Putins Schlagkraft wird immer größer: Sicherheitsexperten sicher: Drohnen treffen Europa

Ukrainische Geheimdienstanalysen enthüllen, wie schutzlos Europas Hauptstädte einer russischen Bedrohung gegenüberstehen. Demnach würden russische Drohnen mühelos Deutschland, Lissabon oder gar Madrid erreichen. Davor wird jetzt gewarnt.

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Ukrainische Experten warnen vor der Schlagkraft russischer Drohnen. Die Reichweite von Putins unbemannten Flugkörpern könnte bis nach Deutschland reichen. (Foto) Suche
Ukrainische Experten warnen vor der Schlagkraft russischer Drohnen. Die Reichweite von Putins unbemannten Flugkörpern könnte bis nach Deutschland reichen. Bild: dpa/Pool Sputnik Kremlin/Mikhail Metzel
  • Russische Drohnen vom Typ „Geran-2" bedrohen nahezu alle europäischen Hauptstädte
  • Analyse ukrainischer Experten zeigt Reichweiten bis zu 2.500 Kilometern
  • Neue Abschussrampen in Belarus oder Kaliningrad könnten Gefahr weiter verschärfen
  • Europas Luftabwehr offenbart gravierende Schwachstellen gegenüber Schwarmangriffen

Ukrainische Sicherheitsexperten warnen vor der enormen Bedrohung durch russische Langstreckendrohnen für Europa. Die als "Geran-2" bezeichneten Kampfdrohnen verfügen über eine maximale Flugdistanz von 2.500 Kilometern. Diese Reichweite ermöglicht es Moskau, nahezu sämtliche europäischen Metropolen ins Visier zu nehmen - von Kopenhagen über Berlin bis nach Rom.

Analyse zeigt - Putins Drohnen reichen bis nach Westeuropa

Die Analyse der ukrainischen Expert:innen, die unter anderem auf "Defence Express" veröffentlicht wurde, zeigt alarmierende Szenarien auf. Bei Nutzung bestehender Abschussanlagen auf der annektierten Krim, nahe Brjansk oder im Raum St. Petersburg könnten die unbemannten Flugkörper bereits weite Teile Westeuropas treffen. Selbst die spanische Hauptstadt Madrid läge im Wirkungsbereich, sollte Russland zusätzliche Startplätze in Belarus errichten.

Falls Russland angreift: Skandinavien und Deutschland im Fadenkreuz

Von der besetzten Krim-Halbinsel aus operieren bereits russische Drohnenbasen. Das Kap Chauda dient als einer der Hauptstartpunkte für die Kampfdrohnen. Weitere Abschussanlagen befinden sich in der Nähe von Brjansk an der ukrainischen Grenze.

Besonders besorgniserregend ist die Region um St. Petersburg. Von dort aus könnten die unbemannten Flugkörper mit ihrer Mindestreichweite von 1.800 Kilometern ganz Skandinavien, die Niederlande sowie große Teile Deutschlands und Süditaliens erreichen. Bei maximaler Flugdistanz von 2.500 Kilometern lägen sogar Großbritannien, ganz Italien und weite Teile Frankreichs im Zielbereich der russischen Drohnen.

Weißrussland als mögliches Sprungbrett für Putins Angriffs-Ziele

Die Errichtung neuer Abschussrampen dauert laut ukrainischen Erkenntnissen lediglich wenige Monate. Moskau könnte problemlos zusätzliche Startplätze in Belarus oder der Exklave Kaliningrad einrichten. Der Luftwaffenstützpunkt Osowzy in der belarussischen Region Brest bietet sich als strategisch günstiger Standort an.

Russische Drohnen-Wucht - alle europäischen Hauptstädte im Wirkungsbereich

Durch solche vorgeschobenen Positionen würde sich die Bedrohungszone um etwa 700 Kilometer nach Westen verschieben. Die Konsequenzen wären dramatisch: Bei einer Drohnenreichweite von 2.500 Kilometern lägen praktisch alle europäischen Hauptstädte im Wirkungsbereich - einschließlich Madrid. Lediglich Lissabon bliebe außerhalb der Gefahrenzone. Die komplexen Flugrouten, mit denen Russland bereits ukrainische Luftabwehr umgeht, könnten auch in Westeuropa zum Einsatz kommen.

Europas Luftabwehr zeigt gefährliche Lücken

Die jüngsten Drohnen-Vorfälle in Polen offenbaren gravierende Mängel in der europäischen Luftverteidigung. Als russische Drohnen in den polnischen Luftraum eindrangen, wurden die Schwachstellen selbst an der NATO-Ostflanke sichtbar. Nach Einschätzung ukrainischer Experten existiert faktisch nur eine einzige Verteidigungslinie an den Grenzen.

Durchbrechen die unbemannten Flugkörper diese erste Barriere, können sie sich nahezu ungehindert im europäischen Luftraum bewegen. Erschwerend kommt hinzu: Die verfügbaren Abwehrsysteme sind hundertfach teurer als die eingesetzten Drohnen. Diese eklatante Kostendiskrepanz macht eine flächendeckende Verteidigung gegen Schwarmattacken praktisch unmöglich.

Hinweis zur Quelle: Die Informationen stammen aus Defense Express, einem ukrainischen Fachmedium für Sicherheits- und Rüstungsthemen. Die Seite gilt als fachkundig, kann jedoch aufgrund ihrer Nähe zur Verteidigungsindustrie interessengeleitet berichten. Eine Einordnung erfolgt daher mit der gebotenen Vorsicht.

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