Donald Trump und Wladimir Putin: Weißes Haus spielt Sicherheitspanne beim Gipfeltreffen herunter
Hotel-Gäste entdeckten einem Bericht zufolge in einem Drucker brisante Informationen über das Treffen von Donald Trump und Wladimir Putin in Alaska. Für die US-Regierung stellt die enthüllte Sicherheitslücke offenbar kein großes Problem dar.
Erstellt von Martin Gottschling - Uhr
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- Gäste entdecken potenziell vertrauliche Dokumente in Hotel-Drucker vor Alaska-Gipfel
- Diese enthielten unter anderem Pläne für ein geplantes Mittagessen mit Trump und Putin
- Sicherheitsexperte ist entsetzt
Es handelte sich wohl um eine gravierende Sicherheitspanne beim Alaska-Gipfel: In einem Hotel-Drucker in Anchorage sind laut dem Radionetzwerk NPR vorbereitende Unterlagen für die Teilnehmer des Gipfeltreffens zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin gefunden worden. Doch das Weiße Haus reagiert gelassen auf die Entdeckung potenziell vertraulicher Dokumente.
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Die stellvertretende Pressesprecherin Anna Kelly bezeichnete die achtseitigen Unterlagen als harmloses "mehrseitiges Mittagsmenü" und wies Berichte über eine Sicherheitspanne zurück.
- "Es ist urkomisch, dass NPR ein mehrseitiges Mittagsmenü veröffentlicht und es als 'Sicherheitslücke' bezeichnet", erklärte Kelly gegenüber NewsNation.
Die Dokumente waren am Freitagmorgen von Gästen im Hotel Captain Cook in Anchorage entdeckt worden, etwa 20 Fahrminuten von der Joint Base Elmendorf-Richardson entfernt, wo Trump mit Putin zusammengetroffen war.
Brisante Dokumente in Hotel-Drucker gefunden
Die Papiere enthielten detaillierte Ablaufpläne für das Gipfeltreffen, darunter präzise Zeit- und Ortsangaben für die verschiedenen Zusammenkünfte. Auf den acht Seiten fanden sich auch Telefonnummern von drei Regierungsmitarbeitern sowie Sitzpläne für ein geplantes diplomatisches Mittagessen. Das Drei-Gänge-Menü hätte unter anderem Filet Mignon und Heilbutt umfasst. Auch eine Crème brûlée war als Nachtisch vorgesehen. In den Unterlagen waren darüber hinaus Mini-Biografien der Teilnehmenden zu finden sowie Aussprachehilfen für russische Namen zu finden.Zu Russlands Präsident wurde beispielsweise die Aussprache "POO-tihn" angegeben.Zudem gab es einen Vermerk über eine geplante Geschenkübergabe Trumps an Putin. Das luxuriöse Essen fand letztendlich nicht statt.
Experte wirft Trump-Regierung "Schludrigkeit und Inkompetenz" vor
Sicherheitsexperten zeigen sich besorgt über den Vorfall.
- Jon Michaels, Rechtsprofessor an der University of California, kritisierte das Vorgehen scharf: "Es erscheint mir als ein weiterer Beweis für die Schludrigkeit und Inkompetenz der Regierung. Man lässt einfach keine Dinge in Druckern liegen. So einfach ist das."
Der Drucker-Vorfall reiht sich in eine Serie von Informationspannen ein. Erst vor wenigen Monaten wurde versehentlich ein Journalist in eine Signal-Gruppe aufgenommen, in der Kabinettsmitglieder sensible Militärpläne für den Jemen besprachen.
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gom/ife/news.de/dpa/stg
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