Wladimir Putin: Wirtschaftsexperten sicher - deshalb kann er den Ukraine-Krieg nicht beenden

Auch nach dreieinhalb Jahren Krieg gibt Wladimir Putin den Kampf um die Ukraine nicht auf. Dabei sind die Verluste seiner Armee ebenfalls immens. Trotzdem profitieren viele Russen einer aktuellen Analyse zufolge weiterhin stark von der Invasion.

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Wladimir Putin verschaffte durch seine brutale Invasion in der Ukraine einigen Russen neue Jobs. (Foto) Suche
Wladimir Putin verschaffte durch seine brutale Invasion in der Ukraine einigen Russen neue Jobs. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov
  • Analyse zum Ukraine-Krieg: Darum muss Wladimir Putin den Ukraine-Krieg fortsetzen
  • Laut Wirtschaftsexperten schuf der Kremlchef durch die Invasion gut bezahlte Arbeitsplätze in Fabriken auf dem Land
  • Zudem können Russen durch den Militärdienst viel Geld verdienen

Eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts ist offenbar wieder in weite Ferne gerückt. Dabei hatte sich US-Präsident Donald Trump nach seinem Treffen mit Wladimir Putin in Alaska noch zuversichtlich gezeigt. Nach einem Gipfel mit europäischen Spitzenpolitikern im Weißen Haus kündigte er sogar ein weiteres Treffen mit dem Kremlchef und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an. Russland erteilte diesem Plan jedoch zunächst eine Absage und setzt aktuell seine Angriffe fort. Dass Putin überhaupt irgendein Interesse daran hat, den Krieg zu beenden, bezweifeln viele westliche Experten. Er könnte gute Gründe haben, die Invasion fortzusetzen.

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Wladimir Putin verbessert das Leben von ärmeren Russen auf dem Land durch Ukraine-Krieg laut Analyse

Das stellt die australische Tageszeitung "The Sydney Morning Herald" in einer aktuellen Analyse von Experten dar, über die auch "Focus online"in Kooperation mit dem "Tagesspiegel" berichtet. Demnach profitieren vor allem Fabrikarbeiter ohne hohen Bildungsgrad in ärmeren russischen Regionen vom Ukraine-Krieg. Viele Jobs seien durch den Konflikt in den strukturschwachen Randgegenden geschaffen worden, die nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 einen wirtschaftlichen Niedergang erlebt hatten.

  • Nach der Invasion im Februar 2022 haben laut Wirtschaftsexpertin Tatiana Orlova stillgelegte Industrieanlagen plötzlich wieder Arbeitskräfte eingestellt, neue Investitionen seien geflossen, und die Unternehmen zahlten gute Löhne.
  • In den Fabriken würden unter anderem Munition, Uniformen und andere im Krieg benötigte Güter produziert. Laut "Sydney Morning Herald" habe sich das Leben vieler Russen in den vergangenen Jahren verbessert - trotz der westlichen Sanktionen und der dadurch unter Druck stehenden Wirtschaft.

Kampf an der Ukraine-Front bringt für Russen große finanzielle Anreize mit sich

Die Zeitung schreibt weiter: "Es ist eine gute Zeit, russischer Fabrikarbeiter zu sein. Aber das große Geld wird beim Militär verdient." Es wird auf die finanziellen Anreize für die Russen verwiesen, in den Krieg zu ziehen. Sie würden nicht nur bereits für ihre Unterschrift bei der Armee und ihr erstes Jahr im Dienst viel Geld erhalten.

  • Familien von in der Ukraine getöteten Soldaten würden zudem bis zu elf Millionen Rubel an Entschädigungszahlungen bekommen. Das entspricht umgerechnet etwa 116.000 Euro.
  • Dadurch könnten sie sich unter anderem einen Umzug vom Land in die Stadt leisten.
  • Dort können die Kinder bessere Schulen und Universitäten besuchen.

"All diese Menschen sind nicht an einer Rückkehr zum Frieden interessiert. Ich habe den Eindruck, dass die russischen Behörden das spüren", resümmiert Ökonomin Ekaterina Kurbangaleeva von der George Washington University in Washington für den "Herald".

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