
- Wladimir Putin sieht Rückhalt aus dem Westen für seine Werte
- Kreml-Chef äußert scharfe Kritik am "totalitären Liberalismus"
- Russland verbietet "kinderfreie Ideologie" offiziell
Russlands Präsident Wladimir Putin sorgt mal wieder für Aufsehen. Und dieses Mal mit einem bemerkenswerten Statement: Viele Menschen in den USA und Westeuropa würden angeblich mit Russlands Haltung zu Familie, Geschlecht und Kultur "in Hülle und Fülle" übereinstimmen. Was steckt hinter dieser steilen These?
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Propaganda im besten Sendeplatz
In einem Gespräch mit dem Kreml-nahen Moderator Pavel Zarubin für die wöchentliche TV-Show "Moskau. Kreml. Putin" ließ sich der russische Präsident laut "Newsweek" wieder einmal als moralischer Fels in der Brandung westlicher Dekadenz inszenieren. Russland sei das Bollwerk traditioneller Werte und laut Wladimir Putin wächst genau dafür die Zustimmung auch jenseits des Atlantiks.
Wladimir Putin: Kampf gegen "liberalen Totalitarismus"
Wladimir Putin kritisierte erneut die gesellschaftspolitische Entwicklung westlicher Demokratien. Seiner Meinung nach habe sich der globale Liberalismus längst überlebt und sei zum "totalitären System" geworden. Themen wie LGBTQ+-Rechte, Geschlechtsidentität oder reproduktive Selbstbestimmung lehnt der Kreml-Chef weiterhin vehement ab und präsentiert Russland als Retter eines "gesunden Menschenverstands", den angeblich immer mehr Amerikaner und Europäer teilen würden.
Donald Trumps Einfluss und "mutige Stimmen"
Ein Wendepunkt sei laut Wladimir Putin mit dem Machtantritt von Donald Trump gekommen. Erst dadurch hätten sich Menschen im Westen getraut, konservative Überzeugungen offen zu vertreten. "Als gleichgesinnte Politiker in den USA an Einfluss gewannen, begannen viele, sich nicht länger dem Diktat der Globalisten zu unterwerfen", so der Kreml-Herrscher. Die Rhetorik: Wir gegen die und "wir" meint in diesem Fall angeblich nicht nur Russland, sondern auch eine schweigende konservative Mehrheit im Westen.
Wenn Wertepolitik zur Staatsraison wird
In Russland selbst macht sich der Staat zunehmend zur Moralinstanz. Seit November 2023 bestraft ein neues Gesetz die öffentliche Verbreitung der sogenannten "kinderfreien Lebensweise" mit Geldbußen. Und ab September 2025 soll die russische Telekomaufsicht Roskomnadzor das Thema komplett aus dem öffentlichen Diskurs verbannen. Wer keine Kinder will, soll dazu besser schweigen.
Ein Präsident im Kulturkampf-Modus
Wladimir Putin verfolgt eine klare Linie: Die russische Identität soll durch ein konservatives Weltbild gesichert werden, koste es, was es wolle. "Verlieren wir unsere Werte, verlieren wir unsere Existenz", warnte er. Für den Kreml steht viel auf dem Spiel – politisch, gesellschaftlich und vor allem ideologisch. Mit der Behauptung, dass selbst Amerikaner seine Linie unterstützen, will Wladimir Putin offenbar den Schulterschluss mit Gleichgesinnten im Ausland suchen. Ob das realistisch ist, bleibt fraglich. Klar ist aber: Im globalen Kulturkampf will Moskau weiterhin mitmischen – laut, selbstbewusst und moralisch überlegen.
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mlk/ife/news.de
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