Asylbewerber in Deutschland: Nur 18 Prozent erhalten Schutzstatus – Abschiebungen scheitern massenhaft

Asyl-Chaos in Deutschland? Nur jeder fünfte Asylbewerber erhält einen Schutzstatus. Die Mehrheit müsste Deutschland demnach wieder verlassen, doch Abschiebungen laufen massenhaft ins Leere!

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Steht das deutsche Asylsystem vor dem Kollaps? Bild: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow
  • Nur 18 Prozent Schutzquote: Die Mehrheit der Asylbewerber erhält keinen Schutzstatus in Deutschland.
  • Abschiebungen scheitern massenhaft: Mehr als jede zweite Rückführung misslingt – die Betroffenen bleiben.
  • Dublin-System kollabiert: EU-weite Rückführungen laufen ins Leere, viele tauchen einfach unter.

Deutschlands Asylsystem steht vor dem Kollaps: Nur noch ein Bruchteil der Antragsteller erhält tatsächlich Schutz – der Rest bleibt trotzdem. Während Tausende ohne Perspektive im Land bleiben, scheitert mehr als jede zweite Abschiebung. Und Europas Rückführungsabkommen? Ein Totalausfall. Die neuen Zahlen aus dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) legen schonungslos offen, wie groß das Vollzugsdefizit inzwischen ist. Politiker aller Lager schlagen Alarm.

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Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf neue Zahlen des BAMF berichtet, wurde in den ersten vier Monaten des aktuellen Jahres über 110.000 Asylanträgen entschieden. Das Ergebnis: Nur 18,22 Prozent der Bewerber erhielten einen Schutzstatus – das sind nur 20.059 positive Bescheide gegenüber 90.018 Ablehnungen. Besonders bei Antragstellern aus der Türkei (Schutzquote: 8,3 Prozent) oder Syrien (nur 0,2 Prozent) ist die Erfolgsquote extrem niedrig.

Obwohl Syrien das Hauptherkunftsland bleibt, liegt die Schutzquote bei mageren 0,2 Prozent. Grund ist ein Verfahrensaufschub seit dem Sturz von Diktator Assad im Dezember 2024. Bis zur Klärung der Sicherheitslage gibt es kaum materielle Entscheidungen – das verzerrt die Statistik erheblich.

Zahl der Asylbewerber sinkt

Seit der Einführung schärferer Grenzkontrollen im Herbst 2024 sinken die Zahlen rasant: 2025 wurden bisher 45.681 Erstanträge gestellt – fast halb so viele wie im Vorjahreszeitraum. Doch obwohl die Zahl der Ankommenden sinkt, spitzt sich die Lage weiter zu. Deutschland bekommt das Problem der gescheiterten Abschiebungen nicht in den Griff: Mehr als 11.700 Abschiebeversuche scheiterten allein zwischen Januar und April – während nur 8.163 Rückführungen tatsächlich durchgeführt wurden. Häufiger Grund: Bundesländer sagen kurzfristig ab oder bringen Betroffene gar nicht erst zum Flughafen.

Auch auf europäischer Ebene funktioniert kaum noch etwas: Von 15.279 Rücknahmeersuchen an EU-Staaten im Jahr 2025 wurden nur 2.230 tatsächlich vollzogen. In fast 12.000 Fällen brach das Verfahren komplett zusammen – häufig, weil die Betroffenen schlicht untertauchen.

Deutsche Bundesregierung unter Druck

CSU-Innenexperte Stephan Mayer lobt die Wirkung der verschärften Maßnahmen, fordert aber ein komplettes Umdenken im Dublin-System. Auch BSW-Chefin Sahra Wagenknecht spricht von einem "Asylsystem, das den Falschen hilft". Wenn über 80 Prozent der Bewerber abgelehnt würden, müsse man die Anreize für Migration nach Deutschland grundlegend überdenken.

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