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Boris Pistorius: Verteidigungsminister entschlossen: "Niemand soll auf die Idee kommen, uns anzugreifen"

Boris Pistorius ist in Alarmbereitschaft. Seit Wladimir Putins Einmarsch in die Ukraine ist die Gefahr eines Angriffs auf Deutschland so groß wie lange nicht mehr. Deshalb will der Verteidigungsminister die deutsche Bundeswehr umbauen. Laut Pistorius soll so niemand "auf die Idee kommen, uns anzugreifen".

Boris Pistorius will die deutsche Bundeswehr kriegstüchtig machen. (Foto) Suche
Boris Pistorius will die deutsche Bundeswehr kriegstüchtig machen. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Knapp drei Monate ist es her, dass Boris Pistorius in einem Interview mit dem "Tagesspiegel" vor einer Ausweitung des Ukraine-Krieges gewarnt hat.

Boris Pistorius warnt vor Putin-Angriff auf Nato-Land in "fünf bis acht Jahren"

"Wir hören fast jeden Tag Drohungen aus dem Kreml - zuletzt wieder gegen unsere Freunde im Baltikum", sagte der deutsche Verteidigungsminister damals und erklärte, er halte einen Angriff zwar aktuell für unwahrscheinlich, doch die Experten der Bundeswehr rechnen "mit einem Zeitraum von fünf bis acht Jahren, in denen das möglich sein könnte." Schon damals hatte der SPD-Politiker erklärt, dass die Bundeswehr "kriegstüchtig" werden müsse.

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Seinen Worten lässt Boris Pistorius nun Taten folgen und erklärte am Donnerstag (04.04.2024), die Bundeswehr besser für die Verteidigung Deutschlands und seiner Verbündeten aufstellen zu wollen, weshalb er im Zuge dessen ein einheitliches Führungskommando und Vorbereitungen zur Wiedereinsetzung einer Wehrpflicht plane. Zudem soll das Militär entlang von vier Teilstreitkräften sowie einem gemeinsamen Unterstützungskommando umstrukturiert werden. Damit wird neben dem Heer, der Luftwaffe und der Marine nun auch die Truppe für den Cyber- und Informationsraum (CIR) zu einer eigenen Teilstreitkraft aufgewertet.

Boris Pistorius entschlossen: "Niemand soll auf die Idee kommen, uns anzugreifen"

"Die Bedrohungslage in Europa hat sich verschärft. Es muss allen klar sein: Wir verteidigen unser Land und unsere Bündnispartner und machen klar - auch mit diesem Schritt wieder - niemand solle auf die Idee kommen, uns als Nato-Gebiet anzugreifen", sagte Boris Pistorius. "Das müssen wir glaubhaft und wahrhaftig ausstrahlen und dafür muss die Bundeswehr entlang der genannten Vorgaben aufgestellt werden. Für die Anpassung habe ich den Streitkräften ein halbes Jahr Zeit gegeben."

Nach Wladimir Putins Ukraine-Einmarsch: Pistorius will Wehrpflicht wieder einführen

Ziel sei es auch, Verantwortlichkeiten klarer zuzuordnen und Doppelstrukturen zu vermeiden. "Darauf kommt es im Ernstfall - oder eigentlich müsste man sagen: im Kriegsfall, im Verteidigungsfall - an. Das ist der Anspruch, den wir mit dieser Reform verfolgen", sagte er. Die Wehrverwaltung werde "jetzt darauf ausgerichtet werden, auf der Grundlage dieser Entscheidung auch die Wiedereinsetzung einer Wehrpflicht umzusetzen". Im Verteidigungsfall gebe es eine sofortige Wehrpflicht und Aufgabe sei es, diese dann auch umsetzen zu können.

Wladimir Putin nennt Spekulationen über Europa-Angriff "völligen Unsinn"

Seit Beginn des Ukraine-Krieges schwingt die Angst mit, Wladimir Putin werde nach der Ukraine nicht Halt machen, sondern weitere Länder in Europa angreifen. Etliche Beobachter, darunter auch der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius, haben bereits davor gewarnt, dass man die Drohungen aus Russland ernstnehmen müsse. Putin selbst hatte derartige Spekulationen jüngst als "völligen Unsinn" abgetan.

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/loc/news.de/dpa

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