Wladimir Putin: Ex-Präsident Juschtschenko warnt – "Er steuert Russland in einen Abgrund"
Der frühere ukrainische Präsident Wiktor Juschtschenko warnt: Russland stehe kurz vor dem Zerfall. Wladimir Putin führe das Land mit Unterdrückung, Armut und Ausbeutung seiner Völker "in die Katastrophe".
Erstellt von Mia Lada-Klein - Uhr
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- Juschtschenko sieht Russland am Rand des Zusammenbruchs
- Reiche Regionen wie Jakutien leben in Armut
- "Putins System zerstört den Willen zur Freiheit"
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Der ehemalige ukrainische Präsident Wiktor Juschtschenko rechnet scharf mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin ab. In einem Interview warnt er vor einem unausweichlichen Zerfall Russlands und einem System, das seine eigenen Völker unterdrückt.
"Russlands Vielvölkerstaat steht vor dem Zerfall"
Russland umfasst mehr als 100 ethnische Gruppen und 20 Teilrepubliken. Das ist ein komplexes Gebilde, das laut Juschtschenko langfristig nicht stabil bleiben kann. "Ich sehe keine Perspektive für die russische Staatlichkeit", erklärte er laut "t-online" unter anderem dem Nachrichtensender NTV. Die föderale Struktur sei brüchig, der Zusammenhalt reine Fassade. Viele Regionen, insbesondere im Osten und Süden, fühlten sich von Moskau ausgebeutet und politisch entrechtet.
Jakutien als Symbol der Ungleichheit
Besonders drastisch schilderte Juschtschenko die Lage in der rohstoffreichen Republik Jakutien. Trotz riesiger Vorkommen an Gold, Diamanten und Öl lebten dort zwei Drittel der Menschen von Mindestlöhnen. "Vom Reichtum ihrer Heimat sehen die Jakuten kaum etwas", so Juschtschenko. Stattdessen würden sie durch Industrialisierung und Umweltverschmutzung zusätzlich belastet.
"Der Wille zur Freiheit wurde zerstört"
Nach Einschätzung des Ex-Präsidenten droht Putins Macht weniger durch äußere Feinde als durch wachsenden Widerstand im eigenen Land zu bröckeln. "Die föderalen Bewegungen innerhalb Russlands könnten die politische Landkarte verändern", sagte er. Für die Ukraine sieht Juschtschenko einen Sieg nur dann als möglich, wenn Russland selbst demokratische Reformen einleitet. Doch daran zweifelt er: "Der Wille zur Freiheit wurde über Jahrhunderte zerstört. Heute gehen die Menschen nur auf die Straße, wenn der Wodkapreis steigt."
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mlk/ife/news.de
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