Ukraine-Krieg aktuell: US-Raketen für Selenskyj? Putin-Sprecher droht Trump 

Laut Berichten planen die USA der Ukraine Tomahawk-Marschflugkörper zu liefern. Kremlsprecher Dmitri Peskow reagierte darauf mit einer Warnung an Donald Trumps US-Regierung.

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US-Raketen für die Ukraine? Kremlsprecher Dmitri Peskow droht Trumps Regierung. (Foto) Suche
US-Raketen für die Ukraine? Kremlsprecher Dmitri Peskow droht Trumps Regierung. Bild: picture alliance/dpa | Ulf Mauder
  • Berichte über US-Tomahawk-Raketen an Ukraine
  • Dmitri Peskow droht Trump-Regierung mit Konsequenzen
  • Putin spielt Waffen herunter
  • Raketenlieferungen bislang unsicher

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert im Kampf gegen Russland seit Langem Tomahawk-Marschflugkörper. Die USA wollen die Lieferung prüfen. In Russland reagierteKremlsprecher Dmitri Peskow erbost auf die Berichte und sprach eine Drohung in Richtung Donald Trumps Regierung aus.

Raketenlieferungen an Ukraine? Putin-Sprecher droht Trump-Regierung mit Konsequenzen

Dmitri Peskow erklärte am 2. Oktober gegenüber russischen Journalisten, sein Land werde "angemessen" auf eine solche Waffenlieferung reagieren. Konkrete Maßnahmen nannte er nicht, wie "The Kyiv Independent" berichtet. Die Warnung erfolgte wenige Tage nachdem US-Vizepräsident JD Vance bestätigt hatte, dass Washington Kiews Wunsch nach den Langstreckenraketen prüfe.

Die Tomahawk-Raketen gehören zu den wichtigsten Waffen im US-Arsenal. Sie können in niedriger Höhe fliegen, Ausweichmanöver durchführen und während des Fluges umprogrammiert werden. Mit ihrer maximalen Reichweite von 1.600 Kilometern könnten sie theoretisch Ziele tief im russischen Staatsgebiet treffen.

Selenskyj fordertTomahawk-Raketen für Ukraine-Krieg

Die Raketen stehen seit Jahren auf der Wunschliste der Ukraine. Selenskyj hatte sie in seinen im Oktober 2024 dem damaligen US-Präsidenten Joe Biden vorgestellten "Siegesplan" aufgenommen. Auch bei der UN-Vollversammlung am 23. September warb er bei Trump für die Marschflugkörper.

Selenskyj erklärte, dass "Machtzentren, einschließlich des Kremls, legitime Ziele sein könnten". Die Ukraine argumentiert, dass die Waffen Angriffe auf strategisch wichtige Einrichtungen weit hinter der Front ermöglichen würden. Derzeit verfügt das Land nur über westliche Storm-Shadow-Raketen mit einer deutlich geringeren Reichweite von 250 Kilometern.

Putin spielt Waffen herunter

Der russische Präsident Wladimir Putin zeigte sich weniger besorgt über die mögliche Waffenlieferung. Bei einer Rede auf dem Waldai-Forum am 2. Oktober bezeichnete er die Tomahawks als "kraftvolle Waffen", die jedoch "nicht mehr ganz modern" seien. Eine kriegsentscheidende Wirkung sprach er den Marschflugkörpern ab: "Sie werden die Lage auf dem Schlachtfeld überhaupt nicht verändern", sagte Putin.

Raketenlieferung für Ukraine in der Schwebe

Eine Überlassung der Tomahawks an die Ukraine gilt als wenig realistisch. Wie die Nachrichtenagentur "Reuters" am 2. Oktober unter Berufung auf einen US-Beamten und weitere mit den Raketen vertraute Quellen berichtete, sind die vorhandenen amerikanischen Bestände für die US-Marine vorgesehen. Die begrenzte Verfügbarkeit macht eine Weitergabe an Kiew unwahrscheinlich. Peskow äußerte sich dazu Anfang der Woche zurückhaltend. 

Russland besitzt gegenüber der Ukraine weiterhin einen erheblichen Vorteil bei Raketensystemen. Moskau setzt regelmäßig Kalibr-Marschflugkörper und Iskander-Kurzstreckenraketen gegen ukrainische Städte ein. Als Ausgleich führt die Ukraine vermehrt Drohnenangriffe auf russische Treibstofflager, Militärstützpunkte und Infrastruktur weit entfernt von den Kampfgebieten durch. Damit wollen sie logistische Ziele gezielt zerstören.

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