Sorge vor Sabotageaktionen: Russland empört über Seespionage-Bericht

Russland spioniert auf dem Meer. Das soll ein aktueller Bericht aufzeigen. Demnach fand die Royal Navy russische Sensoren an Atom-U-Booten. Das britische Verteidigungsministerium sei besorgt und hat Schutzmaßnahmen ergriffen. Nun reagierte Russland.

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Russland soll britische Atom-U-Boote ausspionieren. (Foto) Suche
Russland soll britische Atom-U-Boote ausspionieren. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Vyacheslav Prokofyev
  • Royal Navy entdeckt russische Spionagesensoren
  • Angst vor Putins Sabotageakte im Wasser
  • Britische Atom-U-Boote ausgespäht
  • Britisches Verteidigungsministerium schützt sich vor Russlands Seespionage

Wladimir Putins zerstörerische Taktik soll sich nicht nur auf die Ukraine beziehen. Experten sprechen immer wieder davon, dass der Kreml den Westen destabilisieren will. Dafür greifen sie auf eine Vielzahl von hybriden Angriffen zurück, darunter auch auf Seespionage, wie ein Fall aus Großbritannien zeigen soll.

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Wie die "Sunday Times" berichtet, entdeckte die Royal Navy in britischen Gewässern russische Spionagesensoren. Auch an Land wurden die Spionagemittel gefunden. Das britische Verteidigungsministerium befürchtet, dass Russland es mit ihrer "Grauzonen"-Kriegsführung gezielt auf kritische Infrastrukturen wie Unterseekabel oder Pipelines abgesehen hat, um geheime Informationen über sie zu sammeln und sie zu sabotieren. Diese Entdeckung blieb bislang geheim. Dennoch wurde sie als ernsthaftes nationales Sicherheitsrisiko eingestuft.

Im Visier sollen auch die britischen U-Boote der Vanguard-Klasse sein, mit dem Ziel, sie auszuspionieren. Diese mit Atomraketen bestückten Unterwasserboote agieren unentdeckt und dienen der Abschreckung im Wasser.

Hintergrund zu Russlands Seespionage: Russlands Mission verläuft im Geheimen. Dennoch blieben die angeblichen Spähversuche nicht unentdeckt, zumal es immer wieder Beschädigungen an Kabeln gab. Nach offiziellen Angaben wurden in den letzten 15 Monaten elf Internetkabel in der Ostsee durch Schiffe beschädigt - vermutlich durch Putins Schattenflotte. Erst im Januar 2025 hat die britische Royal Navy eigenen Angaben zufolge ein "russisches Spionageschiff" im Ärmelkanal aufgegriffen und eskortiert. Das Schiff, die "Jantar", sei bereits vor einigen Wochen in britischen Gewässern über kritischer Unterwasserinfrastruktur aufgefallen und gewarnt worden, teilte das Verteidigungsministerium mit.

Besserer Schutz vor Putins Seespionage

Das Verteidigungsministerium stellt sich Putin entgegen und verstärkt seine Schutzmaßnahmen. Sie betonen, "die Sicherheit kritischer Offshore-Infrastrukturen" zu verbessern, wie ein Sprecher des Ministeriums erklärt. Mithilfe von Technologien wie künstlicher Intelligenz und strategischen Patrouillen mit verbündeten Partnern, wollen sie den Luft- und Seeraum Großbritanniens und der Nato sichern. Russische Schiffe oder Flugzeuge sollen nicht ungehindert verdeckt operieren können.

Russland empört über Spionage-Bericht

Russland hat sich empört gezeigt über Medienberichte über angebliche Spionagesensoren im Meer vor der britischen Küste. Moskaus Botschaft in London wies das als "eilig zusammengebastelte Science-Fiction-Geschichte über eine "russische Bedrohung»" zurück. "Russland hat die Sicherheit des Vereinigten Königreichs und seiner Bevölkerung nie bedroht", teilte die Botschaft mit. Eine Bedrohung sei vielmehr die "Linie des britischen Establishments, die Konfrontation mit Russland" weiter voranzutreiben.

Ziel solcher unbegründeten Anschuldigungen sei es, die Bemühungen der USA und Russlands für eine friedliche Beilegung des Ukraine-Konflikts zu stören und die Verbesserung der Beziehungen zwischen Moskau und Washington zu verhindern. Zudem wolle London so ungeachtet von Sparzwängen höhere Militärausgaben rechtfertigen.

Die britischen Medienberichte seien nichts mehr als eine «niveaulose Parodie auf die Romane von Jules Verne", hieß es im Kommentar der russischen Botschaft. "Zu einem unplausiblen Haufen gemischt sind Fabeln über russische Forschungsschiffe und "Oligarchenjachten", die anscheinend in militärischer Mission arbeiten, endlose Geschichten über Cyberkriminelle, die der britischen Armee schaden wollen, und Spekulationen über mysteriöse Roboter-Tentakel aus Moskau, die versuchen, Großbritanniens Tiefsee-Kommunikationslinien zu erreichen», hieß es in einer Mitteilung.

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/news.de/dpa

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