Wladimir Putin und seine Spionagedrohnen: Diese Geheimnisse kundschaftet der Kreml-Chef in Deutschland aus

Sind Deutschlands Militärgeheimnisse längst in den Kreml durchgesickert? Einem Bericht zufolge soll Wladimir Putin mittels Spionagedrohnen streng geheime Informationen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg ausspähen.

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Medienberichten zufolge soll Wladimir Putin regelmäßig Spionagedrohnen nach Deutschland schicken, um streng geheime Militärinformationen auszuspionieren. (Foto) Suche
Medienberichten zufolge soll Wladimir Putin regelmäßig Spionagedrohnen nach Deutschland schicken, um streng geheime Militärinformationen auszuspionieren. Bild: picture alliance / dpa | Karl-Josef Hildenbrand
  • Berichte: Wladimir Putin setzt massenhaft Spionagedrohnen über Deutschland ein
  • Kreml-Chef will geheime Transportwege für Waffen in den Ukraine-Krieg auskundschaften
  • So äußert sich Verteidigungsminister Pistorius über Putins Spitzel-Drohnen

Dass Wladimir Putin nicht mal ansatzweise daran denkt, seinen seit Februar 2022 tobenden Ukraine-Krieg entgegen anderslautender Beteuerungen zeitnah zu beenden, zeigen die täglich neuen Schlagzeilen zu schweren Luftangriffen, mit denen die russische Armee die Ukraine überzieht. Darüber hinaus wächst seit Monaten die Sorge vor einem baldigen Angriff Russlands auf die Nato - einem aktuellen Bericht zufolge hat Donald Trump jetzt schon seinen perfiden Spionage-Plan in die Tat umgesetzt und Deutschland ins Visier genommen.

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Wladimir Putin schickt massenhaft Spionagedrohnen nach Deutschland

Nach Erkenntnissen westlicher Nachrichtendienste, über die die "New York Times" und "Wirtschaftswoche" berichten, überflogen russische Spionagedrohnen in diesem Jahr bereits in dreistelliger Zahl deutsches Territorium. Die Fluggeräte kundschaften demnach systematisch geheime Militärtransporte zur Ukraine, Bundeswehr-Stützpunkte und kritische Infrastruktur aus, da sich die russischen Flugobjekte besonders auf die sich ständig ändernden Transportrouten für Rüstungsgüter durch Ostdeutschland konzentrieren.

Die Spähflüge zielen darauf ab herauszufinden, welche Waffensysteme wann an der Ukraine-Front eintreffen werden. Neben Nachschubwegen geraten auch Militärbasen in Ramstein, Wiesbaden, Stuttgart und Bayern sowie die NATO-AWACS-Basis Geilenkirchen ins Visier der Drohnen. Die Bundeswehr bestätigt eine deutliche Zunahme der Überflüge seit Beginn des Ukraine-Krieges.

Kreml-Chef nimmt deutsche Häfen, Brücken und Rüstungsfabriken im Visier

Die Aufklärungsflüge beschränken sich allerdings nicht auf militärische Ziele. Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden spähen russische Agenten mit Drohnen gezielt Häfen, Brücken, Bahnstrecken und Energieversorgungsanlagen aus - allesamt potenzielle Ziele für Sabotageakte. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte zuvor gegenüber der "Wirtschaftswoche", dass Moskaus Nachrichtendienste ihre Aktivitäten in Deutschland intensiviert haben. "Dazu gehört auch die Ausforschung potenzieller Anschlagsziele", so der Sprecher.

Besonders brisant: Die russischen Geheimdienste nehmen auch Rüstungskonzerne ins Visier. Im vergangenen Jahr verhinderten deutsche Behörden einen geplanten Mordanschlag auf Rheinmetall-Chef Armin Papperger. Die Drohnenflüge finden laut Sicherheitskreisen in verschiedenen Regionen Deutschlands statt und dienen der systematischen Erfassung kritischer Infrastruktur.

Boris Pistorius spricht über "Katz-und-Maus-Spiel" bei der Drohnenabwehr

Verteidigungsminister Boris Pistorius zeigt sich wenig überrascht von den Spionageflügen. "Dass Drohnen auch irgendwo über den Häfen, über den Eisenbahnanlagen unterwegs sind, dürfte niemanden überraschen", erklärte der SPD-Politiker nach einem Treffen mit seiner spanischen Amtskollegin Margarita Robles in Berlin. Allerdings räumte er ein: "Es gibt aber nicht so furchtbar viel Handhabe dagegen." Der SPD-Politiker beschrieb die Situation als "ständiges Katz-und-Maus-Spiel technischer Art zwischen dem, was Drohnenentwickler machen, und dem, was wir tun können". Die Zuordnung der Drohnen gestalte sich oft äußerst schwierig. Pistorius betonte, dass die Bundeswehr nicht für die Überwachung zivilen Territoriums oder von Straßenverbindungen zuständig sei, was die Abwehr zusätzlich erschwere.

Bundeswehr rüstet wegen Putins Spionage mit Abfangdrohnen auf

Die Streitkräfte haben ihre Schutzmaßnahmen für militärische Anlagen deutlich verstärkt. Nach Informationen der "Bild" orderte die Bundeswehr bereits Dutzende sogenannte Netzwerkdrohnen, um feindliche Fluggeräte abzufangen. Diese speziellen Abwehrsysteme sollen russische Spionagedrohnen unschädlich machen, bevor sie sensible Informationen sammeln können. Innerhalb der Truppe wird zudem diskutiert, ob Soldaten künftig mit Gewehren auf Drohnen über militärischem Sperrgebiet schießen dürfen. Bisher handelt es sich bei den über Deutschland eingesetzten russischen Fluggeräten ausschließlich um Aufklärungsdrohnen. Sicherheitsexperten warnen jedoch, dass sich diese Geräte rasch zu Waffen für Sabotageakte umrüsten lassen. Die technische Aufrüstung der Bundeswehr erfolgt als Reaktion auf die massiv gestiegene Bedrohungslage durch russische Spionageaktivitäten.

Sicherheitsbehörden alarmiert: Putin-Spionage als ernsthafte Bedrohung eingestuft

Die deutschen Sicherheitsbehörden stufen die russischen Spionageaktivitäten als ernsthafte Bedrohung ein. "Wir wissen, dass die russischen Nachrichtendienste ihre Aktivitäten auch in Deutschland an die aktuelle Lage angepasst und intensiviert haben", erklärte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Die Behörden überwachen relevante Infrastruktur verstärkt und ergreifen Gegenmaßnahmen.

Deutschland arbeitet eng mit internationalen Partnern zusammen, um Moskaus Spionagenetzwerk zu bekämpfen. "Wir tauschen uns regelmäßig mit unseren Verbündeten aus und koordinieren unsere Maßnahmen", so der Ministeriumssprecher. NATO-Generalsekretär Mark Rutte warnte bei einer Veranstaltung in Würzburg vor Russlands Fähigkeiten zur hybriden Kriegsführung. "Wenn es aus ihrer Sicht notwendig ist, können sie sogar Mordanschläge verüben", sagte Rutte. Das Ziel der gemeinsamen Anstrengungen: Moskaus Handlungsspielraum in Deutschland einschränken und mögliche Anschläge verhindern.

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