
- Eigener Duft "Victory 45–47" für über 200 Euro pro Flakon
- Merchandise reicht von Teddybären bis Flachmännern
- Verfassungsrechtler warnt vor Grauzonen und möglicher Einflussnahme
Donald Trump ist nicht nur zurück im höchsten Amt der USA – er nutzt seine Rolle auch geschäftlich. Neben politischen Schlagzeilen sorgt der 79-Jährige derzeit mit einem ganz besonderen Produkt für Aufsehen: einem eigenen Parfüm. Doch wie weit darf ein Präsident gehen, wenn es um die Vermarktung seiner Marke geht?
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Was steckt hinter dem Duft "Victory 45–47"?
Für satte 210 Euro pro Flakon verkauft Donald Trump derzeit ein Parfüm mit dem Namen "Victory 45–47". Die kryptischen Zahlen stehen für seine Präsidentschaft – Donald Trump war der 45. Präsident, ist nun der 47., und lässt seinen Nachfolger Joe Biden als "46" bewusst außen vor. Der Duft wird gekrönt von einer goldenen Mini-Büste des Ex-Unternehmers – Symbolik trifft Selbstinszenierung.
Was bietet der Donald Trump-Shop sonst noch an?
Ein Blick in Donald Trumps offiziellen Online-Store zeigt: Das Parfüm ist nur die Spitze des Eisbergs. Das Sortiment reicht von Poolringen über Hautpflegeprodukte bis hin zu Flachmännern mit Trump-Gravur. Besonders skurril: Ein Teddybär im Bademantel oder ein Beach-Tennis-Set im Look des Trump-Resorts Mar-a-Lago. Viele Produkte spielen mit Anspielungen auf seine politische Karriere – und verkaufen sich trotzdem oder gerade deshalb.
Darf ein amtierender Präsident damit Geld verdienen?
Laut "Bild" und dem Verfassungsrechtler Prof. Mattias Kumm von der Humboldt-Universität Berlin ist diese Art der Selbstvermarktung nicht rechtswidrig. Die US-Verfassung verbietet zwar Geschenke und finanzielle Zuwendungen aus dem Ausland (sogenannte "Emoluments Clause"), aber nicht den Verkauf eigener Fanartikel an Privatpersonen. Auch wenn der Präsident selbst profitiert, liegt kein klarer Gesetzesverstoß vor – ähnlich wie beim Verfassen eines Buches während der Amtszeit.
Wann wird Donald Trumps Nebeneinkommen rechtlich bedenklich?
Bedenklich wird es laut Prof. Matthias Kumm dann, wenn politische Nähe oder Zugang zu Macht käuflich wirken – wie im Fall einer Kryptowährung mit Donald Trumps Namen ($TRUMP), die mit exklusiven Dinner-Einladungen in Verbindung gebracht wurde. "In solchen Fällen verschwimmen die Grenzen zwischen Fanartikel und Einflussnahme", warnt der Experte. "Der Korruption sind Tür und Tor geöffnet."
Welche Konsequenzen könnte Donald Trump erwarten?
Trotz möglicher moralischer Fragen bleiben rechtliche Schritte gegen Trump eher unwahrscheinlich. "Die Immunität des Präsidenten schützt ihn in solchen Fällen weitgehend", erklärt Kumm. Sanktionen wären nur über den Kongress möglich – durch eine offizielle Rüge oder sogar ein Amtsenthebungsverfahren. Doch ob das politische Interesse daran besteht, ist fraglich.
Was sagt der Experte zum Gesamtbild?
Prof. Mattias Kumm, der sich auf Verfassungsrecht und demokratische Machtstrukturen spezialisiert hat, sieht in Donald Trumps Vermarktung einen kritischen Fall: Ein amtierender Präsident, der mit politischen Symbolen und dem Zugang zu seiner Person Geld verdient, sei ein gefährlicher Präzedenzfall – nicht verboten, aber problematisch im Sinne der demokratischen Kultur.
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