Donald Trump: Nobelpreis naht – Schwedische Experten äußern Sorge

Kurz vor der Nobelpreisverleihung warnt die Königlich Schwedische Akademie vor Angriffen auf die akademische Freiheit. Trumps Bildungspläne könnten Forschung und Wissenschaft massiv beeinträchtigen.

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Donald Trump: Nobelpreis rückt näher - Schweden zeigt sich besorgt. (Foto) Suche
Donald Trump: Nobelpreis rückt näher - Schweden zeigt sich besorgt. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci
  • Schwedische Akademie kritisiert Trumps Kürzungspläne
  • Gefahr für Forschung, Bildung und internationale Zusammenarbeit
  • Nobelpreise werden kommende Woche verliehen

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Kurz vor der Bekanntgabe der neuen Nobelpreisträger sorgt eine Warnung aus Schweden für Aufsehen: Vertreter der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften sehen die akademische Freiheit in den USA in Gefahr und machen Donald Trump dafür mitverantwortlich. Seine bildungs- und forschungspolitischen Pläne könnten laut Experten langfristig gravierende Folgen haben.

"Verheerende Auswirkungen auf Forschung und Bildung"

Ylva Engström, Vizepräsidentin der Akademie, kritisierte in einem Interview mit "Reuters" die Reformen der US-Regierung scharf:

"Sowohl kurzfristig als auch langfristig kann das verheerende Auswirkungen haben. Die akademische Freiheit ist eine der Säulen des demokratischen Systems."

Trump habe in seiner zweiten Amtszeit drastische Maßnahmen vorgeschlagen, darunter die Auflösung des Bildungsministeriums, Kürzungen beim National Institutes of Health (NIH) und eine Beschränkung internationaler Studierender auf maximal 15 Prozent. Zudem sollen Fördergelder verstärkt in Programme fließen, die sich auf "patriotische Erziehung" konzentrieren.

Donald Trump verteidigt seine Politik

Das Weiße Haus weist die Kritik entschieden zurück. In einer Stellungnahme hieß es, die USA seien nach wie vor der größte Geldgeber für wissenschaftliche Forschung weltweit. Die geplanten Kürzungen zielten lediglich darauf ab, "Verschwendung, Betrug und Missbrauch" zu verhindern und die Innovationskraft des Landes zu stärken.

Nobelpreise rücken näher – Sorge um die Zukunft

Die Kritik fällt in eine Zeit, in der sich Wissenschaftler weltweit auf die Bekanntgabe der Nobelpreise vorbereiten. Am Montag soll die Auszeichnung für Medizin folgen, danach werden die Preisträger in Chemie, Physik, Literatur, Frieden und Wirtschaftswissenschaften bekannt gegeben. Die Preise, gestiftet von Alfred Nobel, gelten als die höchsten Ehrungen der Wissenschaft und sind mit rund 1,2 Millionen Dollar dotiert.

Ironischerweise hat Trump selbst mehrfach betont, er habe den Friedensnobelpreis verdient. Seine Chancen darauf gelten laut Experten jedoch als verschwindend gering.

Kritik auch aus den Reihen der Wissenschaft

Der britisch-US-amerikanische Ökonom Simon Johnson, der 2024 den Wirtschaftsnobelpreis erhielt, warnte vor den wirtschaftlichen Folgen der Trump-Pläne:

"Diese Maßnahmen sind eindeutig negativ – insbesondere für die Schaffung von Arbeitsplätzen."

Engström sieht das ähnlich: Kürzungen bei Forschungseinrichtungen wie den NIH könnten ganze Bereiche der Natur- und Biowissenschaften lahmlegen.

Politische Spannungen mit Universitäten

Trump steht zudem im Konflikt mit mehreren renommierten US-Universitäten, die sich kritisch zu seiner Politik äußern. Themen wie Diversität, pro-palästinensische Proteste und die Transgender-Politik auf dem Campus führten bereits zu Drohungen, Bundesmittel zu streichen.
Während also die Nobelpreise erneut wissenschaftliche Spitzenleistungen würdigen, wächst zugleich die Sorge, dass politischer Druck und ideologische Eingriffe in den USA die Grundlagen der freien Forschung ernsthaft gefährden könnten.

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