, sondern auch unfair, wenn Feiertage auf das Wochenende fallen", sagte der Grünen-Sozialexperte Timon Dzienus der "Rheinischen Post". Nach dem Vorbild zahlreicher europäischer Staaten sollten verlorene Feiertage nachgeholt werden. Erholte Mitarbeiter kämen schließlich auch den Arbeitgebern zugute, so der ehemalige Bundessprecher der Grünen Jugend.
Bundesweit betrifft das Problem vor allem zwei wichtige Termine: Der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober sowie der zweite Weihnachtsfeiertag am 26. Dezember landen beide auf einem Samstag. Damit entfallen für Beschäftigte zwei potenzielle freie Werktage.
Auch regionale Feiertage sind betroffen. In Berlin und Mecklenburg-Vorpommern fällt der Internationale Frauentag am 8. März auf einen Sonntag. Der Reformationstag am 31. Oktober und Allerheiligen am 1. November liegen ebenfalls am Wochenende – ein doppelter Verlust für Arbeitnehmer in den jeweiligen Bundesländern.
Linke spricht von "Betrug" an Arbeitnehmern
Der Linken-Vorsitzende Jan van Aken findet deutliche Worte für die Situation. "Die Menschen in diesem Land werden um ihre verdiente Freizeit betrogen. Und das darf so nicht stehen bleiben", sagte er dem "Tagesspiegel". Für Beschäftigte bedeute dies schlicht mehr Arbeit bei weniger Erholung. Seine Forderung: Jeder Feiertag, der auf ein Wochenende fällt, müsse unter der Woche nachgeholt werden.
Linken-Fraktionschef Sören Pellmann untermauerte die Forderung mit einem internationalen Vergleich. Mehr als 85 Staaten weltweit hätten bereits entsprechende Ausgleichsregelungen eingeführt – darunter Spanien, Großbritannien, Polen und die USA. Deutschland dürfe hier nicht zurückstehen, betonte er in der "Rheinischen Post".
Union warnt vor Milliardenschäden für die Wirtschaft
Die Christdemokraten lehnen die Forderungen nach Ersatzfeiertagen entschieden ab. "Die Zeche würden der Mittelstand und der Standort Deutschland zahlen", warnte Gitta Connemann, Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, im "Tagesspiegel". Nach ihrer Rechnung verursacht jeder zusätzliche Feiertag einen Produktionsausfall von 8,6 Milliarden Euro.
Eine solche Regelung sei angesichts der wirtschaftlichen Lage nicht tragbar. "Deutschland kann sich keine Feiertags-Mentalität leisten", betonte Connemann. Stattdessen müssten die Menschen hierzulande mehr arbeiten, um den Wohlstand zu sichern.
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bua/news.de/dpa/stg
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