Inflations-Alarm: Darum bringt Ihr Gehalt 2026 weniger Rentenpunkte ein

2026 droht vielen Beschäftigten ein Renten-Minus: Grund ist ein Sprung beim Durchschnittslohn, der die Rentenformel durcheinanderwirbelt. Nun stehen Millionen Arbeitnehmer plötzlich schlechter da.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Wer keinen großen Gehaltsanstieg erwartet, muss im kommenden Jahr mit weniger Rentenpunkten rechnen. (Foto) Suche
Wer keinen großen Gehaltsanstieg erwartet, muss im kommenden Jahr mit weniger Rentenpunkten rechnen. Bild: AdobeStock/KMPZZZ
  • Weniger Rentenpunkte für Arbeitnehmer in 2026
  • Grund ist die Erhöhung des Durchschnittsgehalts
  • Bestimmte Maßnahmen können Abhilfe schaffen

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Renten-Alarm für Millionen Arbeitnehmer: Während derzeit viele Rentner darüber nachdenken, ihren wohlverdienten Ruhestand im Ausland zu verbringen, können nachfolgende Generationen solche Pläne wohl erstmal streichen. Der Grund: das Durchschnittsgehalt, anhand dessen die Rentenformel berechnet wird, steigt 2026 um fast 1.450 Euro. Wer keinen vergleichbaren Anstieg zu erwarten hat, hat schlechte Karten.

Warum Millionen Arbeitnehmer weniger Rentenpunkte erhalten

Jedes Jahr wird aufs Neue von der Deutschen Rentenversicherung festgelegt, welcher Verdienst einem Rentenpunkt entspricht. Wer exakt den Durchschnittslohn verdient, bekommt einen Punkt. 2026 soll er aktuellen Prognosen zufolge bei 51.944 Euro liegen. In diesem Jahr lag er laut der Deutschen Rentenversicherung noch bei 50.493 Euro - fast 1.450 Euro weniger.

Um genau einen Rentenpunkt zu erhalten, müssen Sie dementsprechend mindestens diesen Durchschnittlohn verdienen. Wer weniger verdient, bekommt weniger Rentenpunkte. Entsprechend hat eine Erhöhung des Mindestlohns leider auch zur Folge, dass viele Arbeitnehmer in Zukunft weniger Rentenpunkte erhalten werden als dieses Jahr. Das gilt auch noch, wenn Ihr Gehalt über dem Durchschnitt liegt - Ihr Vorteil gegenüber dem Durchschnitt wird dadurch verringert.

Rentenwert soll dank Haltelinie stabil bleiben

Bedeutet also: Bleibt Ihr Bruttolohn 2026 auf dem gleichen Niveau wie dieses Jahr, dann rutschen Sie im Vergleich zum Durchschnitt ab. Verdienen Sie beispielsweise heute 3.500 Euro im Monat oder 42.000 Euro im Jahr, so erhalten Sie in diesem Jahr einen Rentenpunkt von 0,83. Trifft die Prognose für den Durchschnittslohn zu, so erhalten Sie im nächsten Jahr nur noch 0,81 Punkte.

Immerhin: Die Regierung will den Rentenwert mithilfe der sogenannten "Haltelinie" bis zum 1. Juli 2031 bei mindestens 48 Prozent eines Durchschnittslohns stabilisieren. Diese Haltelinie soll verhindern, dass die Renten langsamer ansteigen als die Löhne, was dafür sorgen soll, dass Rentner im Vergleich zu Arbeitnehmern nicht allzu weit abrutschen. Für alle, die deutlich unter dem Durchschnittsgehalt liegen und somit noch weniger Rentenpunkte sammeln, ist das allerdings nur ein kleiner Trost.

Zu wenig Rentenpunkte? Das können Sie tun

Wer jetzt befürchtet, dass sein Gehalt im kommenden Jahr nicht mit dem steigenden Durchschnitt mithalten kann, der kann bestimmte Maßnahmen ergreifen:

  • Ist der letzte Gehaltssprung wieder etwas her, könnte es wieder an der Zeit für Verhandlungen sein. Ziel sollte ein Mindest-Plus von 1.450 Euro im Jahr sein - doch allgemein hilft jeder Betrag, der auf Ihr aktuelles Gehalt oben drauf kommt.
  • Checken Sie Ihre Betriebsrente. Schießt der Arbeitgeber etwas zur Rente hinzu, kann das durchaus hilfreich sein.
  • Prüfen Sie, ob sich die freiwillige Rentenzahlung für Sie eignet. Besonders Selbständige und Teilzeitkräfte können davon profitieren.
  • Bilden Sie sich weiter, bauen Sie Ihre Qualifikationen aus. Das kann helfen, zu mehr Gehalt zu kommen.
  • Investieren Sie in ETFs, um Ihre Altersrente auf einem alternativen Weg aufzustocken.

Mehr Informationen darüber, wie Sie Ihre Rente aufbessern können, finden Sie hier:

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