"Admiral Kusnezow": Russischer Flugzeugträger vor Verschrottung - Putin droht nächste Millionen-Blamage

Russlands einziger Flugzeugträger "Admiral Kusnezow" steht nach jahrelanger Pannenserie vor der möglichen Verschrottung. Damit droht einem Prestigeprojekt von Wladimir Putin das vorzeitige Aus.

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Der russische Flugzeugträger "Admiral Kusnezow" steht vor dem endgültigen Aus. (Foto) Suche
Der russische Flugzeugträger "Admiral Kusnezow" steht vor dem endgültigen Aus. Bild: picture alliance/dpa | -
  • Russischer Flugzeugträger "Admiral Kusnezow" könnte verschrottet werden
  • Reparaturarbeiten laut kremlnaher Zeitung bereits gestoppt
  • Instandsetzung könnte 60 Milliarden Rubel kosten - Experten raten zur Entsorgung des Pannenschiffs

Im Schatten des Ukraine-Kriegs droht Wladimir Putin eine weitere Blamage im eigenen Land. Die Reparaturarbeiten an Russlands einzigem Flugzeugträger "Admiral Kusnezow" sollen gestoppt worden sein. Möglicherweise wird das Schiff künftig nicht mehr zum Einsatz kommen.

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Wie unter anderem "Bild" und "t-online"berichten, meldet die kremlnahe Zeitung "Iswestija", dass das seit 2017 in der Werft Nr. 35 in Murmansk liegende Schiff vor einer ungewissen Zukunft steht. Die russische Marine und der staatliche Rüstungskonzern United Shipbuilding Corporation (USC) müssen nun eine grundsätzliche Entscheidung treffen: Soll der technisch überholte und von Pannen geplagte Träger weiter modernisiert oder endgültig verschrottet werden?

Instandsetzung des Schiffs würde für Russland hohe Kosten verursachen

Die Diskussion über das mögliche Ende des Prestigeprojekts kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Mit geschätzten Kosten von 60 Milliarden Rubel (etwa 650 Millionen Euro) für die Instandsetzung plus zusätzlichen Millionen zur Beseitigung von Unfallschäden stellt sich die Frage nach dem militärischen Nutzen für weitere Investitionen.

Pannenserie bei "Admiral Kusnezow"

Die Geschichte der "Admiral Kusnezow" liest sich wie eine Chronik des Scheiterns. Bei einem Feuer starben 2009 mehrere Besatzungsmitglieder, als das Schiff vor der Türkei lag. 2016 sollen bei einem Einsatz vor Syrien innerhalb weniger Tage zwei auf dem Träger stationierte Flugzeuge verloren gegangen sein. 2018 erlitt das Schiff schwere Schäden, als das Schwimmdock unter ihm sank. Ein Jahr später wütete ein Großbrand an Bord. 2021 folgte der nächste Skandal: Der Werftdirektor wurde wegen Veruntreuung verhaftet.

Selbst feindliche Sabotage blieb dem Unglücksschiff nicht erspart. Im März 2024 soll dem russischen Geheimdienst FSB zufolge ein ukrainischer Anschlagsversuch vereitelt worden sein. Ein russischer Soldat, der vom ukrainischen Geheimdienst für eine geplante Explosion kontaktiert wurde, meldete sich jedoch selbst bei den Behörden.

Experte rät Wladimir Putin zur Aufgabe des einstigen Prestigeprojekts

Die Expertenmeinungen zur Zukunft des Trägers fallen eindeutig aus:

  • Klassische Flugzeugträger würden der Vergangenheit angehören, sagte der frühere Pazifikflotten-Kommandeur Sergej Awakjanz gegenüber "Iswestija". Unbemannte Systeme würden künftig dominieren. Seine Schlussfolgerung: "Sollte man sich gegen weitere Reparaturen entscheiden, bleibt nur noch, die 'Admiral Kusnezow' zu verschrotten und zu entsorgen."

Ursprünglich sollte die 1985 "AdmiralKusnezow" ab 2017 modernisiert werden. Seitdem liegt der Flugzeugträger in der Werft in Murmansk und die Reparaturarbeiten wurden Berichten zufolge bereits in den vergangenen Jahren drastisch reduziert. Auch die ursprünglichen Pläne, bis 2030 einen zweiten russischen Flugzeugträger zu bauen, wirken unter den aktuellen Umständen unrealistisch. Denn der Ukraine-Krieg verursacht immense Kosten – und ein klassischer Flugzeugträger spielt in diesem Konflikt bislang keine bedeutende militärische Rolle.

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