Wladimir Putin : Ex-Oberst warnt vor Atomwaffeneinsatz - könnte Putins Macht zerstören

Die russische Armee macht kaum Fortschritte im Ukraine-Krieg. Deshalb soll Wladimir Putin nach Ansicht von einem ehemaligen Oberst "detailliert" über den Einsatz von Atomwaffen nachdenken. Doch damit könnte er seine wichtigste Machtstütze zerstören.

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Laut einem früheren Armeeoffizier soll Wladimir Putin über den Einsatz von Atomwaffen nachdenken. (Foto) Suche
Laut einem früheren Armeeoffizier soll Wladimir Putin über den Einsatz von Atomwaffen nachdenken. Bild: picture alliance/dpa/Kremlin Pool Planet Pix via ZUMA Press Wire | Mikhail Metzel
  • Russland nimmt nur wenig Territorium in der Ukraine ein
  • Kaum Geländegewinne: Experte glaubt, Putin denkt deshalb "detailliert" über den Einsatz von Atomwaffen nach
  • Deshalb ist eine nukleare Eskalation unwahrscheinlich: Putin fürchtet Zerstörung des russischen Militärs
  • Ex-Oberst: Mit Trump könnte es zu Frieden in der Ukraine kommen

Russland demonstriert weiterhin Stärke - vor allem verbal. Immer wieder drohten Kreml-Mitglieder oder Propagandisten mit dem Einsatz von Atomwaffen. Was oft als bizarre Drohungen angesehen wird, könnte nicht nur ein Hirngespinst sein. Ein ehemaliger hochrangiger britischer Armeeoffizier warnt, dass Wladimir Putin "detailliert" über den Einsatz taktischer Atomwaffen in der Ukraine nachdenkt. Diese beunruhigende Einschätzung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Vormarsch der russischen Armee in der Ukraine offenbar nur langsam vorangeht.

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Russlands begrenzte Erfolge im Ukraine-Krieg

Russlands Offensive in der Ukraine verläuft offenbar weitaus schlechter, wie aus aktuellen Zahlen hervorgeht. Eine aktuelle Analyse des US-Zentrums für Strategische und internationale Studien (CSIS) belegt die begrenzten Erfolge der russischen Offensive. Die Forscher stellten fest, dass die eroberten 5.000 Quadratkilometer weniger als ein Prozent des ukrainischen Territoriums ausmachen.

Diese minimalen Geländegewinne wurden zudem mit hohen Kosten erkauft. Die CSIS-Analyse weist auf erhebliche Verluste sowohl bei Personal als auch bei militärischer Ausrüstung hin. Die Diskrepanz zwischen dem militärischen Aufwand und den tatsächlichen Ergebnissen unterstreicht die Ineffektivität der russischen Kriegsführung.Die Ineffizienz der russischen Offensive zeigt sich besonders deutlich in der Region Charkiw. Laut der CSIS-Analyse kommen die russischen Streitkräfte dort durchschnittlich nur 50 Meter pro Tag voran. Das zeigt sich nach einem Bericht bei der aktuellen Sommeroffensive, obwohl ein Militärexperte diese Informationen nicht als Grund für einen Rückzug der russischen Truppen sieht.

Ex-Oberst erklärt: Wegen weniger Durchbrüche denkt Putin "detailliert" über Atomwaffeneinsatz nach

Weil sie keinen nennenswerten Durchbruch an der Front erzielen sollen, könnte Putin womöglich auf Atomwaffen setzen, warntHamish de Bretton-Gordon in einem Gastbeitrag für den "Telegraph". Der frühereOberst und Experte für Massenvernichtungswaffen schreibt: "Die Tatsache, dass Putin und seine Gangster seit Beginn des Krieges in der Ukraine ununterbrochen mit einem nuklearen Angriff gedroht haben, lässt vermuten, dass sie darüber im Detail nachdenken." Er fügte hinzu: "Da aus drei Tagen drei Jahre plus geworden sind, denken sie vielleicht, dass sie die Ukraine schnell mit taktischen Atombomben erledigen können und wir nicht reagieren würden." Das könnte auch mit Trumps Kehrtwende zu tun haben. Der US-Präsident sei für die europäische Sicherheit und stehe zur Nato. Vor wenigen Monaten sorgten sein Umgang mit Putin dafür, dass ihm eine Nähe zu Russland zugesprochen wurde.

Deshalb könnte Putin auf eine Nuklear-Eskalation verzichten

Dass es aber zu einer atomaren Eskalation kommt, ist ungewiss. Denn: Das neue französisch-britische Atomwaffenbündnis könnte abschreckend wirken. Für diesen Schritt lobte Hamish de Bretton-Gordon Emmanuel Macron und Keir Starmer," zuerkennen, dass Putin nur Stärke respektiert und Schwäche rücksichtslos ausnutzt." Zudem könnte Putin befürchten, dass sich Frankreich nach einem Atomschlag wehrt und so das russische Militär zerstören würde. Seine Armee ist für Putin wichtig, weil sie ihm hilft, an der Macht zu bleiben. Dieses Risiko will er vielleicht nicht eingehen.

Mit Trump den Ukraine-Krieg beenden? Experte hofft auf Frieden

Es geht bei allem nicht weniger darum, eine weitere Eskalation zu verhindern. Hier könnte Donald Trump eine zentrale Rolle spielen. "Auch der US-Präsident hat vielleicht endlich sein Rückgrat gefunden. Wenn er es nicht verliert, können wir vielleicht einen größeren Krieg in Europa vermeiden und einen gerechten Frieden für die Ukraine erreichen", so der Ex-Oberst.

 

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