Donald Trump: Wie bitte? Mitarbeiter müssen jetzt Lobeshymnen über ihn schreiben

Wie bitte? Da liest wohl jemand gerne Loblieder über sich. Bewerber für den US-Bundesdienst müssen ab sofort Essays schreiben, die Donald Trumps Politik preisen. Dafür werden dann "unnötige Abschlussanforderungen" reduziert.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Donald Trump lässt "Loblieder" auf sich verfassen - als Einstellungsgrundlage. (Foto) Suche
Donald Trump lässt "Loblieder" auf sich verfassen - als Einstellungsgrundlage. Bild: picture alliance/dpa/AP | David Dermer
  • Ganz schön peinlich: Bewerber sollen Trump in Aufsatz loben
  • Trump will "unnötige Abschlussanforderungen" reduzieren
  • Entsetzen nach Trump-Entscheidung: Teil eines "autoritären Regimes"

Der US-Präsident liest offensichtlich gerne Loblieder über sich. Wer hätte daran auch Zweifel gehabt.Bewerber für den US-Bundesdienst müssen ab sofort Essays schreiben, die Donald Trumps Politik unterstützen. Das geht aus einem Memo des Office of Personnel Management hervor. Für Kritik hat man in der Trump-Regierung hingegen kein offenes Ohr.

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Ganz schön peinlich: Bewerber sollen Trump in Aufsatz loben

Vince Haley, Leiter der Innenpolitik im Weißen Haus, erklärte in dem Memorandum, dass alle Bewerber für den öffentlichen Dienst eine Reihe von Essays als Teil des Bewerbungsverfahrens beantworten müssen. Einer der Aufsätze muss beschreiben, wie sie Donald Trumps politische Prioritäten "vorantreiben" würden. Ganz schön peinlich, oder?

  • Die neue Regelung ist Teil des sogenannten "Merit Hiring Plans" der US-Regierung. Sie tritt in Kraft, während Trump bereits umfassende Veränderungen in der Bundesverwaltung durchführt, einschließlich Einstellungsstopps und Massenentlassungen zur Verkleinerung der Regierung im Namen der Effizienz.
  • Der Plan soll die Einstellungszeit für neue Kandidaten auf unter 80 Tage verkürzen. Ein kompetenzbasierter Einstellungsansatz würde "unnötige Abschlussanforderungen" reduzieren.
  • Das Office of Personnel Management erklärte, das amerikanische Volk verdiene "eine Bundesbelegschaft, die amerikanischen Werten und effizientem Service verpflichtet ist".

Entsetzen nach Trump-Entscheidung:Teil eines "autoritären Regimes"

Experten kritisieren die neuen Anforderungen als Abbau des überparteilichen Beamtentums.

  • Adam Bonica, Politikwissenschaftler an der Stanford University, schrieb in einem Substack-Post:"Ein leistungsbasierter öffentlicher Dienst, dessen Aufbau Generationen gedauert hat, wird per Memo demontiert."
  • Max Stier, Präsident der gemeinnützigen Partnership for Public Service, sagte gegenüber "Axios": "Sie leeren die Regale der bestehenden überparteilichen Experten im öffentlichen Dienst und bestücken sie mit Loyalisten neu."
  • Scott Lucas, Professor für internationale Politik am University College Dublin, bezeichnete den Schritt als Teil eines "autoritären Regimes".
  • Paul Light, emeritierter Professor für öffentlichen Dienst an der New York University, nannte die Maßnahme "töricht" und verwies darauf, dass es bereits schwer genug sei, fähige Mitarbeiter zu gewinnen.

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