Appell an Wladimir Putin: "Wir sind alle verdammte Verlierer" - Russen-Soldat kritisiert Kremlchef scharf

Nach dem ukrainischen Großangriff strömt Wladimir Putin Wut entgegen. Ein vermeintlicher russischer Soldat richtet einen Appell an den Kremlchef. Darin wirft er der Regierung unter anderem Verrat vor.

Von news.de-Redakteurin - Uhr

Ein russischer Soldat kritisiert Wladimir Putin nach dem ukrainischen Drohnenangriff scharf. (Foto) Suche
Ein russischer Soldat kritisiert Wladimir Putin nach dem ukrainischen Drohnenangriff scharf. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin via AP | Gavriil Grigorov
  • Russen-Soldat richtet Appell an Wladimir Putin
  • Mann fühlt sich verraten und "verarscht" nach ukrainischem Großangriff
  • Russland attackiert Ukraine mit Drohnen

Der ukrainische Großangriff auf russische Luftwaffenstützpunkte versetzte Putins Militär einen heftigen Schlag. Mehrere Kampfbomber wurden bei der geheimen Operation zerstört. Hat die russische Militärstrategie nicht funktioniert? Wenn es nach einem vermeintlichen russischen Soldaten geht, dann nicht. Nach der Attacke richtet er jetzt einen zornigen Appell an den Kremlchef.

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Soldat richtet wütenden Appell an Wladimir Putin

In einem über zweieinhalb Minuten langen Video auf der Social-Media-Plattform X macht sich der Mann Luft. In dem vom ehemaligen Berater des ukrainischen Innenministeriums Anton Gerashchenko geteilten Clip spricht er über Verrat und kritisiert die russische Regierung scharf. "Wladimir Wladimirowitsch [Putin], das ist die verdammte Hölle! Unsere verfluchte Strategie ist verflucht! Tu-95er, Tu-22M3er. Wir brauchen keine Verhandlungen. Sie haben uns heute in Irkutsk verarscht. Sie haben ihre Stärke gezeigt, sie haben ihre Strategie gezeigt, dass sie funktionieren. Sie haben uns wieder einmal ins Gesicht gespuckt, sie haben unserer Intelligenz ins Gesicht gespuckt, sie haben sie verarscht, weil wir nicht funktionieren," sagt er.

Die Soldaten kämpfen bereits im vierten Jahr, doch die Regierung würdesich "einen Dreck darum" kümmern. "Wir werden verraten, wir werden jeden Tag verraten, wir werden verkauft. Wir wurden heute verarscht. Wir sind alle verdammte Verlierer. Dieser Scheiß sollte nicht gemacht werden, weil es ein verdammter Schwachsinn ist", fügt er hinzu. 

Russen-Soldaten decken Missstände in Putins Armee auf

Das Video ist eines von vielen, die seit Kriegsbeginn auf diversen Plattformen im Netz auftauchen. Immer mehr Soldaten sollen unzufrieden sein und berichten über miserable sowie grauenhafte Zustände in Putins Armee. Laut Berichten fliehen immer mehr russische Soldaten aus den Regimen.

Der ukrainische Geheimdienst hatte in einer lange vorbereiteten, spektakulären Aktion russische Militärflugplätze mit Kampfdrohnen angegriffen und dabei nach eigenen Angaben etwa ein Drittel der russischen Flotte an strategischen Bombern am Boden zerstört. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurde die "Operation Spinnennetz" seit 18 Monaten geplant.

Was passiert nach dem Drohnenangriff? Moskau spielt nach Verhandlungen auf Zeit

Russland reagierte am 2. Juni mit Drohnenangriffen, nachdem sich ukrainische und russische Vertreter in Istanbul an den Verhandlungstisch gesetzt hatten. Die Gespräche verliefen erfolglos. Nach einer neuen Verhandlungsrunde zwischen Moskau und Kiew wirft der ukrainische Verhandlungsführer Russland vor, auf Zeit zu spielen. Auf Facebook bezichtigte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow Moskau, die von Kiew angestrebte 30-tägige Feuerpause als Grundlage für weitere Friedensgespräche weiter abzulehnen. "Russland lehnt selbst den Gedanken an eine Einstellung des Tötens ab", schrieb Umjerow. Bei der neuesten Verhandlungsrunde, die nur eine knappe Stunde gedauert hatte, vereinbarten Russland und die Ukraine lediglich den nächsten Austausch von Kriegsgefangenen. 

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