Wladimir Putin in Not: Immer weniger Freiwillige für Moskaus Armee

Wladimir Putins Armee machen hohe Verluste im Ukraine-Krieg schwer zu schaffen. Experten zufolge wollen zudem immer weniger Freiwillige in den Kampf ziehen. Doch Russland plant offenbar keine weitere Mobilmachung.

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Für Wladimir Putin wollen immer weniger Russen frewillig in den Krieg ziehen. (Foto) Suche
Für Wladimir Putin wollen immer weniger Russen frewillig in den Krieg ziehen. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Gavriil Grigorov
  • Laut US-Denkfabrik wollen immer weniger Freiwillige für Wladimir Putin kämpfen
  • Russland plant laut Duma-Abgeordneten aktuell keine weitere Mobilmachung
  • Verluste in Armee wohl derzeit nicht eins zu eins zu ersetzen

Was aktuell im Ukraine-Krieg wichtig ist: Frieden in der Ukraine ist aktuell immer noch nicht in Sicht. Dabei zeigte sich Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj zuletzt sogar offen dafür, notfalls mit Wladimir Putin zu verhandeln. Auch für den Kremlchef könnte ein baldiger Waffenstillstand einigen Experten zufolge unvermeidbar sein. Denn die Kosten für den russischen Angriffskrieg sind hoch, Moskaus Armee soll zudem verheerende Verluste beklagen. Angaben aus Kiew zufolge fielen seit Beginn der Invasion am 24. Februar 2022 bereits mehr als 845.000 von Putins Soldaten. Mittlerweile sollen zudem immer weniger Männer in Russland dazu bereit sein, freiwillig in den Kampf zu ziehen.

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Das schreibt die US-Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW) in ihrem täglichen Update zum Ukraine-Krieg. Darin heißt es: "Russische Beamte rechtfertigen weiterhin die Entscheidung des Kremls, zum jetzigen Zeitpunkt keine unfreiwillige Einberufung von Reservisten durchzuführen, obwohl es Anzeichen dafür gibt, dass das russische Militär Schwierigkeiten hat, genügend neues Personal zu rekrutieren, um die hohen Verluste auszugleichen." Dies sei laut dem Vorsitzenden des Duma-Verteidigungsausschuss, Andrei Kartapalow, nicht notwendig, weil Putins Truppen derzeit einen "Vorteil" auf dem Schlachtfeld hätten. Ausschussmitglied Viktor Sobolev behauptete außerdem, dass 740.000 Personen in Russland - laut ISW vermutlich seit Beginn der Invasion - Militärdienstverträge unterzeichnet hätten. Eine Mobilisierung würde ihm zufolge "die Dinge nur verschlimmern". Denn in diesem Fahl würden noch mehr Menschen ohne jegliche militärische Erfahrung oder spezielle Fähigkeiten an die Front geschickt werden. Andrey Krasov, stellvertretender Vorsitzender des Duma-Verteidigungsausschusses, hält dem ISW zufolge eine weitere Mobilisierung ebenfalls für unnötig, weil die Rekrutierung von neuem Personal ausreichend sei.

Für Wladimir Putin sollen immer weniger Freiwillige in den Krieg ziehen wollen

Die US-Denkfabrik hegt allerdings immense Zweifel an den Aussagen der russischen Politiker. In ihrer Analyse schreiben die Experten weiter: "Diese russischen Duma-Abgeordneten behaupten wahrscheinlich, dass die russischen Rekrutierungsraten ausreichend seien, um die Ängste der russischen Öffentlichkeit vor einer weithin unpopulären möglichen neuen teilweisen unfreiwilligen Einberufung in die Reserve zu zerstreuen." Dem ISW zufolge kann Moskaus Armee seine monatlichen Verluste derzeit allerdings nicht eins zu eins durch neues Personal ausgleichen. Immer weniger russische Bürger seien zudem bereit, sich freiwillig für den Militärdienst zu melden. Derweil schlug das russische Verteidigungsministerium vor, Krankheiten wie zum Beispiel Syphilis, Bluthochdruck oder Schizophrenie als weniger schwerwiegende Leiden einzustufen. Dies könnte die Einberufung von Betroffenen in die Armee erleichtern.

Warum das wichtig ist: Putin hatte während des Ukraine-Kriegs schon einmal eine Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten im September 2022 angeordnet, nachdem Kiew eine erfolgreiche Gegenoffensive gestartet hatte. Diese beschränkte sich Angaben aus Moskau zufolge allerdings auf Männer mit Kampf- und Diensterfahrung. Aufgrund der hohen russische Verluste im Krieg gab es in den vergangenen Monaten immer wieder Spekulationen um eine weitere Mobilmachung - zuletzt nachdem Wladimir Putin einen Erlass über die Abhaltung von Wehrübungen im Jahr 2025 unterzeichnete, um die die Kampfausbildung der Reservisten zu verbessern, wie die "Deutsche Welle" berichtete.

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