Dmitri Medwedew: "Ziemlich klares Signal" - Putin-Vertrauter jubelt nach Trump-Hammer

Moskau feiert Donald Trumps neue Sicherheitsstrategie als historische Wende - zum ersten Mal seit Jahren stuft Washington Russland nicht mehr als Bedrohung ein. Dmitri Medwedew bekommt sich kaum noch ein.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Dmitri Medwedew jubelt über eine Entscheidung von Donald Trump. (Foto) Suche
Dmitri Medwedew jubelt über eine Entscheidung von Donald Trump. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik via AP | Ekaterina Shtukina
  • Dmitri Medwedew jubelt über Trump-Entscheidung
  • Scharfe Kritik an Donald Trumps Sicherheitsstrategie
  • Europa zwischen zwei Fronten nach Trump-Entscheidung

Die neue Nationale Sicherheitsstrategie der Trump-Administration stößt in Moskau auf überraschend positive Resonanz. Das 33-seitige Strategiepapier legt Trumps außenpolitische Vision für seine Amtszeit dar.

  • Ein zentrales Anliegen der Vereinigten Staaten sei demnach, eine rasche Einstellung der Kampfhandlungen in der Ukraine auszuhandeln. Zudem soll das Risiko einer russischen Konfrontation mit anderen europäischen Staaten verringert werden.
  • Die Trump-Regierung betont die Notwendigkeit, "strategische Stabilität gegenüber Russland wiederherzustellen", was auch die europäischen Volkswirtschaften stabilisieren würde.
  • Das Dokument äußert zudem Zweifel an der Zukunftsfähigkeit europäischer Partner und stellt infrage, ob bestimmte europäische Länder wirtschaftlich und militärisch stark genug bleiben werden, um verlässliche Verbündete zu sein.

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Dmitri Medwedew jubelt über Trump-Entscheidung

Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, bezeichnete das in der vergangenen Woche veröffentlichte Dokument als Signal für Gesprächsbereitschaft. Medwedew wertete das Papier als "kein freundschaftliches Umarmen, aber ein ziemlich klares Signal", dass Washington bereit sei, über Sicherheitsarchitektur zu diskutieren, anstatt "endlose und sinnlose Sanktionen" zu verhängen.

  • "Die Strategie enthält unerwartet Anklänge an das, was wir seit über einem Jahr sagen: Sicherheit muss geteilt und Souveränität respektiert werden", schrieb der frühere russische Präsident und Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin auf der Messenger-Plattform Max.
  • Medwedew hob besonders hervor, dass Russland erstmals seit vielen Jahren nicht mehr als "Bedrohung" bezeichnet werde."Nun hat sich ein Fenster für Dialog geöffnet", analysierte er weiter.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow schloss sich dieser Einschätzung an. In einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Tass nannte er das Dokument "weitgehend im Einklang mit unserer Sichtweise" und bewertete es als "positiven Schritt". 

Scharfe Kritik an Donald Trumps Sicherheitsstrategie

Nicht alle in den USA teilen die Begeisterung des Kremls. Der demokratische Senator Mark Kelly aus Arizona warnte, die Strategie stelle die Geschäftsinteressen von Trumps Familie und Freunden mit Gegnern wie Russland und China über die Zusagen an Verbündete. "Wenn dieser Plan umgesetzt wird, würde er den US-Einfluss weltweit schwächen und unsere nationale Sicherheit untergraben", schrieb er auf X.

Der republikanische Senator Eric Schmitt aus Missouri verteidigte hingegen den neuen Kurs. Amerika kehre zu einer Außenpolitik zurück, die auf Stärke, Zurückhaltung und nationalem Interesse basiere – nicht auf "wilsonianischer Fantasie". Die neue Sicherheitsstrategie markiere eine klare Rückkehr zu einer "typisch amerikanischen Tradition: Realismus", so Schmitt auf X.

Europa zwischen zwei Fronten

Auch international sorgt das Strategiepapier für Aufsehen. Der frühere ukrainische Wirtschaftsminister Tymofij Mylowanow sieht Europa in einer prekären Lage.

  • "Trumps Nationale Sicherheitsstrategie bestätigt, was Europa nicht sehen will", schrieb er auf X.
  • Die USA priorisierten nun die Beziehungen zu Russland und versuchten, den Kontinent zu spalten. Europa stehe vor zwei Gegnern - "Russland im Osten, Trumps Amerika im Westen".

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