Wladimir Putin: Nahrungsmittelknappheit in Russland – weltweite Preisexplosionen drohen

Russlands Landwirtschaft steckt in der Krise: Die Getreideernte bricht drastisch ein. Experten warnen vor einer möglichen Versorgungskrise – auch politisch wächst der Druck auf den Kreml.

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Wladimir Putin hat mit landwirtschaftlichen Problemen in Russland zu kämpfen - auch Europa könnte die Folgen süren.  (Foto) Suche
Wladimir Putin hat mit landwirtschaftlichen Problemen in Russland zu kämpfen - auch Europa könnte die Folgen süren.  Bild: picture alliance/dpa/Planet Pix via ZUMA Press Wire | Mikhail Metzel/Kremlin Pool
  • Russlands Ernte fällt um über 12 Millionen Tonnen geringer aus
  • Bauern klagen über Preisvorgaben und fehlende Rentabilität
  • Kreml zeigt sich wegen sinkender Erträge zunehmend besorgt

Russland erlebt derzeit einen drastischen Einbruch in der Landwirtschaft. Die Getreide- und Hülsenfruchternte ist laut dem Landwirtschaftsministerium im Vergleich zum Vorjahr massiv zurückgegangen – von 16,5 Millionen Tonnen auf nur noch 3,8 Millionen Tonnen in den ersten sechs Monaten des Jahres. Das entspricht einem Rückgang um mehr als 12 Millionen Tonnen – ein Minus von rund 75 Prozent.

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Was sind die Ursachen für den Ernteeinbruch?

Verantwortlich gemacht wird laut "Express" in erster Linie das Wetter. Roman Nekrassow, ein führender Beamter im Agrarministerium, sprach von einem "allgemeinen Trend sinkender Erträge" und verwies auf ungünstige klimatische Bedingungen. Doch hinter den Kulissen wächst die Sorge im Kreml. Denn auch der durchschnittliche Ertrag pro Fläche ist eingebrochen – von 41 auf 31 Zentner pro Hektar, ein Rückgang um 24 Prozent.

Wird die Versorgungssicherheit Russlands gefährdet?

Einige Experten schlagen bereits Alarm. Ein ukrainischer Wirtschaftswissenschaftler sprach sogar von einer §drohenden Nahrungsmittelkatastrophe" in Russland. Zwar geht die offizielle Prognose derzeit noch von einer Jahresernte von rund 129,5 Millionen Tonnen aus, doch Branchenkenner halten das für zu optimistisch.

Wie reagieren Landwirte auf die Entwicklung in Russland?

Die wirtschaftliche Lage vieler russischer Bauern ist angespannt. Wegen sinkender Gewinne und wachsender Kosten ziehen sich immer mehr Betriebe aus der Weizenproduktion zurück. Einige Landwirte schreiben rote Zahlen, während staatliche Preisvorgaben und Exportzölle ihnen zusätzlich die Luft zum Atmen nehmen.

Was sagt die Getreideunion zu den politischen Rahmenbedingungen?

Die Russische Getreideunion macht kein Geheimnis aus ihrer Kritik an der Regierung. Präsident Arkadi Slotchewski beklagt "Express" zufolge, dass die staatlichen Maßnahmen die Rentabilität massiv geschwächt hätten. Investitionen in die Weizenproduktion seien faktisch zum Erliegen gekommen, sagte er. Die Branche könne in diesem Jahr maximal 125 Millionen Tonnen Getreide liefern – deutlich weniger als in Spitzenjahren.

Steht Russland vor einer strukturellen Landwirtschaftskrise?

Die Entwicklungen deuten auf mehr als nur eine temporäre Ernteschwäche hin. Wetterextreme, staatliche Eingriffe und wirtschaftlicher Druck bringen Russlands Agrarsektor ins Wanken. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte das nicht nur für den Inlandsmarkt, sondern auch für globale Exportmärkte spürbare Folgen haben.

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