Aufstand gegen Bärbel Bas: Rentenreform außer Kontrolle? Wirtschaftsverbände warnen vor Kollaps
Eine halbe Billion Euro Mehrkosten und der drohende Kollaps des Rentensystems: Wirtschaftsverbände schlagen Alarm gegen die Pläne von Sozialministerin Bärbel Bas. In einem Brandbrief an Union und SPD fordern sie drastische Maßnahmen.
Erstellt von Anika Bube - Uhr
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- Wirtschaftsverbände schlagen Alarm gegen Rentenreform von Bärbel Bas.
- In einem Brandbrief warnen sie vor Mehrkosten von bis zu 480 Milliarden Euro bis 2050.
- Die Wirtschaftsallianz fordert: Rente mit 63 abschaffen, Renteneintrittsalter anheben.
Gegen die Rentenpläne von Bundessozialministerin Bärbel Bas formiert sich massiver Widerstand. In einem Brandbrief an die Fraktionsspitzen von Union und SPD bezeichnen 32 Wirtschaftsverbände die Vorhaben der SPD-Politikerin als "untragbar". Die Allianz repräsentiert nach eigenen Angaben etwa 17 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland.
Aufstand gegen Rentenpläne von Bärbel Bas
In dem Schreiben, das der "Bild" vorliegt, werfen die Unterzeichner der 57-jährigen Ministerin und der gesamten Bundesregierung eine grundlegend verfehlte Rentenpolitik vor. Zu den Kritikern zählen gewichtige Organisationen wie Gesamtmetall, der Maschinenbauverband VDMA, der Handelsverband HDE sowie der Bund der Steuerzahler.
Die Wirtschaftsvertreter beziffern die finanziellen Auswirkungen der geplanten Rentenreform auf gewaltige 480 Milliarden Euro zusätzlich bis zum Jahr 2050. Laut dem Brandbrief würden die jährlichen Mehrbelastungen gegenüber der aktuellen Gesetzeslage von 18,3 Milliarden Euro im Jahr 2031 auf 27 Milliarden Euro im Jahr 2050 anwachsen.
Die Verbände kritisieren, dass Bas mit ihrem Gesetzentwurf die Belastbarkeit des Rentensystems "überdehnt". Das Vorhaben sei weder generationengerecht noch finanzierbar. Besonders problematisch sehen die Unterzeichner, dass die Rentenkommission für die Neugestaltung des Systems ab 2031 noch nicht einmal ihre Arbeit begonnen habe. Durch das aktuelle Gesetz würde deren Gestaltungsspielraum bereits im Vorfeld eliminiert.
Drohender Kollaps des Rentensystems
Die Wirtschaftsverbände zeichnen ein düsteres Zukunftsszenario und warnen eindringlich vor einer Absturzspirale. Arbeitnehmer würden künftig deutlich weniger Nettolohn erhalten, da sie entweder massiv steigende Rentenbeiträge oder erhöhte Steuern schultern müssten, um die enormen Finanzlücken in der Rentenversicherung zu decken.
Gleichzeitig befürchten die Verbände einen dramatischen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen durch die explodierenden Kosten. Dies würde die Abwanderung von Produktion und Arbeitsplätzen in kostengünstigere Länder massiv beschleunigen. Das Schreiben warnt, dass das bisherige umlagefinanzierte Rentensystem durch diese Entwicklung "gesprengt" würde.
Abschaffung der Rente mit 63 gefordert
Die Wirtschaftsallianz präsentiert konkrete Reformvorschläge zur Rettung des Rentensystems. An erster Stelle steht die Forderung nach Abschaffung der Rente mit 63. Zusätzlich plädieren die Verbände für eine schrittweise Erhöhung des Renteneintrittsalters über die bisherige Grenze von 67 Jahren hinaus. Wer früher in Rente gehen möchte, soll mit deutlich höheren Abschlägen rechnen müssen.
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