Wladimir Putin: Russland stört gezielt Navi-Signale – Gefahr für Schiffe und Flugzeuge
Russlands GPS-Störsender gefährden die Schifffahrt in der Ostsee. Deutsche Forscher entwickeln mit Partnern ein alternatives Navigationssystem und setzen Putin damit technologisch unter Druck.
Erstellt von Mia Lada-Klein - Uhr
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- Deutschland entwickelt satellitenunabhängige Navigation
- R-Mode nutzt Funkwellen statt GPS
- Volle Einsatzfähigkeit bis 2026 geplant
Störsender über der Ostsee gefährden Schiffe und Flugzeuge – doch deutsche Forscher haben einen Plan, um Wladimir Putins elektronischen Angriffen die Stirn zu bieten.
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Wer steckt hinter den massiven Störungen über der Ostsee?
Seit Monaten melden Piloten und Kapitäne immer häufiger Probleme mit der Navigation über der Ostsee. Was zunächst wie Einzelfälle wirkte, hat sich zu einem flächendeckenden Problem entwickelt: Massive Störungen in den GNSS-Signalen – also etwa dem GPS – gefährden zunehmend die Sicherheit im Luftraum und auf See. Für viele Beobachter ist laut "Bild" klar: Diese gezielten Störungen gehen auf das Konto Russlands.
Warum ist das ein Risiko für Schiffe und Flugzeuge?
Flugzeuge könnten vom Kurs abkommen, Schiffe im dichten Seeverkehr die Orientierung verlieren. Laut Litauens Verkehrsminister Eugenijus Sabutis ist die Lage ernst: Nicht nur Flugzeuge seien betroffen, sondern auch Schiffe, etwa ihre Navigatoren, die auf exakte Positionsdaten angewiesen sind. Positionsverfälschungen von mehreren Hundert Metern sind keine Seltenheit.
Was ist das R-Mode-System und kann es die Lösung sein?
Als Reaktion auf die zunehmenden Störungen wird "Bild" zufolge nun an einer vielversprechenden Alternative zur Satellitennavigation gearbeitet: dem sogenannten R-Mode-System. Entwickelt wird es unter Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), gemeinsam mit Partnern aus Dänemark, Finnland, Polen, Estland und Schweden.
Die Idee: Statt auf Satellitensignale setzt R-Mode auf terrestrische Funkstationen im Mittel- und Ultrakurzwellenbereich. Durch die Entfernungsmessung zu mehreren Sendern kann die Position eines Schiffs auch ohne GPS berechnet werden.
Wie zuverlässig ist die Technik und wann kommt sie?
Laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) soll das System in Zukunft sogar automatische Abweichungen erkennen und melden können, selbst dann, wenn nur ein einziger Sender verfügbar ist. Erste Sender sind bereits in Betrieb, der komplette Aufbau in der Ostsee-Region soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein.
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mlk/news.de
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