Ukraine-Krieg aktuell: Prämien gestrichen - kann Putin seine Soldaten bald nicht mehr bezahlen?

Wladimir Putin bekommt offenbar immer größere Schwierigkeiten bei der Finanzierung des Ukraine-Kriegs. Vor Kurzem wurden Soldaten noch mit hohen Geldsummen an die Front gelockt. Doch nun verhängt eine russische Region sogar einen Zahlungsstopp.

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Wladimir Putin bekommt offenbar immer größere Schwierigkeiten dabei, seine Soldaten im Ukraine-Krieg angemessen zu bezahlen. (Foto) Suche
Wladimir Putin bekommt offenbar immer größere Schwierigkeiten dabei, seine Soldaten im Ukraine-Krieg angemessen zu bezahlen. Bild: picture alliance/dpa/Russian Presidential Press Service/AP | Uncredited
  • Prämienzahlungen für russische Soldaten in der Region Jakutien ausgesetzt
  • Defizite im regionalen Haushalt zwingen zum Zahlungsstopp
  • Problem für Wladimir Putin bei der Finanzierung des Ukraine-Kriegs

Hohe Verluste im Ukraine-Krieg zwingen Wladimir Putin offenbar zu drastischen Maßnahmen. Jüngsten Berichten zufolge sollen inzwischen sogar Russen mit deutlichem Alkoholproblem an die Front geschickt worden sein. Der Kreml versucht zudem durch finanzielle Anreize mehr Männer für den Einsatz in der Ukraine zu gewinnen. Doch nun gibt es offenbar immer größere Zahlungsschwierigkeiten.

Finanz-Problem für Wladimir Putin: Soldaten aus russischer Region Jakutien erhalten keine Prämien mehr

Soldaten aus der Republik Jakutien sollen vorerst keine Prämien und Einmalzahlungen mehr erhalten. Das gab laut "Newsweek" der Finanzminister der Region im fernöstlichen Russland bekannt:

  • "Leider befinden wir uns tatsächlich in einer solchen Situation. Die Regierung hat jedoch eine Lösung gefunden, die Mittel sind gesichert ... und alle Zahlungen werden erfolgen", so Ivan Alekseev gegenüber dem russischen Nachrichtenportal "Jakutsk Online".
  • Ein konkretes Datum, wann die Aussetzung der Zahlungen beendet werden soll, nannte er jedoch nicht.
  • Gründe für den Zahlungsstopp sind Berichten zufolge Defizite im regionalen Haushalt sowie die Unmöglichkeit, den tatsächlichen Zahlungsbedarf vorauszuberechnen.

Bislang erhielten Vertragssoldaten aus Jakutien laut "Newsweek" bis zu 2,6 Millionen Rubel (umgerechnet etwa 29.000 Euro). Die Summe wird aus Bundes-, Regional- und Kommunalbudgets bereitgestellt. Die Zahlungsunfähigkeit könnte ein Warnsignal für ernsthafte Liquiditätsprobleme in Russlands Kriegsfinanzierung sein.

Moskau lockt Männer mit hohen Geldsummen in den Ukraine-Krieg

Moskau verspricht RekrutenGehälter, die weit über dem Landesdurchschnitt liegen sowie üppige Kompensationen für Angehörige. Doch dies zwingt immer mehr Regionen zu radikalen Einschnitten.Seit Oktober strichen Berichten zufolge auch Tatarstan, Tschuwaschien, Mari El und Samara ihre Prämien von über zwei Millionen Rubel auf magere 400.000 Rubel zusammen - ein Rückgang um rund 80 Prozent.Ähnliche Kürzungen meldeten die Oblast Belgorod und der Autonome Kreis der Jamal-Nenzen.

Die Zahlungsausfälle in Jakutien treffen eine Region, die ohnehin massive Rekrutierungsprobleme hat. Nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes erfüllt Jakutien lediglich 60 Prozent der von Moskau vorgegebenen Einberufungsquoten. Hohe Verluste, niedrige Zahlungen und mangelnde Unterstützung durch lokale Behörden schrecken potenzielle Kämpfer ab.

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/ife/news.de/stg

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