Abschiebungen: Wadephul will zu Taliban nur Kontakte auf technischer Ebene
Mit Damaskus hat schon Nancy Faeser Kontakt aufgenommen. Österreich schiebt nun einen Straftäter nach Syrien ab. Faesers Nachfolger als Minister kann sich mit Afghanistan direkte Gespräche vorstellen.
Erstellt von Sarah Knauth - Uhr
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Im Gegensatz zu Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) ist Außenminister Johann Wadephul (CDU) gegen diplomatische Kontakte zu den militant-islamischen Taliban. Deutschland habe nur auf technischer Ebene Kontakt zu den dortigen Machthabern, die Deutschland nicht als Regierung anerkannten, sagte Wadephul in Wien. "Das war es und das ist es." Es gebe auch keine darüber hinausgehenden Kontakte des Bundesinnenministeriums, sagte Wadephul.
Dobrindt strebt direkte Gespräche mit den Taliban in Afghanistan an, um Abschiebungen von Straftätern in das Land zu erleichtern. "Nach wie vor braucht es Dritte, um Gespräche mit Afghanistan zu führen. Eine Dauerlösung darf das so nicht bleiben", sagte der CSU-Politiker kürzlich dem "Focus". "Mir schwebt vor, dass wir direkt mit Afghanistan Vereinbarungen treffen, um Rückführungen zu ermöglichen."
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Sorge um Frauen und Mädchen in Afghanistan
Es gebe schwere Besorgnisse zur humanitären Lage in Afghanistan, sagte Wadephul. Dies betreffe vor allem die Situation von Frauen und Mädchen. Dies gelte es gegenüber dem de-facto-Regime der Taliban klarzumachen.
Seit der Machtübernahme durch die Taliban 2021 gab es aus Deutschland keine Abschiebungen nach Afghanistan mehr – mit einer Ausnahme: Mit Hilfe von Katar wurden im August vergangenen Jahres 28 Straftäter nach Kabul geflogen.
Wadephul hatte sich in Wien mit der österreichischen Außenministerin Beate Meinl-Reisinger und Israels Chefdiplomaten Gideon Saar getroffen. Bei dem als "Wiener Trilog" bezeichneten Format ging es um die Nahost-Krise und die Chancen auf eine baldige Waffenruhe im Gazastreifen. Das Format soll bei einem weiteren Treffen in Berlin fortgesetzt werden.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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