Weltraum-Dilemma für Putin: Russen-Satellit gerät plötzlich außer Kontrolle
Russland soll im Wettlauf um die Vorherrschaft im Weltraum einen Rückschlag erlebt haben. Ein Satellit geriet vermutlich außer Kontrolle. Der Atomsatellit soll nach US-Angaben Systeme im All zerstören können. Russland weist die Vorwürfe zurück.
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
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- Russischer Satellit soll außer Kontrolle geraten sein
- USA erheben Atomwaffenvorwürfe gegen Russland
- "Cosmos 2553" soll mit russischen Geheim- und Verteidigungsdiensten in Verbindung stehen
Das Rennen um die militärische Vorherrschaft im All läuft. Russland ist beteiligt. Doch das Land erlebt offenbar einen Rückschlag bei seinen Weltraumaktivitäten. Der russische Satellit "Cosmos 2553" ist nach Einschätzung von US-Analysten außer Kontrolle geraten.
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Putin-Satellit außer Kontrolle geraten
Bereits seit dem vergangenen Jahr wurden bei der Beobachtung des Satelliten ungewöhnliche Bewegungen festgestellt, wie aus einer aktuellen Analyse hervorgeht, über die der "Guardian" berichtet. Der Satellit sollte ursprünglich dem Erkenntnisgewinn dienen, kann diese Aufgabe nun aber möglicherweise nicht mehr erfüllen. "Diese Beobachtung deutet stark darauf hin, dass der Satellit nicht mehr in Betrieb ist", erklärt das Center for Strategic and International Studies (CSIS) in Washington in seiner aktuellen Jahresanalyse. Die renommierte Denkfabrik stützt ihre Einschätzung auf Daten der Weltraumbeobachtungsfirma Leolabs, die den Satelliten über einen längeren Zeitraum verfolgt hat. Die ungewöhnlichen Bewegungsmuster, die seit Monaten dokumentiert werden, gelten als deutliches Indiz für einen Kontrollverlust. Experten sehen darin einen signifikanten Rückschlag für Russlands Weltraumprogramm.
Russland bestreitet militärische Nutzung - USA erhebt Atomwaffenvorwürfe
Über den Zweck des Satelliten gehen die Darstellungen zwischen den USA und Russland deutlich auseinander. Während die US-Seite hinter "Cosmos 2553" Geheimdienstarbeit und Strahlungstests vermutet, weist Moskau solche Behauptungen zurück. Die russische Regierung bestreitet jegliche militärische Nutzung des Satelliten und betont stattdessen, dass er ausschließlich für Forschungszwecke konzipiert sei. Diese gegensätzlichen Erklärungen reihen sich ein in die zunehmenden Spannungen zwischen den beiden Nationen, die sich auch auf den Bereich der Weltraumaktivitäten erstrecken. Der Vorfall unterstreicht die wachsende Bedeutung des Weltraums als strategische Domäne.
Bei dem Satelliten handelt es sich offenbar um einen Radarsatelliten für den russischen Geheimdienst und eine Plattform für Strahlentests. Die USA behaupteten im letzten Jahr, dass Russland jahrelang eine Atomwaffe entwickelt, um damit Satellitensysteme wie Elon Musks Starlink-System von SpaceX, zu zerstören.
Hintergrundinformationen zum Satelliten"Cosmos 2553"
Der nun offenbar außer Kontrolle geratene Satellit "Cosmos 2553" wurde Anfang 2022 ins All gebracht - noch bevor Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begann. Bemerkenswert ist die ungewöhnlich hohe Umlaufbahn des Satelliten, der in etwa 2.000 Kilometern Entfernung zur Erde positioniert wurde. Diese Flughöhe unterscheidet sich deutlich von typischen Satellitenbahnen und hat bereits bei der Platzierung Fragen nach dem eigentlichen Zweck des Raumfahrzeugs aufgeworfen. Die jetzt festgestellten Kontrollprobleme könnten bedeuten, dass die Mission - unabhängig von ihrem tatsächlichen Zweck - vorzeitig beendet ist. Er ist einer von vielen russischen Satelliten, die mit russischen Verteidigungs- und Geheimdiensten in Verbindung stehen sollen.
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