
- Russischer Geheimdienstchef Sergei Naryschkin droht mit Vergeltungsschlägen
- SVR-Direktorwarnt vor Eskalation in Europa
- Erste Ziele werden Polen und das Baltikum sein
Drastische Worte von Russlands Geheimdienstchef: Sergei Naryschkin droht Polen und den baltischen Staaten im Falle einer Nato-Aggression mit Vergeltungsschlägen. Diese Länder sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie das erste Ziel sein werden.
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"Sie werden als erstes Ziel angegriffen!" Sergei Naryschkin droht Polen und baltischen Staaten
"Sie sollten sich darüber im Klaren sein (bislang ist ihnen das noch nicht klar), dass im Falle einer Aggression des Nordatlantischen Bündnisses gegen den Unionsstaat Vergeltungsschläge gegen den gesamten Nato-Block folgen werden. In größerem Maße werden jedoch zuerst die Befürworter solcher Ideen in den politischen Kreisen Polens und der baltischen Länder betroffen sein", sagte der Direktor des russischen Auslandsgeheimdienstes SVR laut der russischen Nachrichtenagentur TASS bei einem Treffen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko. Der russische Geheimdienstchef warf diesen Ländern ein "hohes Aggressionsniveau" vor und kritisierte ihre militärischen Aktivitäten an den Grenzen zu Russland und Belarus.
Putins oberster Spionagechef erhebt schwere Vorwürfe
Naryshkin warf in seiner Erklärung Polen und den baltischen Staaten vor, durch ihre Rhetorik und militärischen Aktivitäten die Spannungen zu verschärfen. "Sie rasseln ständig mit den Waffen, zumindest in ihrer Rhetorik", erklärte der russische Geheimdienstchef laut TASS. Besonders kritisierte er, dass diese Länder noch nicht vollständig verstanden hätten, was ein Konflikt zwischen der Nato und Russland für sie bedeuten würde. Der SVR-Direktor bezeichnete die osteuropäischen Staaten als "Provokateure", die Europa näher an einen umfassenden Konflikt mit dem Kreml bringen würden.
In seiner Warnung betonte Naryshkin, dass die Vergeltungsmaßnahmen zwar den gesamten Nato-Block treffen würden, aber "in größerem Maße werden zuerst die Befürworter solcher Ideen in den politischen Kreisen Polens und der baltischen Länder getroffen".
Konkrete militärische Maßnahmen
Als Beispiel für die militärischen Aktivitäten nannte Naryshkin Polens angebliche Pläne, etwa zwei Millionen Panzerabwehrminen entlang seiner Grenzen zu Belarus und zur russischen Exklave Kaliningrad zu verlegen. Diese Maßnahme würde laut der belarussischen Nachrichtenagentur BelTA dem Schutz vor einer möglichen gemeinsamen russisch-belarussischen Invasionsbedrohung dienen.
Besonders kritisch äußerte sich der russische Geheimdienstchef zu Polens Interesse an US-Atomwaffen. "Polen möchte sehr gerne Atomwaffen von den Amerikanern erhalten", sagte Naryshkin. Der polnische Präsident Andrzej Duda hatte im März die USA gebeten, Atomwaffen nach Polen zu verlegen, um als Abschreckung gegen Russland zu dienen.
Auch die baltischen Staaten verstärken ihre Verteidigungsmaßnahmen. Sie planen einen gemeinsamen Verteidigungswall an ihrer Grenze zu Russland mit rund 600 Bunkern, Panzergräben und Raketensystemen.
Russischer Geheimdienstchef warnt vor Eskalation in Europa
Naryshkin warnte ausdrücklich, dass die zunehmende militärische Aktivität nahe der Grenzen zu Russland und Belarus zu einer gefährlichen Krise in Europa beiträgt. "Es ist traurig, dass sie nicht verstehen können, dass die Zunahme militärischer Aktivitäten an den Grenzen Russlands und Belarus' einer der Gründe für die gegenwärtige große, akute und sehr gefährliche Krise auf dem europäischen Kontinent geworden ist", erklärte der russische Geheimdienstchef.
Die Spannungen in der Region nehmen zu, während viele europäische Länder ihre Verteidigungskapazitäten ausbauen. Laut dem Chef des deutschen Militärs könnte Russland innerhalb von vier Jahren eine umfassende Invasion in Europa starten. Bis zum nächsten Jahr soll Russland eine Armee von 3 Millionen Soldaten aufgebaut haben, was bei europäischen Führern Besorgnis auslöst und sie veranlasst, ihre Verteidigungsmaßnahmen zu verstärken.
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