Donald Trump : Frist verschoben - US-Präsident macht erneuten Rückzieher
Ab Mittwoch sollten einige Länder neue Strafzölle bei der Einfuhr von Waren in die USA zahlen. Nun rudert Präsident Donald Trump erneut zurück. Die Zölle sollen erst ab dem 1. August in Kraft treten. Er zeigt sich zudem weiterhin verhandlungsbereit.
Erstellt von Martin Gottschling - Uhr
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- Donald Trump verschiebt Frist für neue US-Zölle auf den 1. August 2025
- US-Präsident kündigt Zölle in Briefen an mehrere Länder an
- EU erwartet zunächst keinen Brief, Verhandlungen über Zölle mit den USA gehen weiter
Mit seinem Zickzackkurs in der Zollpolitik verunsichert US-Präsident Donald Trump weiterhin die Welt. Gegen mehrere Länder sollten ab Mittwoch, dem 9. Juli, neue Zölle auf Importe in die Vereinigten Staaten in Kraft treten. Doch kurzfristig machte Trump einen erneuten Rückzieher. Am Montag verschob er die Frist für die Einführung der Zölle um knapp einen Monat auf den 1. August. Ob sie dann wirklich kommen, bleibt ungewiss.
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Donal Trump macht Rückzieher in der Zollpolitik: Frist für Einführung auf 1. August verschoben
An Trumps Zöllen könnte sich noch etwas ändern - das deutete der Republikaner selbst an. Er sagte vor Journalisten am Montagabend (Ortszeit) auf die Frage, ob die Frist zum 1. August verbindlich sei: "Ich würde sagen verbindlich, aber nicht zu 100 Prozent. "Er zeigte sich offen, sollten die Handelspartner ihm einen Vorschlag unterbreiten.
US-Präsident verschickt Briefe mit Zoll-Drohung an Handelspartner
Zuvor hatte Trump eine Reihe von Ländern per Brief über geplante, unterschiedlich hohe Zölle informiert. Diese Schreiben veröffentlichte er auf Truth Social. Besonders asiatische Länder waren zunächst betroffen. Doch auch Importe aus afrikanischen Staaten sowie dem osteuropäischen Raum nahm Trump ins Visier. Für Waren aus folgenden Ländern sollen Zölle in dieser Höhe erhoben werden:
- Japan: 25 Prozent
- Südkorea: 25 Prozent
- Malaysia: 25 Prozent
- Kasachstan: 25 Prozent
- Südafrika: 30 Prozent
- Laos: 40 Prozent
- Myanmar: 40 Prozent
- Tunesien: 25 Prozent
- Bosnien und Herzegowina: 30 Prozent
- Indonesien: 32 Prozent
- Bangladesch: 35 Prozent
- Serbien: 35 Prozent
- Kambodscha: 36 Prozent
- Thailand: 36 Prozent
Laut Trump seien diese Importaufschläge zwar "final", er zeigte sich aber auch hier verhandlungsbereit. "Wenn sie mit einem anderen Angebot anrufen und es mir gefällt, dann machen wir es."
Karoline Leavitt, Sprecherin des Weißen Hauses, kündigte an, dass die Zölle entweder in Kraft treten oder es noch zu Vereinbarungen mit den betroffenen Ländern kommen werde. US-Finanzminister Scott Bessent sagte dem Sender CNN, er erwarte infolge der Briefe schnell viele Deals. Rund 100 Schreiben seien an kleinere Länder gegangen, mit denen die Vereinigten Staaten bislang keinen großen Handel betreiben.
Donald Trumps Strafzölle: EU und USA verhandeln weiter
Was genau die neue Frist für die EU bedeutet, war zunächst unklar. In der EU-Kommission wurde indes nicht erwartet, dass ein Brief in Brüssel ankommt. Die Verhandlungen über eine einvernehmliche Lösung gingen weiter, hieß es. Auch für die Europäische Union wäre die Frist am Mittwoch abgelaufen. Schon länger verhandelt sie mit den Vereinigten Staaten im Zollstreit - der Ausgang ist offen.
Die EU setzte bislang auf eine Grundsatzvereinbarung mit den USA. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe am Sonntag mit US-Präsident Trump zum aktuellen Verhandlungsstand telefoniert, sagte ein Sprecher in Brüssel. Man sei am "Anfang der Schlussphase", hieß es am Montagmittag. Zu Details des Gesprächs wollte der Sprecher keine Angaben machen.
Ein möglicher Deal könnte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus EU-Kreisen allerdings umfassen, dass die USA einen bereits eingeführten neuen Basiszoll grundsätzlich aufrechterhalten können. Es müssten dann aber Sonderregeln für einzelne Branchen wie die Autoindustrie sowie die Pharma-, Chemie- und Stahl- und Aluminiumindustrie vereinbart werden.
Im April hatte Trump einen Basiszoll in Höhe von zehn Prozent auf fast alle Importe aus der EU eingeführt. Zusätzlich gelten Sonderzölle auf bestimmte Produkte, etwa auf Stahl- und Aluminium- sowie Autoimporte. Mit seiner Zollpolitik will Trump unter anderem erreichen, dass mehr in den USA produziert wird.
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gom/bua/news.de/dpa
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