Donald Trump: US-Präsident droht weiteren Ländern im Kampf gegen Drogen

Die US-Regierung nimmt weiter den organisierten Drogenschmuggel ins Visier. Präsident Donald Trump stellte nun klar, dass in diesem Zusammenhang neben Venezuela auch weitere Länder mit Angriffen der Vereinigten Staaten rechnen müssen.

Erstellt von - Uhr

US-Präsident Donald Trump (Mitte) warnte nach einer Kabinettssitzung Kolumbien vor möglichen amerikanischen Angriffen. (Foto) Suche
US-Präsident Donald Trump (Mitte) warnte nach einer Kabinettssitzung Kolumbien vor möglichen amerikanischen Angriffen. Bild: picture alliance/dpa/AP | Julia Demaree Nikhinson
  • Donald Trump droht Ländern, von denen aus Drogen in die USA geschmuggelt werden sollen, mit Angriffen
  • Konkret warnte der US-Präsident vor Reportern in Kolumbien
  • Präsident Gustavo Petro weist die Anschuldigungen Trumps auf X zurück

Im Kampf der US-Regierung gegen Drogenschmuggler droht eine weitere Eskalation. Nach den laufenden Militäroperationen gegen Venezuela nimmt Präsident Trump nun auch andere Staaten ins Visier – allen voran Kolumbien.

Donald Trump droht Kolumbien mit Angriff

Bei einem Auftritt vor Journalisten nach einer Kabinettssitzung am Dienstag erklärte er, ihm sei zu Ohren gekommen, dass in dem südamerikanischen Land Kokain in Fabriken produziert werde. "Jeder, der das tut und es in unser Land verkauft, muss mit Angriffen rechnen", warnte Trump. Auf die Frage eines Reporters, welche Staaten betroffen seien, stellte Trump klar: "Nicht nur Venezuela." Grundsätzlich müsse jedes Land, das Drogen herstelle oder deren Transport ermögliche, mit militärischen Konsequenzen rechnen.

US-Präsident nahm bereits Venezuela ins Visier

Seit Wochen fährt Washington einen zunehmend aggressiven Kurs gegenüber Venezuela. Die US-Streitkräfte haben ihre Präsenz in der Karibik massiv verstärkt – zusätzliche Soldaten wurden in die Region entsandt, mehrere Kriegsschiffe einschließlich des größten Flugzeugträgers der Welt sind dort stationiert. Zudem genehmigte Trump verdeckte Operationen der CIA in dem südamerikanischen Land.

USA wollen in Südamerika gegen Drogenschmuggel vorgehen

Offiziell dienen diese Maßnahmen der Bekämpfung des Drogenhandels. Bei Angriffen auf mutmaßliche Schmugglerschiffe kamen offiziellen Angaben zufolge bereits mehr als 80 Menschen ums Leben. Kritiker sehen darin einen Bruch des Völkerrechts, während die Trump-Regierung von einem legitimen Vorgehen gegen "Drogenterroristen" spricht. Manche Beobachter vermuten hinter den Militäroperationen das Ziel eines Regimewechsels in Venezuela – sowie amerikanisches Interesse an den gewaltigen Ölreserven des Landes.

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro warnt Donald Trump vor Eskalation

Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro reagierte mit scharfen Worten auf die Drohungen aus Washington. Auf der Plattform X schrieb er:

  • "Angriffe auf unsere Souveränität sind eine Kriegserklärung, zerstören Sie nicht zwei Jahrhunderte diplomatischer Beziehungen."
  • "Sie haben mich bereits verleumdet; gehen Sie diesen Weg nicht weiter. Wenn ein Land dazu beigetragen hat, dass Tausende Tonnen Kokain nicht in die USA gelangen konnten, dann ist es Kolumbien."

Bereits zuvor hatte Petro den Austausch von Geheimdienstinformationen mit den USA ausgesetzt. Auslöser war der Tod eines kolumbianischen Fischers, der nach Angaben Bogotás bei den amerikanischen Militäroperationen ums Leben gekommen war. Gleichzeitig lud Petro seinen amerikanischen Amtskollegen nach Kolumbien ein – dort könne er sich selbst davon überzeugen, wie täglich Drogenlabore zerstört würden, um den Kokainfluss in die USA zu stoppen.

Verhältnis zwischen Washington und Bogotá hat sich verschlechtert

Das Verhältnis zwischen den beiden Ländern hat sich in den vergangenen Wochen dramatisch verschlechtert. Die amerikanische Regierung wirft Petro vor, nicht entschlossen genug gegen die Drogenkartelle in seinem Land vorzugehen. Als Konsequenz verhängte Washington Sanktionen gegen den kolumbianischen Präsidenten.

Unterdessen mehren sich auch in den USA kritische Stimmen zum Vorgehen der Trump-Regierung. Manche Beobachter vermuten hinter den Militäroperationen weniger den Kampf gegen Drogen als vielmehr das Ziel eines Regimewechsels in Venezuela – sowie amerikanisches Interesse an den gewaltigen Ölreserven des Landes.

Auch diese Artikel zur US-Politik könnten Sie interessieren:

/mlk/news.de/dpa/stg

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.