Wladimir Putin: Verbündeter gibt düstere Prognose für die russische Wirtschaft ab
Wladimir Putin gerät in der Heimat immer weiter unter Druck. Der russischen Wirtschaft droht Experten zufolge der Kollaps. Nun verweist auch Sberbank-Chef German Gref, ein Verbündeter des Kremlchefs, auf eine alarmierende Entwicklung.
Erstellt von Martin Gottschling - Uhr
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- Putin-Verbündeter warnt vor Rezession in Russland
- Als Gegenmaßnahme will Sberbank-Chef German Gref den Leitzins senken
- Laut einem Wirtschaftsexperten ist das jedoch nicht ausreichend
Der Krieg gegen die Ukraine kostet Wladimir Putin viel Geld. Zwar schuf der Kremlchef besonders in ärmeren Regionen durch die massive Produktion von Rüstungsgütern neue Arbeitsplätze, was ihn offenbar zur Fortführung seiner "militärischen Spezialoperation" zwingt - dennoch warnten bereits in den vergangenen Monaten einige Experten vor einem wirtschaftlichen Kollaps. Nun richtete auch ein Verbündeter des Kremlchefs alarmierende Worte an die Regierung.
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Wladimir Putin wird von Verbündetem vor drohender Rezession gewarnt
German Gref, Chef der größten russischen Bank Sberbank, zeichnet ein düsteres Bild der russischen Wirtschaft:
- Bei einer Pressekonferenz am Rande des Wirtschaftsforums in Wladiwostok warnte der ehemalige Wirtschaftsminister vor einer drohenden Rezession.
- Die Wirtschaft befinde sich im zweiten Quartal 2025 in einer "technischen Stagnation", erklärte Gref.
- Bankdaten zeigten, dass das Wachstum im Juli und August praktisch bei null lag.
Sberbank-Chef German Gref fordert Leitzins-Senkung
Um einen wirtschaftlichen Abschwung zu verhindern, fordert Gref drastische Maßnahmen der Zentralbank. Der aktuelle Leitzins von 18 Prozent müsse bis Jahresende auf 12 Prozent oder niedriger gesenkt werden. "Die Wirtschaft wiederzubeleben wird viel schwieriger sein als sie abzukühlen", warnte Gref. Selbst eine Senkung auf 14 Prozent reiche nicht aus, um die Konjunktur anzukurbeln.
Russische Wirtschaft "schrumpft" laut Experte
Der Wirtschaftsexperte Richard Portes von der London Business School sieht die Lage noch dramatischer. "Die russische Wirtschaft stagniert nicht nur, sie schrumpft", erklärte er gegenüber "Newsweek". Die von Gref geforderten Zinssenkungen würden die strukturellen Probleme nicht lösen können.
Als Hauptursachen der Krise identifiziert Portes die Umstellung auf Kriegswirtschaft und den massiven Arbeitskräftemangel. Die Verlagerung von Konsumgüterproduktion auf Rüstungsgüter schaffe Spannungen und treibe die Inflation. Zudem leide Russland unter der Abwehrung von Wehrpflichtigen und Verlusten an der Front.
- "Ich denke, die russische Wirtschaft befindet sich in einem sehr schlechten Zustand, und es wird sich nicht bessern ... Die Probleme der russischen Wirtschaft sind nicht auf die hohen Leitzinsen zurückzuführen", betont Portes.
Wladimir Putin kämpft mit hoher Inflation in Russland
Die Äußerungen des Sberbank-Chefs erhöhen derweil den Druck auf Zentralbankchefin Elwira Nabiullina vor der nächsten Zinsentscheidung am 12. September. Die russische Notenbank hatte den Leitzins zwischenzeitlich auf 21 Prozent angehoben, um die Inflation von derzeit 8,8 Prozent zu bekämpfen.
Trotz Sanktionen verzeichnete Russland 2023 und 2024 noch Wachstumsraten von 4,1 bzw. 4,3 Prozent - getrieben durch massive Militärausgaben. Doch die Aussichten verdüstern sich: Finanzminister Anton Siluanow teilte Putin vergangene Woche mit, dass das Wachstum 2025 voraussichtlich auf nur 1,5 Prozent einbrechen werde - deutlich unter den prognostizierten 2,5 Prozent.
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