Pete Hegseth: "Woke" und "spaltend" - Pentagon-Chef blamiert sich mit Kritik an Trump-Programm

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth will ein Programm zur Förderung von Frauen in Friedensprozessen beenden und bezeichnet es als "woke" Initiative der Biden-Regierung. Pikant: Das Programm wurde 2017 unter Präsident Trump ins Leben gerufen und von aktuellen Kabinettsmitgliedern unterstützt.

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US-Verteidigungsminister übte Kritik an einem von Donald Trump eingeführten Gleichstellungsprogramm. (Foto) Suche
US-Verteidigungsminister übte Kritik an einem von Donald Trump eingeführten Gleichstellungsprogramm. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon
  • US-Verteidigungsminister Pete Hegseth übt Kritik am WPS-Programm
  • Damit sollen Frauen in Friedensprozessen gefördert werden
  • Gesetz dazu wurde von Donald Trump 2017 unterzeichnet
  • Harsche Kritik an Hegseth von demokratischen Senatoren

Das ist die nächste Blamage für die Trump-Regierung. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth (44) hat am Dienstag angekündigt, das sogenannte "Women, Peace & Security"-Programm (WPS) im Pentagon zu beenden. In einem Beitrag auf der Plattform X (vormals Twitter) bezeichnete er das Programm als "woke spaltende/soziale Gerechtigkeit/Biden-Initiative" und als Ablenkung vom Kernauftrag des Militärs: der Kriegsführung. Dabei wurde das Programm während der ersten Amtszeit von Donald Trump (78) ins Leben gerufen.

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Hintergrund: Wie "Newsweek" schreibt, handelt es sich beim WPS um eine parteiübergreifende Initiative aus dem Jahr 2017. Sie zielt darauf ab, die Beteiligung von Frauen an friedenserhaltenden, konfliktlösenden und sicherheitsfördernden Maßnahmen auf der ganzen Welt zu erhöhen. Das Programm stützt sich auf eine Resolution des UN-Sicherheitsrats aus dem Jahr 2000. Das US-Gesetz dazu wurdevon der damaligen Kongressabgeordneten und heutigen Heimatschutzministerin Kristi Noem (53) mitverfasst.Auch der aktuelle Außenminister Marco Rubio (53) pries es als "das erste Gesetz weltweit, das sich auf den Schutz von Frauen und die Förderung ihrer gesellschaftlichen Teilhabe konzentriert". Trump selbst unterzeichnete das Gesetz. Die Trump-Kampagne listete das Programm auf ihrer Website als wichtige Errungenschaft für Frauen während seiner ersten Amtszeit auf.

Pete Hegseth behauptete nun, das WPS-Programm sei "ein UN-Programm, das von Feministinnen und linken Aktivisten vorangetrieben wird" und fügte hinzu: "Politiker schwärmen davon; Truppen HASSEN es", so der Pentagon-Chef auf X. "Das Verteidigungsministerium wird hiermit das gesetzlich vorgeschriebene Minimum an WPS durchführen und dafür kämpfen, dass das Programm für unseren nächsten Haushalt eingestellt wird", führte Hegseth weiter aus. 

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Nach Kritik an seiner Entscheidung räumte Hegseth ein, dass Trump das WPS-Gesetz unterzeichnet hatte, beharrte jedoch auf Y darauf, dass "die woke & schwache Biden-Administration die geradlinige & sicherheitsorientierte WPS-Initiative von 2017 verzerrt und als Waffe eingesetzt" habe. Er fügte hinzu: "Biden hat ALLES ruiniert, einschließlich 'Women, Peace & Security'."

Die Entscheidung des Pentagons stieß auf scharfe Kritik demokratischer Senatoren. Die Senatorin Jeanne Shaheen (78) aus New Hampshire erklärte: "Hegseth hat absolut keine Ahnung, was er tut. Women, Peace and Security ist ein überparteiliches Gesetz, das der Kongress verabschiedet und Präsident Trump unterzeichnet hat. Es wird von der militärischen Führung unterstützt und verschafft den USA nachweislich einen strategischen Vorteil. Einmal mehr ist Hegseths Vorgehen kurzsichtig."

Senator Tim Kaine (67) aus Virginia bemängelte "eklatante Ungenauigkeiten, die weit unter dem Standard liegen, den wir vom Verteidigungsministerium erwarten sollten."

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