Donald Trump: "Kriegerkultur" statt Diversität – US-Präsident lässt Bürgerrechtler verschwinden

Die US-Navy soll nach Plänen von Donald Trump mehrere ihrer Schiffe umbenennen – und zwar genau jene, die das Erbe berühmter Bürgerrechtler und Kämpferinnen für Gleichberechtigung tragen. Von Harvey Milk bis Ruth Bader Ginsburg: Wer für Vielfalt stand, ist offenbar nicht länger erwünscht.

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Donald Trump lässt Bürgerrechtler verschwinden. Marineschiffe sollen umbenannt werden. (Foto) Suche
Donald Trump lässt Bürgerrechtler verschwinden. Marineschiffe sollen umbenannt werden. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci
  • Donald Trump will Navy-Schiffe umbenennen, die nach Bürgerrechtlern benannt sind
  • Betroffen sind u. a. Harvey Milk, Ruth Bader Ginsburg und Thurgood Marshall
  • Kritiker sprechen von "beschämender Auslöschung"

In den USA bahnt sich ein Kulturkampf auf hoher See an: Donald Trump will mehrere Marineschiffe umbenennen – darunter die USNS Harvey Milk, benannt nach dem schwulen Bürgerrechtler und Navy-Veteranen. Auch andere Schiffe, die Persönlichkeiten wie Ruth Bader Ginsburg, Thurgood Marshall oder Cesar Chavez ehren, stehen auf der Streichliste.

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Wie CBS News berichtet, zeigen interne Marine-Dokumente konkrete Umbenennungspläne. Die offizielle Begründung: Es gehe um die "Wiederherstellung der Kriegerkultur" – ein zentrales Anliegen der neuen Regierung unter Trump. Die Umbenennung trifft die Schiffe der sogenannten John-Lewis-Klasse, benannt nach dem 2020 verstorbenen Kongressabgeordneten und Bürgerrechtler John Lewis. Die Flotte versorgt Kampfgruppen auf See – und soll nach dem Willen der Regierung offenbar ein anderes Symbolbild abgeben: weniger Gedenken, mehr militärisches Selbstverständnis.

Harvey Milk, Ruth Bader Ginsburg, Thurgood Marshall:Namen von Bürgerrechtlern sollen verschwinden

Brisant: Die Pläne kommen ausgerechnet im Pride Month, der weltweit für die Rechte von LGBTQ+-Menschen steht. Die USNS Harvey Milk ist nach einem Mann benannt, der selbst in der Marine diente, wegen seiner Homosexualität aber unter Druck geriet – und später zur Ikone einer ganzen Bewegung wurde.

Die Entscheidung fällt unter eine neue Linie des Pentagon. Verteidigungsminister Pete Hegseth, ein enger Trump-Vertrauter, hatte bereits im Januar sämtliche offiziellen Gedenk- und Awareness-Monate gestrichen. Auch Militärbasen sollen wieder umbenannt werden – zurück zu traditionellen, oft militärisch geprägten Namen.

Die Reaktion? Scharf. Die Demokratin Nancy Pelosi nennt die Umbenennungspläne eine "beschämende, rachsüchtige Auslöschung" jener, die für den amerikanischen Traum gekämpft hätten. Für sie sei das ein Angriff auf den Kern amerikanischer Werte – nicht etwa ein Zeichen von Stärke, sondern von politisch motivierter Schwäche.

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