Ukraine-Krieg aktuell: Wladimir-Putin-Armee verbucht Geländegewinne - Ukraine-Truppen in der Zwickmühle
Im Ukraine-Krieg setzt Wladimir Putin aktuell auf russische Sturmtrupps auf Motorrädern, die tief in die ukrainische Region Dnipropetrowsk vordringen sollen. Die ukrainischen Truppen sitzen wegen der Pokrowsk-Verteidigung indes in der Zwickmühle.
Erstellt von Claudia Löwe - Uhr
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- Ukraine-Krieg aktuell: Russland kann Geländegewinne verbuchen
- Ukrainische Armee legt Fokus auf Pokrowsk-Verteidigung - Putins Truppen nutzen das schamlos aus
- Wladimir Putin schickt Sturmtrupps auf Motorrädern an die Ukraine-Front
Im seit mehr als dreieinhalb Jahren tobenden Ukraine-Krieg denken weder die russischen noch die ukrainischen Streitkräfte daran, ihre Kampfhandlungen abzumildern. Vielmehr spitzt sich die militärische Lage in der Ukraine aktuell dramatisch zu, wie einer Analyse von "n-tv" zu entnehmen ist.
Ukraine-Krieg aktuell: Russischer Ansturm auf Pokrowsk gestoppt, Lage zwischen Donbass und Saporischschja spitzt sich zu
Während die ukrainischen Streitkräfte den russischen Ansturm auf Pokrowsk stoppen konnten, entwickelt sich an der Grenze zwischen der Donbass- und Saporischschja-Front eine gefährliche Situation. Russische Einheiten sind dort - Stand Anfang Oktober 2025 - bis zu 30 Kilometer tief in die Region Dnipropetrowsk eingedrungen. Die Kämpfe haben bereits mehrere Ortschaften in der zentralukrainischen Region erreicht. Besonders besorgniserregend sind die Vorstöße westlich von Welyka Nowosilka, wo die russischen Streitkräfte ihre größten Geländegewinne verzeichnen konnten. Die ukrainischen Verteidiger mussten dem Bericht zufolge Reserveeinheiten zur Stabilisierung der Pokrowsk-Front abziehen, was den russischen Vormarsch an anderen Frontabschnitten begünstigte. Diese Entwicklung könnte weitreichende strategische Konsequenzen haben, falls es zu einem vollständigen Durchbruch kommt.
Wladimir Putins Armee profitiert von ukrainischem Rückzug zugunsten der Pokrowsk-Front
Die Auswertung der Frontverläufe zeigt das Ausmaß der russischen Gebietsgewinne. Zwischen Huljajpole und Nowopawliwka gelang den Angreifern während der Sommermonate ein Vorstoß auf einer Breite von fast 80 Kilometern. Westlich von Welyka Nowosilka drangen die russischen Einheiten sogar 30 Kilometer tief vor, während sie nördlich der Kleinstadt etwa 20 Kilometer Gelände eroberten. Im Vergleich dazu blieben die russischen Erfolge an anderen Frontabschnitten begrenzt. Bei Kamjanske am Kachowka-Staubecken kamen die Angreifer nur maximal vier Kilometer voran. Die Stellungen bei Robotyne veränderten sich während des gesamten Sommers kaum. Dort stehen sich beide Seiten seit den ukrainischen Gegenoffensiven vor zwei Jahren in befestigten Positionen gegenüber.
Ukraine-Truppen priorisieren Pokrowsk-Verteidigung - andere Frontabschnitte geschwächt
Die erfolgreiche Abwehr des russischen Angriffs auf Pokrowsk forderte offenbar einen hohen Preis. Ukrainische Kommandeure mussten Reserveeinheiten zur Verstärkung der bedrohten Stadt verlegen. Diese Entscheidung erwies sich als folgenschwer für andere Frontbereiche. Während die ukrainischen Streitkräfte den russischen Vorstoß auf Pokrowsk weitgehend stoppen konnten, nutzten die Angreifer die entstandenen Lücken an anderen Stellen aus. Die Verlegung der Verstärkungen schuf Schwachpunkte, die russische Einheiten systematisch ausnutzten. Besonders zwischen der Donbass- und Saporischschja-Front gelangen den russischen Streitkräften dadurch erhebliche Durchbrüche. Die militärische Führung in Kiew stand vor einem Dilemma: Pokrowsk als wichtigen Verkehrsknotenpunkt verteidigen oder die gesamte Frontlinie stabilisieren. Die Konzentration auf Pokrowsk ermöglichte den russischen Truppen ihre weitreichenden Vorstöße in andere Regionen.
Ukraine-Soldaten am Limit: Erschöpfte Verteidiger kämpfen gegen Motorrad-Sturmtrupps
Die ukrainischen Soldaten befinden sich in einer prekären Lage. Ihre Einheiten sind ausgedünnt und die Truppen erschöpft. Permanenter Beschuss und Drohnenschwärme behindern massiv die Nachschubwege in Frontnähe. Die russischen Streitkräfte setzen neue Angriffstaktiken ein. Sturmtrupps auf Motorrädern dringen schnell in die ukrainischen Stellungen ein, ohne Rücksicht auf eigene Verluste. Diese Vorgehensweise bringt die Verteidiger rasch in Bedrängnis, wie dokumentierte Vorstöße belegen. Um die eigenen Kräfte zu schonen, zogen sich die ukrainischen Einheiten im Sommer an mehreren Frontabschnitten zurück. Erfolgreiche Gegenangriffe blieben selten - einer der wenigen gelang bei Dobropillja nordöstlich von Pokrowsk. Die zahlenmäßige Überlegenheit der Angreifer verschärft die Situation zusätzlich.
Ukraine-Krieg aktuell: Kupjansk unter Druck - Russische Truppen nutzen Gaspipeline
Die kritische Lage beschränkt sich nicht auf die Nahtstelle zwischen Donbass- und Saporischschja-Front. Im Nordosten geraten ukrainische Verbände bei Kupjansk massiv unter Druck. Russische Einheiten nutzten eine stillgelegte Erdgas-Pipeline, um ins nördliche Stadtgebiet einzudringen. Weitere bedeutende Gebietsgewinne erzielten die Angreifer an der Oskil-Front nördlich von Lyman. Nach dem ukrainischen Rückzug aus dem Serebrjanski-Wald rückten russische Truppen auch bei Siwersk vor. Die Stadt galt bisher als wichtiger Stützpunkt des ukrainischen Verteidigungssystems. Die Bedrohung für Siwersk wächst stetig. Die Frontlinie liegt stellenweise nur noch weniger als vier Kilometer vom Stadtrand entfernt. Entlang der über 1000 Kilometer langen Front entstehen damit mehrere gefährliche Brennpunkte gleichzeitig.
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loc/news.de
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