- Iran startet Vergeltungsangriff nach US-Bombardierung von Atomanlagen
- Operation "Verheißung des Sieges": Luftangriff auf US-Ziele in Doha (Katar) und im Irak
- Iranische Raketen auf US-Stützpunkt Al-Udeid abgeschossen
Der Konflikt zwischen Iran und Israel verschärft sich nach dem Kriegseintritt der USA weiter: Nun hat der Iran als Vergeltung für die Bombardierung seiner Atomanlagen einen US-Militärstützpunkt in Katar angegriffen. Die Operation mit dem Namen "Verheißung des Sieges" habe begonnen, hieß es am 23. Juni 2025 in einer Erklärung der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Nach Medienberichten wurden auch Raketen auf Ziele im Irak abgefeuert.
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Iran startet Rache-Angriff auf US-Luftwaffenstützpunkt in Katar
Der Angriff in der katarischen Hauptstadt Doha galt dem Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid, wie Irans staatlicher Rundfunk berichtete. Welche Ziele im Irak attackiert wurden, war zunächst unklar. Ein israelischer Repräsentant sagte mehreren Medien, der Iran habe insgesamt zehn Raketen auf US-Ziele in Katar abgefeuert. Katar hatte kurz vor den Angriffen die Sperrung seines Luftraums mitgeteilt. Augenzeugen in Doha berichteten, dass zwei Minuten lang Explosionsgeräusche zu hören gewesen waren. Am Himmel seien Flugobjekte, mutmaßlich Drohnen, geflogen.
Der Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid am Rande der katarischen Hauptstadt Doha ist einer der wichtigsten US-Stützpunkte im Nahen Osten. Dort sind Berichten zufolge normalerweise rund 10.000 Soldaten und ziviles Personal stationiert. Der Stützpunkt ist auch die Kommandozentrale des US-Militärs in der Region. Das Hauptquartier des US-Regionalkommandos (Centcom) für den Nahen Osten liegt in Tampa im Bundesstaat Florida.
Übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge wurden wichtige Militärflugzeuge, die normalerweise in Katar stationiert sind, angesichts möglicher Angriffe auf andere Stützpunkte verteilt, vor allem in Europa. Weitere Stützpunkte des US-Militärs befinden sich unter anderem in Bahrain, Kuwait oder dem Irak. Insgesamt sind in der Region rund 40.000 US-Soldaten stationiert.
USA bombardiert Atomanlagen im Iran mit bunkerbrechenden Bomben
Am Wochenende traten die Vereinigten Staaten in den Krieg zwischen Israel und dem Iran ein, der am 13. Juni begonnen hatte. Sie griffen neben der Urananreicherungsanlage in Fordo auch die Anlage in Natans mit bunkerbrechenden Bomben an. Auch eine Nukleareinrichtung in Isfahan wurde bombardiert. Irans Regierung verurteilte den Angriff als völkerrechtswidrig. Kurz vor der Bestätigung der Angriffe in Katar und dem Irak hatte der iranische Präsident, Massud Peseschkian, auf X geschrieben: "Wir haben den Krieg weder begonnen noch angestrebt. Doch wir werden die Aggression gegen den Iran nicht unbeantwortet lassen."
ما نه آغازگر جنگ بودیم، نه خواهان آن؛ اما تجاوز به #ایران_بزرگ را بیپاسخ نمیگذاریم.
— Masoud Pezeshkian (@drpezeshkian) June 23, 2025
با تمام وجودمان پای امنیت این #ملت_عزیز خواهیم ایستاد و هر زخمی بر پیکر ایران را با ایمان، عقل و اراده پاسخ می دهیم.
مردم، #خدا مراقب ماست. pic.twitter.com/gXKq2YVfNl
Angriff dürfte auch Beziehungen zwischen Iran und Katar belasten
Der Angriff dürfte auch die Beziehungen zwischen dem Golfemirat Katar und Teheran erheblich belasten. Eigentlich gilt das Land als Vermittler zwischen der Islamischen Republik und dem Westen. Auch der Emir von Katar, Scheich Tamim Bin Hamad al-Thani, pflegt gute Kontakte zur iranischen Regierung.
Zuletzt hatten die USA und der Iran unter Vermittlung des Golfstaats Oman noch über das umstrittene Atomprogramm verhandelt. Die Gespräche gerieten jedoch ins Stocken - Hintergrund waren erhebliche Differenzen bei der Frage der Urananreicherung. Die USA fordern einen vollständigen Stopp, was Teheran als rote Linie betrachtet.
USA und Iran standen bereits 2020 am Rande des Kriegs
Bereits im Jahr 2020 hatte der Iran einen US-Stützpunkt im Irak mit Raketen angegriffen, nachdem US-Präsident Donald Trump den mächtigen General Ghassem Soleimani, Kommandeur der Auslandseinheit der Revolutionsgarden, töten ließ. Bereits damals standen beide Länder am Rande eines Kriegs.
Seit der Islamischen Revolution 1979 gelten die USA als Erzfeind der iranischen Führung. Noch im selben Jahr besetzten Studenten die US-Botschaft in Teheran, was damals zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen führte. Viele Millionen Iraner wünschen sich hingegen bessere Beziehungen zum Westen und lehnen die Staatsführung seit Jahrzehnten ab.
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loc/kns/roj/news.de/dpa
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